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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Hecke eines alten Hauses kotzt, und jetzt wird mir klar, dass wir bei einer richtigen Highschool-Party sind. Ich weiß nicht, was ich eigentlich erwartet hatte, aber genau so stelle ich mir einen Aufstand in einem Gefängnis vor (sollte ich jemals eins von innen sehen). Das reinste Chaos. Während wir auf das Haus zugehen, schlägt jemand von drinnen das Fenster ein.
    » Ich fürchte, wir sollten eigentlich nicht hier sein, E«, flüstere ich ihm zu.
    EJ reagiert nicht. Er stolpert nur betrunken über den Rasen und versucht verzweifelt herauszufinden, wer da gerade seinen Namen gesagt hat.
    Schließlich werde ich restlos überzeugt, dass wir hier am falschen Ort sind, als ein Typ die Tür öffnet und schreit: » Freshmen müssen draußen bleiben!«
    Aber angesichts der ohrenbetäubenden Musik und der vielen Leute, die sich lautstark unterhalten, vernimmt eh keiner diese wichtige Information. Wir marschieren also in das Haus, in dem sich ausschließlich Highschool-Kids, ein riesiger Esstisch und eine alte Stereoanlage befinden. Es gibt auch ein Aquarium und irgendwann hat darin auch einmal ein Fisch gelebt. Jetzt allerdings handelt es sich nur noch um einen Tank voll mit Wasser, denn das Skelett lässt gerade den letzten Goldfisch über seinem Gesicht zappeln. Er lässt ihn sich in den Mund fallen und spült ihn mit Bier runter. Aaaah, wie widerlich. Alle jubeln. » Yeaaahhhh!!!«
    Ich schaue die Treppe hoch, weil es da oben ziemlich laut zugeht, und da sehe ich Nutt durch die Luft segeln und die Treppe runterfliegen.
    » KEINE FRESHMEN!«, grölt eine tiefe Stimme.
    Oh Gott, wir werden alle sterben! Nutt landet polternd am Fuß der Treppe und steht langsam und vorsichtig auf. Er schüttelt die Spinnweben ab und rennt die Treppe rauf. Warum zum Teufel gehst du da wieder rauf, Kumpel? Offensichtlich bist du hier nicht erwünscht. Bleib einfach bei EJ und mir hier in der Ecke. Unsere erste Highschool-Party, und EJ liegt bewusstlos zu meinen Füßen. Wieder segelt Nutt die Stufen runter und landet krachend inmitten einer Gruppe von Seniors. Die hatten bereits ihre Portion Goldfisch, nun denken sie darüber nach, Nutt um die Ecke zu bringen. Er versucht, aufrecht zu stehen, doch so richtig gut will ihm das nicht gelingen.
    » Bleib liegen, Nutt!«, raune ich ihm zu, da zieht ihn plötzlich sein Bruder an den Haaren hoch. Nutt brüllt vor Schmerz und versetzt Bart einen Schlag mitten ins Gesicht, und zwar richtig fest. Die Wucht des Schlages lässt Bart rückwärts taumeln, aber er fängt sich wieder und hebt seinen Bruder hoch in die Luft, um ihn dann unsanft auf den Esstisch zu befördern. Ich war noch nie zuvor so dankbar, eine Schwester zu haben, denn der Tisch zerspringt in tausend Stücke. Lynn kann zwar hin und wieder eine echte Zicke sein, und außerdem ist sie ziemlich stark, aber ich brauch keine Angst vor gefährlicher Körperverletzung zu haben.
    Ich hoffe nur, dass der Besitzer des Hauses nicht allzu sehr an dem Tisch hing, denn der ist jetzt richtig im Arsch. Und ich hoffe auch, dass sie nicht allzu viel auf ihre Wände geben, weil Bart soeben eine von ihnen mithilfe von Nutts Kopf durchbrochen hat. BUUMMMM! Aua! Ich dachte, Wände würden so ziemlich allem standhalten, aber Nutts Kopf hat die hier ziemlich leicht kleingekriegt. Jetzt schlägt auch noch ein Typ, den ich vom Football her kenne, mit der Faust gegen die Gipswand. Und zum Abschluss kommt das Skelett aus der Küche und versetzt der Wand einen Tritt, der ein weiteres Loch hinterlässt.
    » Yeah!« Alle lachen und jubeln, während diese durchgeknallten Penner das Haus auseinandernehmen. » Lasst uns dieses Scheißhaus einreißen!«
    EJ fängt in dem Moment an zu schnarchen, als das Skelett ein weiteres Mal auf die Wand eindrischt, und wir alle lernen eine wertvolle Lektion in puncto Heimwerken. Es ist so: Etwa alle vierzig Zentimeter baut man hölzerne Stützen in eine Wand ein, damit das Haus am Ende auch stehen bleibt. Man nennt sie Stützpfeiler, und jetzt heult das Skelett wie ein kleines Baby, weil er mit seiner Faust auf einen von ihnen getroffen ist. Wie gut, dass er betrunken ist. Ich habe gehört, man empfindet nicht so große Schmerzen, wenn man dicht ist, aber so, wie er schreit, ist da wohl nicht allzu viel dran.
    Eine Sekunde lang scheint EJ bei Bewusstsein zu sein, deshalb remple ich ihn an und sage: » Wenn sie ihn jetzt ins Krankenhaus bringen und er geröntgt wird, dann sieht man sicher Goldfische in seinem Magen rumschwimmen.« EJ

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