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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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aus Erfahrung, daß es schwieriger war, sie zu zersprengen, wenn sie sich schon gruppiert hatten. Im Augenblick war ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Umgruppierung zur Gefechtsordnung gerichtet. Ich meldete der zweiten und der dritten Rotte durch den Funk: „Ich befinde mich im Quadrat 6, alle zu mir!"
    Und gleich darauf gab ich Gromakowski das Kommando: „Decke mich, ich greife an!"
    An die Erde gedrückt und durch das Gelände getarnt, näherte ich mich dem Gegner. Unter Gromakowskis Deckung jagte ich von unten in voller Fahrt zwischen den feindlichen Verband. Aus 100 Meter Entfernung gab ich drei Feuerstöße auf den Bauch einer „Focke-Wulf" ab. Eine Stichflamme zuckte hoch, und das feindliche Flugzeug stürzte brennend in die Tiefe.
    Im gleichen Augenblick setzte sich, von oben kommend, ein anderer Faschist an mein Heck. Aber Gromakowski bemerkte rechtzeitig die Gefahr, die mir drohte. Er riß seine Maschine nach rechts, gab eine Sperrsalve und schoß den Feind, als er ihn genau ins Visier bekommen hatte, ab. Dem Gegner gelang es nicht, seine Gefechtsordnung einzunehmen. Er geriet in Verwirrung. Ich ging wieder zum Tiefflug über, um einen erneuten Überraschungsangriff zu fliegen.
    Aber die Lage blieb nach wie vor gespannt. Einige feindliche Flugzeuge ordneten sich bereits zu Rotten. Da sah ich, daß Kumanitschkin eingetroffen war. Der Kampfgefährte war zur rechten Zeit gekommen. Mir ward froher zumute.
    „Drauf, Sascha!” rief ich ihm zu.
    Er näherte sich mit seinem Rottengefährten einer feindlichen Staffel, griff plötzlich aus einer Höhe von 150 bis 200 Metern die Führermaschine an und schoß sie gleich mit dem ersten Feuerstoß ab.
    „Prachtbursche, Kumanitschkin!"
    Mich packte das Kampffieber und ein Gefühl, wie ich es empfand, wenn ich unsere Erdtruppen gedeckt hatte - das große Gefühl der Verantwortlichkeit für meine Aktionen. Mir fiel ein, wie ich im Raum des Bug im Tiefflug mit einer „Ju 87" gekämpft hatte.
    Die Faschisten waren verwirrt. Die einen flüchteten in die Wolken, die anderen drehten nach Westen ab. Wir tauchten mit einer derartigen Schnelligkeit zwischen ihnen auf, daß ihnen sicherlich schien, eine große Gruppe von Flugzeugen griffe sie an.
    Da kam Orlow. Unter Stezenkos Deckung griff er ein feindliches Flugzeug an und schoß es aus kürzester Entfernung ab. Aber auch er selbst geriet ins Feuer und wurde abgeschossen. Wir setzten den Angriff auf den fliehenden Feind mit doppeltem Grimm fort. Unter Gromakowskis Deckung griff ich die letzte „Focke-Wulf", die in die Wolken fliehen wollte, von oben an. Der Faschist warf seine Bomben ab, um die Maschine zu erleichtern. Sie fielen auf sein eigenes Gebiet. Ich holte ihn rasch ein und eröffnete auf kurze Entfernung das Feuer. Die feindliche Maschine zerschellte am Boden.
    „Das war für Orlow."
    Der Versuch der Faschisten, die Truppen unseres Brückenkopfes überfallartig anzugreifen, war gescheitert.
    Die Zeit war um, und wir flogen nach Hause. Wir näherten uns der Frontlinie. Gleich mußte der Feind von der Erde aus mit allen Rohren das Feuer eröffnen, denn wir flogen immer noch im Tiefflug. Ich kommandierte: „Flaktäuschungsmanöver ausführen!"
    Und wirklich, von allen Seiten umflirrten uns plötzlich die Garben der Leuchtspurgeschosse. Ein Geschoß durchschlug eine Tragfläche und den Antennenstab meines Flugzeugs. Aber geschickt kurvend entkamen wir wohlbehalten nach Hause. In diesem Kampf hatte unsere Gruppe acht feindliche Flugzeuge abgeschossen.
    Als ich dem Kommodore über den Luftkampf unserer Sechsergruppe mit dreißig „Focke-Wulf"-Maschinen Bericht erstattete, traf im Gefechtsstand ein Funkspruch vom Befehlshaber der Erdarmee ein. Er hatte beobachtet, wie wir zu sechst gegen dreißig „FockeWulf" kämpften. Er hatte gesehen, wie die faschistischen Flieger ihre Bomben vorzeitig abwarfen und wie wir acht feindliche Maschinen abschossen. All das hatte sich vor den Augen der Infanteristen abgespielt, die den Verlauf des Kampfes mit größter Spannung verfolgt hatten.
    Der Befehlshaber bedankte sich beim Kommodore für die Hilfe, die die Flieger seinen Erdtruppen geleistet hatten. Ich kann nicht umhin, die Worte anzuführen, die uns damals so bewegten und freuten: „Dieser Kampf war an Meisterschaft und Geschlossenheit ein Triumph unserer Luftwaffe. Ich bin hell begeistert vom Wagemut und dem Können der Flieger!"
    Für einen Jagdflieger gibt es kein größeres Lob als das Lob von Infanteristen, die den

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