Ich habe abgeschworen
ihn, weshalb er dieses Unrecht zulässt, auf den Leib die passende Koransure geschrieben: »Wenn eure Frauen sich gereinigt haben, dann geht zu ihnen, so wie Allah es euch befohlen hat.« Eine dritte Frau wird von ihrem Ehemann geprügelt, die nun erscheinende Koransure ist die, die den Männern erlaubt, Frauen zu schlagen, die sich aufzulehnen drohen. Schließlich sehen wir ein junges Mädchen, welches durch die Vergewaltigung durch einen Verwandten schwanger wurde und deshalb streng nach der Scharia wegen vorehelichem Sex bestraft wird.
Ja, es ist provokativ, zu zeigen, wie der Islam die Unterdrückung von Frauen mit angeblich heiligen Worten direkt in ihre Körper einschreibt. Wir haben »Submission« auf dem Kongress gegen Ehrenmorde in Anwesenheit Ayaan Hirsi Alis gezeigt, auch ihr und Theo van Gogh und den muslimischen Frauen zu Ehren – wenn man diesen Begriff wieder positiv besetzen will. Der Koran ist ein von Menschen geschriebenes Buch, und wir kritisieren es als solches. Akzeptiert man diese Tatsache endlich, dann wird der Blick frei, dass Menschen, nicht Gott, den Frauen Gewalt antun. Genau wie es Menschen waren, die die Flugzeuge des 11. September 2001 zu Mordwerkzeugen machten.
Resümee
Am 20. Oktober 2007 bekam ich den mit 5000 englischen Pfund dotierten »Irwin Prize for Secularist of the Year« (Preis als Säkularist des Jahres) verliehen.
Die britische National Secular Society verleiht ihn jährlich an Personen oder Organisationen, die nach Ansicht der Gesellschaft Bemerkenswertes für die Sache des Säkularismus getan haben.
Ich bin sehr glücklich über diesen Preis, denn ich werte ihn nicht nur als Anerkennung meiner persönlichen Arbeit, sondern als Auszeichnung für alle, die den Mut haben, den Islam offen zu kritisieren. Er beweist, dass wir, wenn wir in dieser Auseinandersetzung entschieden Flagge zeigen, wenn wir deutlich und klar zu unseren eigenen Werten stehen, die Errungenschaften von Humanismus und Aufklärung gegenüber jenen verteidigen können, die uns liebend gerne ins Mittelalter zurückschicken würden.
Richard Dawkins, Kirchenkritiker und Autor, beglückwünschte mich mit den Worten: »Ich habe lange empfunden, dass der Schlüssel zur Problemlösung der weltweiten Bedrohung durch den islamischen Terrorismus und seiner Unterdrückung im Erwachen der Frauen liegen könnte, und Mina Ahadi ist eine charismatische Führerin, die auf dieses Ziel hinarbeitet.
Die brutale Unterdrückung der Frauenrechte in vielen Ländern der islamischen Welt ist ein offensichtliches Verbrechen. Zwar weniger offensichtlich, aber ebenso schändlich ist die hilflose Zustimmung von westlichen Liberalen, sich dem zu fügen. Es ist schlimm und nicht hilflos, es ist bevormundend und herablassend zu sagen: ›Das Frauen-Schlagen ist Teil ihrer Kultur. Wer sind wir, dass wir diese Traditionen verurteilen wollten?‹
Mit einer Religion, die so unsicher ist, dass sie den Glaubensabfall mit der Todesstrafe bedroht, sollten wir keine Kontakte pflegen, und Ex-Muslime, die aufstehen und dagegen kämpfen, verdienen unsere höchste Bewunderung und Dankbarkeit für ihren Mut. Eine in der Spitze dieser ehrenhaften Gruppe ist Mina Ahadi. Ich sage ihr meinen Respekt dafür und beglückwünsche sie zu diesem wohlverdienten Preis als ›Säkularistin des Jahres‹.«
Am 1. Dezember 2007 stand ich in Köln mit Günter Wallraff und Ralph Giardono auf einer Veranstaltung für die Menschenrechte auf dem Podium. Der Zentralrat der Ex-Muslime ist Teil einer größeren Bewegung, und das macht mir Mut für die Zukunft. Und für die Zukunft der Frauen, die im Iran und in deutschen Wohnungen unter den Auswirkungen der Scharia leiden müssen.
Nur in einem säkularen Staat, so meine feste Überzeugung, können die allgemein gültigen Menschenrechte Richtschnur der Regeln des Zusammenlebens werden. Toleranz gegenüber Religionen muss da ihre Grenze haben, wo diese inhuman werden – denn nur dann kann Toleranz ein positiver Wert sein. In Sachen Menschenrechte, Selbstbestimmung und Freiheit werde ich immer mit allen Menschen zusammenarbeiten, die diese unverrückbaren Ziele verfolgen, egal welcher Partei sie angehören und welcher Religion. Aber solange wir noch nicht in einer säkularen Welt leben, die eine diesseitige Ethik für alle als Grundlage unseres Zusammenlebens hat, ist es notwendig, sich auch als Atheistin zu bekennen. Heute ganz besonders gegen den Islam. Für die Freiheit.
Als Atheistin muss ich meine moralischen
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