Ich habe auf dich gewartet, Darling
eingetroffen.“
Damien nickte kurz. „Danke, Tim. Ich werde gleich kommen.“
„Damien, ich …“, begann Gabrielle noch einmal.
Aber er unterbrach sie: „Du brauchst dir um deinen Vater keine Sorgen zu machen. Ich werde weiter für die Firma Kane arbeiten, bis er die Verantwortung wieder selbst übernehmen kann.“ Er suchte die Papiere auf seinem Schreibtisch zusammen und stand auf. „Und ich werde auch schon irgendwie darüber hinwegkommen.“
Gabrielle wollte widersprechen, wollte Damien sagen, dass sie ihn liebte. Sie hatte die Worte schon auf der Zunge, aber dann hörte sie plötzlich Stimmen im Vorzimmer, und sie schwieg. Eine Frau gestand einem Mann nicht ihre Liebe, wenn Geschäftskunden auf ihn warteten.
„Goodbye, Gabrielle.“ Damien ging an ihr vorbei zur Tür. Der Duft seines Aftershaves hing noch in der Luft, als er schon gegangen war.
Gabrielle fand nicht die Kraft, Damien aufzuhalten. Aber sie verstand, was in ihm vorging. Er litt so sehr, dass er den Schmerz nur ausblenden konnte, wenn er sich einredete, nichts mehr zu fühlen. Das musste er schon als Kind so gemacht haben, wenn seine Eltern ihn nicht beachtet hatten.
Aber das war keine Lösung, und Gabrielle würde nicht zulassen, dass er sie auch aus seinem Leben ausblendete. Sie würde für ihre Liebe kämpfen. Irgendwie wird mir das schon gelingen, wenn ich auch noch nicht weiß, wie ich ihn überzeugen soll.
Auf keinen Fall werde ich Damien jetzt verlassen, nahm sie sich vor, als sie zurück in die gemeinsame Wohnung fuhr.
Damien ging nicht mehr aus dem Kopf, was er gerade erfahren hatte. Keiran musste verrückt geworden sein. Wie hatte er es nur wagen können, Gabrielle, seine eigene Cousine, zu schlagen? Damit hatte er alle Brücken zur Familie Kane abgebrochen. Er konnte nur noch seine Firmenanteile verkaufen und schleunigst aus der Stadt verschwinden.
Aber Gabrielle wird nichts mehr davon haben, fiel Damien plötzlich ein . Sie wird auch aus Darwin weggehen.
Er hatte den Satz kaum zu Ende gedacht, da ergriff ihn die Panik. Warum sitze ich eigentlich noch hier in dieser zähen Besprechung, obwohl ich dringend nach Hause zu Gabrielle fahren müsste? fragte er sich bestürzt. Ob sie schon ihre Koffer packt? Er hatte sie nicht gebeten zu bleiben. Warum sollte ich auch, überlegte er, ich liebe sie nicht … oder doch?
Auf einmal gingen ihm tausend Lichter auf, und er erkannte es mit aller Klarheit. Ich liebe sie. Daran gab es keinen Zweifel, er wusste es einfach. Gabrielle war die Frau, nach der er sich schon sein ganzes Leben lang gesehnt hatte.
Dieses Gefühl, dass er sie liebte, war wie eine Offenbarung. Sein Herz hüpfte vor Freude. Er sprang auf, weil er keine Zeit mehr zu verlieren hatte. Er musste es ihr sofort sagen und würde sie bitten, bei ihm zu bleiben. Hoffentlich war sie noch nicht fort. Er konnte keine Minute länger warten.
Damien stand auf, ging um den Konferenztisch herum und entschuldigte sich bei seinem Kunden. „Eine dringende Familienangelegenheit zwingt mich zu gehen.“ Nachdem er die Unterlagen an seinen Verkaufsleiter weitergereicht hatte, verließ er das Besprechungszimmer.
Auf dem Weg zum Wagen wurde er immer nervöser. Wenn Gabrielle nur noch nicht fort ist! Damals ist sie auch einfach gegangen, ohne sich zu verabschieden. Und wenn sie jetzt nicht nach Sydney fliegt, sondern irgendwohin, schoss es ihm durch den Kopf, dann kann ich sie auch nicht zurückholen. Lieber Gott, lass sie noch nicht fort sein.
Zehn Minuten später öffnete er mit laut klopfendem Herzen seine Wohnungstür.
„Damien!“ Gabrielle kam gerade aus der Küche und machte große Augen, weil sie noch nicht mit ihm gerechnet hatte.
Er lief auf sie zu und schloss sie in seine Arme. „Gott sei Dank!“ Er hielt sie so fest, als wollte er sie niemals mehr loslassen.
Schließlich machte Gabrielle sich aus seinen Armen frei. „Du hättest nicht so früh nach Hause kommen müssen.“
„Oh doch!“
Sie lächelte. „Ich wäre auch heute Abend noch hier gewesen.“
„Gabrielle, bitte, du darfst mich nicht verlassen.“
„Aber das werde ich auch nicht. Ich bleibe bei dir.“
Er hielt den Atem an. „Wie lange noch?“
„So lange, wie du möchtest“, antwortete sie sanft.
Er konnte sein Glück noch nicht fassen. „Aber ich will dich niemals mehr gehen lassen.“
„Damien, wie meinst du das?“, fragte sie aufgeregt.
Er schaute ihr tief in die Augen. „Als ich dir zum ersten Mal begegnete, hast du mein Herz
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