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Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Titel: Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein
Autoren: Ruth Omphalius
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Heroin den Speichelfluss hemmt, werden auch die Zähne und das Zahnfleisch geschädigt. Heroin vertreibt jede Lust auf Essen, daher magern Langzeitkonsumenten stark ab.
    Insgesamt gibt es keine andere Droge, die so schwere Folgen für den Körper, die Psyche und das Sozialverhalten des Abhängigen hat. Schon sechs bis acht Stunden nach dem letzten Konsum stellen sich Entzugserscheinungen ein, der Süchtige lebt nur noch für die Beschaffung der Droge, hat aber nach längerer Gewöhnung keinerlei Rauschzustand mehr, sondern vertreibt mit weiterem Konsum nur noch die Entzugserscheinungen.
    Meist haben Heroinsüchtige alle sozialen Bindungen aufgegeben oder Verwandte und Freunde haben sich abgewandt, weil die Beschaffungskriminalität, das Lügen und Betrügen des Heroinabhängigen, um neue Drogen zu bekommen, sie zu sehr frustrieren.
    „Ich will nicht mehr drücken, weil ich mich dadurch ganz krass verändert hatte, ganz schlimm! Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, kriminell zu sein. Ich hab jetzt einen Job und den will ich mir nicht wieder kaputt machen. In dieses Leben will ich nie mehr zurück – aber natürlich ist die Lust auf den Kick noch verdammt oft da.“ Andy, 23 Jahre
    Ohne Halt durch Freunde und Familie schaffen es viele Suchtkranke nicht, auf Dauer „clean“ zu bleiben. Die Rückfallquote bei Heroin ist sehr hoch.
    Kokain
    Kokain ist Bestandteil der Cocapflanze, die ursprünglich aus Südamerika stammt. Dort wurde die Pflanze von den Ureinwohnern wie Kautabak gekaut oder bei Krankheiten als Heiltee getrunken.
    Mit einigem Recht könnte man Kokain als die erste Partydroge überhaupt bezeichnen. Zunächst war ihr Konsum wegen der hohen Kosten auf die reicheren Schichten beschränkt. Schätzungen zufolge gibt es etwa 300.000 Kokainabhängige in Deutschland.
    Kokain wird heute in der Regel chemisch hergestellt. Es ist ein weißes Pulver, daher heißt es in der Szene häufig auch „Schnee“. Andere Namen sind „Koks“, „Cola“ oder „Coke“. Die meisten Nutzer konsumieren Kokain, indem sie es schnupfen. Es kann allerdings auch gespritzt oder als„Crack“ in speziellen Pfeifen geraucht werden. „Crack“ sind Kristalle, die entstehen, wenn Kokain zusammen mit Backpulver aufgekocht wird. Sie haben ihren Namen von dem Knackgeräusch (englisch: crackle), das sie beim Erhitzen von sich geben.
    Cocabusch und Kolabaum
    Im Urrezept für Coca-Cola von 1886 waren sowohl Extrakte aus dem Cocabusch als auch aus dem Kolabaum enthalten. So erhielt das Getränk seinen Namen. In jedem Liter Coca-Cola waren damals rund 250 Milligramm des berauschenden Kokains. Heute darf Cola nur noch Geschmacksstoffe aus der Pflanze enthalten.
    Kokain verhindert das Recycling von drei Botenstoffen im Gehirn: Dopamin, Serotonin und Noradrenalin. Dadurch werden nicht nur Glücksimpulse in den Körper gegeben, sondern auch Impulse, aktiv zu werden und keine Hemmungen zu haben. Der Konsument fühlt sich glücklich, aber auch aktiv. Er kann andere mit seiner guten Laune begeistern, aber auch aggressiv werden, wenn andere nicht wie erwartet reagieren. Zu hohe Dosierungen können zu Atemstillstand oder Herzversagen führen.
    Genau wie beim Heroin besteht eine große Gefahr darin, dass Kokain immer häufiger mit Streckmitteln versetzt angeboten wird. Tödlich können Mischungen mit Betäubungsmitteln wie Lidocain und Tetracain wirken. Beide Stoffe können das zentrale Nervensystem lähmen und zum Herzstillstand führen. Äußerst verbreitet ist auch die Praxis, dem Kokain das Entwurmungsmittel Levamisol beizumengen. Dieser Stoff vermindert die Zahl der weißen Blutkörperchen und kann so dauerhaft zu schweren Schäden und zum Tod führen.
    Bei längerer Einnahme lassen die positiven Gefühle auch mit der Steigerung der Dosis immer mehr nach und schlagen ins Gegenteil um. Angstzustände, Halluzinationen und Verfolgungswahn wechseln sich mit Depressionen, Lust- und Antriebslosigkeit ab. Krampfanfälle sind nicht selten, typisch ist vor allem aber ein Juckgefühl meist an Armen und Beinen. Der Konsument glaubt, dass Ameisen oder andere Krabbeltiere auf ihm herumlaufen, und kratzt sich unkontrolliert.
    Langfristig fördert Kokain das Auftreten von Hirnblutungen, Schlaganfällen und Herzinfarkten. Die berüchtigte Zerstörung der Nasenschleimhäute bis hin zur Durchlöcherung der Nasenscheidewand ist ein auffälliges Erkennungsmerkmal von Langzeitkonsumenten. Viele Kokainabhängige sind zugleich auch heroinsüchtig. Entweder sie
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