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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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deuten.
    Molly beschloss es auf die direkte Art zu versuchen. „Mein Bruder sagt, dass du Single bist.“
    Ben hielt so abrupt vor ihr inne, dass Molly die Hände ausstreckte, um nicht mit voller Wucht gegen ihn zu prallen. Ihre Hand stieß gegen seinen stahlharten Rücken. Als Ben sich umdrehte, spürte sie selbst durch die schwere Jacke, wie sich seine Muskeln bewegten. Ihr Arm wurde durch seine Drehung mitgerissen und lag jetzt plötzlich um seine Taille. IhreHüften berührten sich, und sogar Molly war verblüfft, wie schnell das alles gegangen war.
    Ben warf einen strengen Blick auf ihren Arm, bis sie ihn senkte.
    „Unfall, tut mir leid. Ich schwöre, dass ich kein Flittchen bin.“ Das Wort „Flittchen“ fand Molly so ulkig, dass sie prustend lachte, womit sie Ben immerhin so sehr amüsierte, dass seine Mundwinkel ein bisschen zuckten.
    „Schau mal, Molly. Ich finde dich wirklich süß. Und ja, ich bin Single. Aber Tumble Creek ist winzig, und mir wird das alles jetzt schon zu kompliziert.“
    „Zu kompliziert? Echt wahr? Du meine Güte, du sprühst ja förmlich vor Temperament, Professor.“
    „Ach komm schon. Du weißt doch, wie das ist.“
    „Ich will doch einfach nur ein ganz unverfängliches Date. Ein Date! Ich schwöre, dass ich nicht plane, dich in Tante Gerties Keller anzuketten.“
    „Ich gehe nicht mit Frauen aus Tumble Creek aus.“
    „Ist das dein Ernst?“ Ja, vermutlich war es das. Er war immer schon geradezu zwanghaft vernünftig gewesen. „Komm schon, Ben, das ist doch wirklich albern.“
    „Ich … ich denke, es ist besser so.“
    „Das bezweifle ich.“ Sie streifte ihn im Vorbeigehen und atmete dabei tief seinen Duft ein. Mmh. Er roch nach kalter Luft und tiefen Wäldern. Als er an ihr vorbeilangte, um ihr die Tür aufzuhalten, streifte seine Brust ihren Rücken. Sehr schön. So schnell würde sie nicht aufgeben.
    Grinsend lief sie die unebenen Stufen hinunter und blieb abwartend stehen. „Daran ist überhaupt nichts kompliziert“, rief sie ihm zu. „Ich versichere dir, dass ich ein ganz, ganz unkompliziertes Mädchen bin.“
    Er wirkte nicht gerade so, als ob er ihr glaubte. Vermutlich half es auch nicht unbedingt weiter, dass ein Mann auf der anderenStraßenseite anfing, nach Molly zu rufen. Bitte, bitte, sei keiner von Camerons Jungs! betete sie in Gedanken, während sie sich umdrehte.
    „Molly Jennings, sind Sie das? Ich wollte gerade rüber zu Ihrem Haus fahren!“ Mr Randolph sprang aus seinem Wagen und lief zum Kofferraum.
    „Hi, Mr Randolph.“
    Er tauchte in den Kofferraum ab und erschien Sekunden später mit einem riesigen Strauß Rosen wieder an der Oberfläche. „Die sind für Sie.“
    „Oh Grundgütiger“, stöhnte Molly, zwang sich aber zu einem Lächeln.
    Die Blumen hüpften in seinem Arm hin und her, als er über die Straße gerannt kam. „Zwei Dutzend Rosen. Diesem jungen Mann müssen Sie es ja sehr angetan haben.“ Mr Randolph suchte nach der Fleurop-Karte. „Warte mal, ein Devlin oder Evan oder so ähnlich.“ Jetzt tastete er seine Taschen nach seiner Lesebrille ab.
    „Devon“, seufzte Molly und streckte schicksalsergeben die Hände nach den Rosen aus. Als sie Bens Grinsen bemerkte, warf sie ihm einen drohenden Blick zu.
    „Ein ganz unkompliziertes Mädchen, ja?“, murmelte er. „Das zwei Dutzend Rosen von einem ‚guten Bekannten‘ aus Denver bekommt.“
    „Er ist wirklich nur ein Bekannter. Aus Denver.“
    Mr Randolph brach in wieherndes Gelächter aus, womit er es Mollys bescheidener Meinung nach heillos übertrieb. „Ein Bekannter! Ha! Die hier sind richtig langstielig! Vierzig Dollar das Dutzend! Was haben Sie denn so getrieben in Denver, Miss Jennings?“
    „Nichts.“
    „Sind Sie eine von diesen reichen Geschäftsfrauen geworden?“
    „Nein.“ Eigentlich wollte sie es dabei belassen, aber Mr Randolph blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie aus wässrig blauen Augen unverwandt an. Molly seufzte. Diese Situation war nichts Neues für sie, und sie hatte immer eine Ausrede parat. „Ich erledige heikle Aufgaben für einen Technologiekonzern. Nichts Spannendes, aber vertraulich.“
    „Dann sind Sie also eine Techniknärrin, ja? Also, Glückwunsch zu den Blumen. Wir sehen uns! Und schön, dass Sie zurück sind!“
    „Danke, Mr Randolph.“
    Sie beobachtete, wie der ältere Herr in seinem Blumenladen, in dem auch Geschenke und alles für den Anglerbedarf zu haben war, auf der gegenüberliegenden Straßenseite verschwand. Als es

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