Ich komme um zu schreiben
zerrte diesen Widerling auf die Veranda. Gleichzeitig zog er die Pistole aus dem Halfter. Dann drückte er Cameron gegen die Wand und presste ihm die Waffe unters Kinn.
„Tragen Sie eine Waffe am Körper, Sergeant?“
„Dafür verklag ich Sie, Sie Arschloch!“ Cameron sah nicht im Geringsten verängstigt aus. Wären keine Zeugen anwesend gewesen, hätte Ben ihm mit Freuden die Nase gebrochen.
„Ihre Waffe“, stieß er stattdessen hervor.
„Die, die ich beruflich brauche, oder die, mit der ich es Molly besorge?“
„Chief“, mahnte Frank leise von hinten. Vermutlich hätte Ben dankbar sein sollen, aber im Augenblick hasste er seinen Deputy dafür, dass er ihn vom Schlimmsten abhielt.
„Abtasten“, befahl Ben. Und währenddessen schlag ich ihn zu Brei.
Grinsend sah Cameron ihm in die Augen, während Frank nach Waffen suchte. „Mann, Sie sind so ein armes Würstchen. Molly braucht einen echten Mann, nicht so einen Dorfpolizisten wie Sie. Warum wollen Sie das nicht verstehen?“
„Waffe“, rief Frank und bestätigte damit das, was Ben sowiesoschon gewusst hatte. Der Deputy nahm die Pistole an sich und entfernte das Magazin. Ben stieß Cameron währenddessen herum und legte ihn in Handschellen.
„Das ist meine Dienst pistole, Arschloch. Das Ding ist legal!“
„Und Sie sind rechtlich verpflichtet, Mitarbeiter der Polizei darüber zu informieren, dass Sie bewaffnet sind. In ein paar Minuten bekommen Sie Ihre Rechtsbelehrung, Sergeant. Frank, steck ihn in den Truck. Andrew, ich brauche Verstärkung im Haus.“
„Chief“, sagte Andrew leise, während sie das Haus betraten. „Wenn wir hier nichts finden, stecken wir mächtig in der Scheiße.“
„Ich weiß“, knurrte Ben, aber eigentlich waren ihm die möglichen Konsequenzen völlig egal. Sein Instinkt sagte ihm, dass hier etwas nicht stimmte, und sein Instinkt hatte noch nie getrogen.
Er spitzte die Ohren, hörte aber nichts. Am liebsten wäre er sofort blind nach oben ins Schlafzimmer gestürmt, aber seine Polizeiausbildung hielt ihn davon ab. Schließlich war es denkbar, dass Cameron mit seinen gesammelten Kumpanen angereist war. Das Haus musste gesichert werden, sonst brachte er Molly in noch größere Gefahr.
„Ich übernehme den ersten Stock“, sagte er. Sie war da oben. Mit jeder Stufe, die er nahm, war er sich sicherer. Die Schlafzimmertür lag direkt hinter der zum Badezimmer. Nachdem er das Bad gesichert hatte, glitt er zur geschlossenen Schlafzimmertür hinüber, aber es war nichts zu hören. Überhaupt nichts. Was hatte das zu bedeuten?
Mit einem tiefen Atemzug drehte er den Knauf und stieß die Tür auf. Geduckt und mit gezogener Pistole trat er ein und scannte den Raum.
„Meine Güte“, flüsterte er fassungslos. Er hatte keine Ahnunggehabt, was ihn erwartete, aber damit hatte er nicht gerechnet. Nicht mit einer gefesselten, geknebelten, halb nackten Molly, die ihn flehentlich und vollkommen verängstigt ansah.
„Molly, ist außer Cameron noch jemand im Haus?“
Sie schüttelte wimmernd den Kopf, und im nächsten Augenblick war Ben bei ihr und kniete sich neben sie.
„Oh Molly! Oh Gott.“ Er zerrte am Knoten des Knebels herum. Mollys Augen füllten sich mit Tränen.
„Es tut mir so leid“, stieß er hervor. „So leid.“
Endlich gelang es ihm trotz zitternden Fingern, den Knoten zu lösen. Als er den Knebel entfernte, schluchzte Molly laut auf.
„Molly!“ Er umfasste vorsichtig ihr Gesicht und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Wir haben ihn. Du bist jetzt in Sicherheit.“
„Zieh mir …“ Doch ihr versagte die Stimme. Ungeduldig schüttelte sie den Kopf und versuchte es erneut: „Zieh mir diese verdammten Schuhe aus.“
Offensichtlich konnte Molly nicht mehr zwischen Realität und Wahn unterscheiden. „Schsch … Alles ist gut, Molly, ich bin ja hier.“
„Zieh mir diese Scheißschuhe aus, bitte! Bitte!“
„Okay.“ Es hatte keinen Sinn, mit ihr zu diskutieren, also befreite er sie von den Pumps.
„Danke, Ben. Danke! Oh Gott, ich fass es nicht, dass du wirklich hier bist! Danke. Ich liebe dich. Wirklich. Ganz ehrlich! Und das sage ich nicht nur, weil …“
„Ich mache nur meine Arbeit, Ma’am“, unterbrach er sie, weil er das Stechen in seinem Herzen keine Sekunde länger ertragen konnte. Dann schnitt er ihre Plastikfesseln durch. Mit den Handschellen würde sie sich leider noch etwas gedulden müssen. „Den Schlüssel finden wir gleich, Molly. Ich suche kurz das Schlafzimmer ab,
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