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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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haben, ins Gefängnis zu müssen. Entweder das, oder er macht sich Sorgen wegen des riesigen, wütend knurrenden Rottweilers, der ihm dicht auf den Fersen ist! Der Hund sabbert und bellt und kommt ihm immer näher. Keiner will von den Cops erwischt werden, aber ungefähr zwanzig von uns bleiben trotzdem stehen, um zu beobachten, ob EJ nun von dem Hund gefressen wird oder nicht.
    » UAAAAAAHHHH, braves Hundi, NEEEIIINNNN!«, brüllt er und rennt so schnell, wie seine offenen Schuhbänder es zulassen. Normalerweise wäre das schon ziemlich schnell, aber der Hund scheint ihn durchschaut zu haben.
    » LAUF, FORREST, LAUF!«, bricht es aus Bag hervor, und wir alle lachen.
    EJ verliert einen seiner Pumas, doch selbst das lässt ihn keine Sekunde innehalten. Der Hund ist bestimmt zwanzig Kilo schwerer als er. EJ hat den Zaun schon fast erreicht, und der Hund kann bestimmt längst erahnen, wie EJs Hintern schmecken wird. Mein bester Freund hechtet mit dem Kopf voraus über den Zaun und schlittert etwa drei Meter weit bäuchlings über den Rasen.
    Alle jubeln: » Yeah, EEEEJAAAAY!«
    Als dieser riesige Hund aber ganz plötzlich umdreht, halten wir alle ganz schnell das Maul. Das Vieh springt über den Maschendrahtzaun, als wäre er gar nicht da. Jeder erkennt die nahende Bedrohung, mit Ausnahme von EJ, der sich in seinem Suff über sein Nahtoderlebnis kaputtlacht. Der Depp weiß noch nicht mal, wie ihm geschieht, als der Hund ihm seine Beißer in die rechte Arschbacke haut. Oh Mann, der Rottweiler schüttelt EJ durch wie ein neues Spielzeug. EJ schreit um Hilfe, aber alle sind schon längst auf und davon… nur ich nicht. Allein hat er doch überhaupt keine Chance und ich kann meinen Copiloten nicht einfach so im Stich lassen.
    Ich renn zu dem Hund hin und brülle mit möglichst tief klingender Stimme: » BÖSER HUND! LASS LOS!«
    Diese Worte muss der Hund schon mal gehört haben, denn jetzt lässt er EJ tatsächlich fallen und sieht zu mir auf. Hmmmmm … Was tu ich jetzt bloß? Ich hab das Ganze schon wieder mal nicht zu Ende gedacht. Der Hund hat das Interesse an EJ verloren und schaut nun mich an, als wäre ich sein Abendbrot. Als ersten Trick versuche ich es mit einem Sprung über den Zaun, um ihm zu entkommen und um EJs verlorenen Puma aufzusammeln. Wir haben dieselbe Größe, und vielleicht muss ich mir die ja eines Tages ausleihen. Der Hund sieht es allerdings gar nicht gern, dass ich mich auf seinem Hof aufhalte, und fängt an zu winseln und zu bellen.
    » NEIN! NEIN! Böser Hund!«, plärre ich, aber das Vieh spannt unbeeindruckt seine Nackenmuskeln an und wirft mir durch den Zaun einen bösen Blick zu. Das hat früher funktioniert, aber dem Hund ist klar, dass er es hier mit einem jämmerlichen Halbstarken zu tun hat, der nicht auf seinem Hof sein sollte. Ich besitze hier keinerlei Autorität und das wissen wir beide. Der Hund kommt auf mich zugerannt und segelt durch die Luft. Wer war das Arschloch, das einen gerade mal einen Meter hohen Zaun errichtet hat, um einen Kampfhund abzuhalten, der fast zwei Meter hoch springen kann? Der Hund landet auf allen vieren in seinem eigenen Hinterhof, und in dem Moment mache ich einen auf Superman und lande mit dem Gesicht voraus in dem Hinterhof, in dem zuvor noch Party gefeiert wurde. Ich steh auf und renne auf EJ zu, aber von dem sehe ich nur noch den blanken Hintern, als er davonläuft. Der hintere Teil seiner Levi’s bleibt am Boden liegen. Seine Mom könnte sie sicher reparieren, doch dann käme er in Erklärungsnot, und dann würde seine Mom wissen wollen, wo sich der Hinterhof mit dem Kampfhund befindet, um mit dem Besitzer zu sprechen, und dann würde man EJ drankriegen, weil er besoffen auf einer illegalen Party in einem Haus abhing, in das man vorher eingebrochen war. Deshalb ist es am besten, ihr zu erklären: » Ich muss meine Hose wohl verloren haben?« Die meisten Leute würden diese Begründung scheuen, aber EJ und ich verlieren tatsächlich dauernd Hosen; mir persönlich kommen bis zu vier im Jahr abhanden. Dafür gibt es keine Erklärung; sie verschwinden einfach.
    Inzwischen hatte ich schon fast vergessen, dass wir ja nicht nur vor dem Kampfhund fliehen, sondern auch vor den Hütern des Gesetzes. Ich werde allerdings schmerzlich daran erinnert, als sich plötzlich ein hundert Kilo schwerer Cop auf mich wirft und mich zu Boden ringt und dabei brüllt: » KEINE BEWEGUNG!«
    Ich weiß, dass er hundert Kilo wiegt, weil dieses gesammelte Gewicht mir ins Genick

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