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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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entkommen, als alle zusammen » DREEEIIIII!!!« gebrüllt haben. Ach, mir geht es schon echt gut. Die Highschool rockt! Jetzt verstehe ich, weshalb ich mich auf den ganzen Quatsch gefreut habe.
    Alle meine Freunde sind besoffen. EJ kotzt gerade in den offenen Kamin und Bag steht auf ihm drauf und tanzt. Nutt ist auf der Suche nach einem verlorenen Zahn. Doc wirkt wie ein Schauspieler, der einem betrunkenen Mädchen sein hartes Schicksal zur Darbietung bringt. Ich hoffe für sie, dass sie betrunken genug ist, um zu verstehen, was auch immer er zu sagen hat.
    Ich will zurück zu Bag nach Hause, um Videospiele zu spielen. Ich will eine Cola. Ich will, dass sich meine Freunde wieder normal benehmen. Führe ich mich jetzt wie ein kleines Kind auf? Ich nehme an, ich bin noch nicht erwachsen oder reif genug, um den Reiz von Alkohol zu verstehen. Er schmeckt einfach abartig und bringt dich irgendwie dazu, Dinge zu sagen und zu tun, die du sonst nie sagen oder tun würdest. Er macht einen zu einem gemeinen und dummen Menschen und außerdem muss man davon kotzen. Aber was soll ich jetzt tun? Soll ich mich den selbstgerechten Kids von der CVJM-Truppe anschließen? Soll ich mich denen anvertrauen, die die Bibel lesen und zuhören, wie sie ununterbrochen vom » Segen der Entsagung« reden und davon, dass man bis zur Eheschließung warten soll? Ich werde im Rahmen des Rituals über das Lagerfeuer springen und offenbaren, dass ich mich für die erstbeste Schlampe aufhebe, die es mich mit ihr tun lässt! Und dann werden sie mir erklären, dass ich dafür garantiert in der Hölle lande. Ich denke nicht, dass ich in die Hölle komme, aber heute Abend war ich definitiv dort zu Besuch. Ich nehme an, mit diesen Partys ist es wie mit dem Football und mit allem anderen. Ich tauche einfach auf und lasse das Ganze über mich ergehen. Noch eine Sache, die ich zwar hasse, bei der ich aber trotzdem mitmache.
    Lynn schlingt den Arm um meine Schulter und sagt: » Ganz schön verrückt, was?«
    Ich schüttle den Kopf und antworte: » Das macht keinen richtigen Spaß.«
    » Nur ganz wenige Leute finden diese Partys tatsächlich gut«, erwidert sie.
    » Wem gehört dieses Haus?«, erkundige ich mich. » Die Eltern werden denjenigen umbringen.«
    » Das Haus gehört niemandem. Es steht zum Verkauf. Die Jungs sind einfach eingebrochen«, sagt sie und zeigt auf ein Schild mit der Aufschrift » Zu verkaufen«, das am Boden liegt. » Ich nehme an, sie haben den großen Esstisch nicht rausschaffen können. Und das Aquarium auch nicht.«
    » Das sollte jetzt kein Problem mehr sein«, erkläre ich, als das Aquarium krachend auf dem Boden landet, in tausend Scherben zerspringt und Wasser und Glassplitter niederprasseln. » Ist das illegal? Klauen wir dieses Haus oder so was Ähnliches?«
    » Klar, aber die Typen hier machen das andauernd«, meint sie schulterzuckend.
    Plötzlich vernehme ich ein sehr vertrautes Quieken, und ich drehe mich um und sehe, wie zwei Seniors EJ in Richtung Wohnzimmer schleifen. Von der ganzen Kotzerei ist er ganz schwach, und trotzdem zappelt und schlägt er um sich, so gut er eben kann. Gerade als die Lage gar nicht mehr schlimmer werden kann, leuchten auf einmal rote und blaue Lichter im Wohnzimmer auf, und dann brüllt jemand: » Die Cops!«
    Die Polizei ist also im Anmarsch. Wurde aber auch Zeit! Wenn ich früher auf die Idee gekommen wäre, hätte ich sie persönlich angerufen. Die Party gleicht nun einer Feuerwehrübung auf Drogen. Die Leute schubsen und drängen, um zur Hintertür raus, durch die Garage oder durch eins der zerbrochenen Fenster entkommen zu können. Wenn Brock mich tatsächlich durch diese Wand rausbefördert hätte, dann stünde uns allen jetzt noch ein weiterer Fluchtweg zur Verfügung. Ich bugsiere EJ zum Küchenfenster raus und springe hinter ihm her, da brüllt plötzlich einer der Cops: » Keine Bewegung– Polizei!« Mann, ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte jemals hören würde. Und ich hatte immer gedacht, dass ich dann auch wirklich stehen bleiben würde. Doch da niemand sonst anhält, werde ich das ganz bestimmt auch nicht tun.
    Ich wische mir das Gras aus dem Gesicht und renne über den Hinterhof. Ich hechte über den Zaun und sehe mich nach EJ um. Nutt und Bag deuten auf eine Gestalt, die über den Nachbarhof flitzt. Es ist EJ, und obwohl er sturzbetrunken ist, legt er sich echt ins Zeug. Seine Augen sind angsterfüllt, er wedelt mit den Armen und schreit. Er muss wirklich Angst davor

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