Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt
Politiker – oder ihre Frauen. Vor Sexunfällen sind auch Promis nicht gefeit. Und hier wird klar, dass auch sie nur Menschen sind, die sich für den perfekten Orgasmus den Penis brechen, beinahe ersticken, sich Muskeln zerren oder fast ertrinken. Peinlich ist dabei aber oft noch mehr, dass sie es uns mitteilen.
Der weltweit berühmteste Sexunfall ereignete sich irgendwo in der Berliner Gegend. Der Patient jedenfalls landete in der Charité, wo man die Angelegenheit routiniert wieder geraderückte. Auf diese Weise brachte Dieter Bohlen auch den Penisbruch auf die Agenda des deutschen Medienboulevards und in die Köpfe von Millionen Männern. Wie es genau passierte, darüber geben glücklicherweise gleich mehrere Standardwerke der neueren deutschen Literatur Auskunft.
»Ich war mit vollem Eifer bei der Sache, als es plötzlich pfffffttt! machte, als ob ich mit dem Fahrrad über eine Dose gefahren wäre«, schreibt Bohlen in seinen 2002 vorgelegten Memoiren Nichts als die Wahrheit . Und weiter: »Um mich herum war alles rot, der kleine Dieter wurde blau und schwarz. Innerhalb von Minuten sah er aus wie ein toter Aal.«
Auch die damals nicht unwesentlich beteiligte Nadja Abd El Farrag gibt in ihrer 2003 erschienenen Biografie Ungelogen sachdienliche Hinweise. »Ich lag unten, und irgendwann, wie das so ist, haben wir uns ziemlich heftig bewegt, und er wollte zum Endstoß kommen.« Abd El Farrag weiter: »Im Eifer des Gefechts rutschte er ab beziehungsweise raus und knallte rechts oder links an mein Schambein. Dann hat es knack gemacht.« Also die klassischen Voraussetzungen für einen Penisbruch: Einer der Beteiligten ist unachtsam. Auch in ihrer Erinnerung glich das Resultat der Beischlafbemühungen einem Massaker: »Alles war voller Blut, und Dieters bestes Stück war so dick wie eine Muräne und dunkelblau angelaufen.« In ihrer Aufregung wählte sie mehrere Male die 112 und insgesamt drei Feuerwehren und zwei Notarztwagen fanden sich ein. Zu allem Überfluss diagnostizierte man im ersten Krankenhaus lediglich eine Prellung.
Die Lage war aber sehr ernst. Laut Bohlens Niederschrift sagte ihm der Arzt: »Wenn Sie auch nur drei Stunden später gekommen wären, Herr Bohlen, dann wäre das Ding nie wieder zu gebrauchen gewesen.« Kurz danach rief auch schon die BILD an, und alles wurde gut – und publik.
Kurioserweise ist Bohlen laut eigenen Angaben auch einer der wenigen Männer, denen so ein Malheur zweimal widerfuhr. 1995 sei dies gewesen, mit einer namenlosen Dame in Magdeburg. Auch diesmal sei die Notoperation gelungen, wenn auch nach einer Hochgeschwindigkeitshasardfahrt von Magdeburg nach Hamburg.
Ebenfalls weitverbreitet ist unter Promis der Sextod durch Ersticken. In Fachkreisen ist dieses Phänomen als Asphyxiophilie bekannt, die Neigung zur Atemreduktion (Asphyxie). Darauf gehen wir in diesem Buch noch näher ein (vgl. Kapitel 10). 2009 verstarb Schauspieler David Carradine in einem Hotelzimmer in Bangkok – nackt, mit Schlingen um Hals und Genitalien. Und auch Michael Hutchence, der Sänger der australischen Rockband INXS (hatten Hits wie: »Need You Tonight«, »Devil Inside, »Suicide Blonde«) erlag vermutlich 1997 seinem Hang, sich durch Atemreduktion Lust zu verschaffen. Aufgefunden wurde er im November 1997 in Zimmer 524 des Ritz Carlton in Sydney. In einer, wie es laut Spiegel der Hoteldirektor formulierte, »etwas ungewöhnlichen Situation«: Er hing nackt am Türknauf, den Hals in einem zur Schlinge geformten Ledergürtel.
Mit einer schwarzen Kapuze auf dem Kopf und einem schwarzen Röckchen, den Kopf mit einem Lederband an die Stirnseite des Bettes gebunden: So starb 1996 Kevin Gilbert, der als Produzent und Aufnahmeleiter an Alben von Michael Jackson oder Madonna mitgearbeitet hatte. Und der konservative britische Politiker Stephen Milligan wurde 1994 von der Polizei gefunden – nackt bis auf Strapse. Er hatte sich ein Elektrokabel um den Hals geschlungen, um sich sexuell zu erregen, und sich dabei erwürgt.
Ebenfalls nicht überlebt hat Horst Skoff sein letztes sexuelles Erlebnis. Der österreichische Tennisstar, der 1989 immerhin Superstars wie Boris Becker und Goran Ivanisevic besiegt hatte und bis auf Platz 18 der Weltrangliste kletterte, wurde 2008 tot in einem Hamburger Sexklub aufgefunden. Er hatte offenbar ein Doppelleben geführt. Laut der Tageszeitung Österreich trieb den Sportstar immer wieder die Lust an Sadomaso-Spielchen in die Hansestadt, wo er stets bereits am Flughafen
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