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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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ihre Hände. Eine Datei trug den Namen »Bernburg«.
    »Liebling?«, tönte Jans Stimme durchs Haus. »Alles in Ordnung?«
    Der Schreck ließ Vivi zusammenfahren. Sie durfte sich nicht erwischen lassen!
    »Ja!«, rief sie mit heiserer Stimme. »Deck schon mal den Tisch! In zwanzig Minuten kannst du mich holen!«
    Sie hyperventilierte vor Aufregung und Angst, als sie die Datei öffnete. Dann hörte sie auf zu atmen. Säuberlich getippt war Vivis gesamtes Sündenregister aufgelistet, abgeleitet aus den Indizien der Umfeldrecherche. Nicht nur der Kauf des Rattengifts und die Dokumentation der Geschwindigkeitsübertretunggehörten dazu. Es gab einen eingescannten EC-Kartenbeleg aus Köln, wo Vivi an Richards Todestag getankt hatte. Es gab gleich drei Radarfotos, die Vivi und Checker im Ferrari zeigten. Und es gab sogar Fotos einer Überwachungskamera aus dem Hotel Miramar. Eins zeigte Checker, wie er nachts um drei Vivis Zimmer verließ. Ein anderes Vivi, als sie aus dem Seiteneingang des Hotels spazierte.
    Darunter fanden sich Dossiers zu allen vier Männern. Schon nach der ersten flüchtigen Lektüre wurde Vivi klar, dass Jan so gut wie alles wusste. Ihr gingen die Augen über. Jan hatte sie überwachen lassen! Und zwar ziemlich genau seit dem Tag, an dem man Richard gefunden hatte! Mit Datum und Uhrzeit stand dort schwarz auf weiß, wer wann Vivis Haus betreten hatte. Sogar ihr Picknick mit Berthold war detailliert beschrieben. Wer konnte das gewesen sein?
    Fieberhaft dachte sie nach, die Übelkeit unterdrückend, die ihr vom Magen in die Kehle stieg. Das konnte kein Mitarbeiter von Jan gewesen sein, sonst wäre sie längst aufgeflogen. Nein, es gab nur eine einzige logische Erklärung: Jan selbst hatte sich an ihre Fersen geheftet, heimlich, ohne das Dezernat zu informieren. Und zwar lange bevor sie Bertholds Vermögen geerbt hatte.
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, murmelte sie vor sich hin.
    »Sooo, hier kommt die Suppe«, sagte Jan mit dem Singsangtonfall einer geduldigen Kindergärtnerin und stellte Vivi einen gefüllten Teller an ihren Platz.
    Er hatte im Esszimmer gedeckt, das gute Silberbesteck herausgeholt und einen kleinen Strauß Vergissmeinnicht auf die Mitte des Tisches gestellt. Argwöhnisch musterte Vivi die Minestrone.Es schwammen Gemüsestreifen darin, Schlieren von zerlaufenem Ei, Schmetterlingsnudeln. Und die schwarzen Punkte? War das Pfeffer? Oder etwas anderes? Konnte auch Rattengift sein. Wie das aussah, wusste Vivi nur zu gut.
    »Isst du nichts?«, fragte sie.
    »Doch, natürlich, ich liebe Minestrone«, beteuerte er. »Ich hole mir gleich auch etwas. Aber ich sage immer: Frauen und Kinder zuerst.«
    Nein! Alles in Vivi sträubte sich, diese verdammte Suppe zu essen. Sie stand auf, ihren Teller in der Hand.
    »Lass uns eine Terrine nehmen. So viel Stil muss sein.«
    »Aber …« Jans Handy klingelte. Kurz zögerte er, dann holte er es aus der Hosentasche und ging ran. »Petersen?«
    Die Unterbrechung kam wie gerufen. Vivi wankte in die Küche, bevor Jan etwas dagegen unternehmen konnte, kippte den Inhalt ihres Tellers in den Topf und holte die große Suppenterrine aus dem Schrank. Sie mahlte so viel Pfeffer in die Terrine, bis der Boden fast davon bedeckt war. Dann goss sie die Suppe hinein und kehrte ins Esszimmer zurück.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Jans Reaktion. War er beunruhigt? Verärgert? Gerade beendete er das Gespräch und betrachtete irritiert die Suppenterrine, die sie noch nie benutzt hatten.
    »Ein hübsches Stück, nicht wahr?«, flötete Vivi, obwohl sich ihre Panik von Sekunde zu Sekunde steigerte. »Die Terrine habe ich von meinen Eltern geerbt. Ist nicht gerade Meißner Porzellan, doch ich finde, man sollte solche Erbstücke in Ehren halten.«
    Unwillig kniff er die Augen zusammen. »Netter Zug von dir. Aber du darfst dich nicht so anstrengen. Denk an unser Kind.«
    Vivi dachte die ganze Zeit an nichts anderes. Der Anblick von Jan hatte in etwa die Wirkung eines Elektroschocks. Es ging ihr durch und durch, den Mann zu sehen, den sie von Herzen liebte, bis zum Wahnsinn liebte, und der beschlossen hatte, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Im Grunde war das Doppelmord, wenn man bedachte, dass sie ein Kind erwartete. Und das tat er für ein paar schlappe Millionen? Wie viele Porsches und wie viele Luxusuhren wollte er denn noch?
    Innerlich verglühend schöpfte Vivi Suppe auf Jans Teller. Ein Wort fräste sich durch ihr Hirn. Warum?
    »Oh, holst du mir bitte noch meinen

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