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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Kratzer.
    Bilder von einer kämpfenden, weinenden, um sich schlagenden Molly schossen ihm durch den Kopf. Plötzlich bekam er kaum noch Luft. Er überprüfte die Waffe, wappnete sich für die bevorstehende Konfrontation und stieg aus dem Wagen ins kalte fahle Licht der Wintersonne.

18. KAPITEL
    M olly hörte Schritte die Treppe hinaufkommen und vor dem Schlafzimmer verstummen. Mit weit aufgerissenen Augen und pochendem Herzen wartete sie ab. Sie hatte zwar so laut geschrien, wie sie nur konnte, doch sie bezweifelte trotzdem, dass es für den Besucher möglich gewesen war, sie zu hören. Cameron hatte unten den Fernseher aufgedreht, um ihre Rufe zu dämpfen.
    Aber vielleicht war es ja Ben gewesen! Vielleicht hatte er auf irgendeine wundersame Weise gespürt, dass sie sich in Bedrängnis befand, und Cameron mit einem seltsamerweise geräuschlosen Schuss ausgeschaltet. Möglich war alles. Aber wer auch immer gerade die Treppe hochgekommen war, lief leichtfüßig und entspannt, nicht hastig wie jemand, der sie retten wollte. Molly war mittlerweile so in Panik, dass sie stoßweise und abgehackt atmete und kaum mehr Luft bekam.
    „Wo zur Hölle sind deine Weingläser, Molly?“, fragte Cameron, noch während er die Tür öffnete. „Du lebst hier wirklich wie das letzte Landei.“
    Was war da gerade los? wollte sie schreien, aber natürlich drang nur ein gedämpftes Wimmern durch den Knebel. Cameron ignorierte ihr Stöhnen, stellte die Weinflasche auf dem Nachttischchen ab und spazierte nonchalant zum Bett.
    „Das hätte ich ja fast vergessen“, sagte er und kramte in der Tasche herum, die er aufs Bett geschmissen hatte. Dann zog er zwinkernd und mit einem kleinen Tusch eine schwarze Satinmaske hervor.
    Was zur Hölle ist da unten passiert? Sie rammte ihre spitzen Absätze in den Teppich und versuchte mit dem Stuhl auf Cameron zuzuhüpfen.
    „Sieh mal einer an, da ist ja jemand schon ganz aufgeregt“, höhnte Cameron lachend und trank einen großen SchluckWein. Dann leckte er sich über die Lippen und musterte Molly von oben bis unten. „Ich habe zwar nicht viel Erfahrung mit so etwas, aber ich glaube, ich weiß schon ganz genau, womit ich anfangen will.“ Molly wand sich so heftig, wie es ihre Fesseln erlaubten, bis sich ihr Rückgrat schmerzhaft in die Stuhllehne drückte. Camerons Blick blieb an ihren Brüsten hängen.
    Alles in Ordnung. Ich werde das hier überleben.
    Wenn sie nur ein paar Stunden durchstand, würde er sich bestimmt entspannen. Seine Aufmerksamkeit würde nachlassen. Und irgendwann würde er Molly dann losbinden, und sei es nur, um sie auszuziehen. Sie musste einfach nur mitspielen. Kein Problem.
    Dann zerrte er sich die Schuhe von den Füßen und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen. Plötzlich verlor Molly all ihre Selbstbeherrschung. Sie hyperventilierte, sie bekam einfach nicht mehr genug Luft, und sie wollte unbedingt und auf der Stelle weg hier! Aber Cameron bekam überhaupt nichts davon mit.
    Sein Hemd glitt auseinander und enthüllte seine schlanke, muskulöse Brust und die straffen Schultern. Er war nicht so kräftig gebaut wie Ben, aber er war stark und, was viel wichtiger war, vollkommen durchgeknallt. Mit einem seligen Lächeln schenkte er sich Wein nach.
    „Keine Sorge, ich mache es mir nur ein bisschen gemütlich.“ Er trank ein paar Schlucke und starrte für einige unendlich lange Sekunden gedankenverloren auf Mollys Beine. „Ich weiß ja, dass ich nach außen hin immer ausgesprochen souverän wirke, aber als du mich verlassen hast, war ich richtig durcheinander. Zwischen uns war doch alles perfekt! Ich habe einfach nicht verstanden, warum du auf einmal so distanziert warst, warum du dich getrennt hast! Aber jetzt weiß ich, dass das eigentlich gar nichts mit mir zu tun hatte. Es ging die ganze Zeit nur um dich und deine Unfähigkeit, dich zu öffnen. DeineGeheimnisse zu teilen.“
    Sein nachdenkliches Stirnrunzeln wurde vom Anflug eines Lächelns abgelöst, und er schüttelte den Kopf, als wäre Molly ein anstrengendes, aber trotzdem entzückendes Kind. „Du teilst deine geheimen Gedanken mit wildfremden Menschen, aber nicht mit der einzigen Person, die dich wirklich liebt. Das ist einfach nur traurig.“ Cameron trank seinen Wein aus und zuckte mit den Achseln. „Nun ja, diese Zeiten sind ja jetzt zum Glück vorbei. Wir werden das schon wieder geradebiegen. Was sagst du: Wollen wir mit den Bildern anfangen?“
    „Wahh?“, stöhnte Molly durch den Knebel.
    „Bilder. Als ich

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