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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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gut!“
    „Nicht mal ansatzweise.“
    „Aber du siehst toll aus!“
    Hinter ihr öffnete und schloss sich die Tür. Plötzlich hatte Molly das Gefühl, aller Sauerstoff wäre aus der Luft gefiltert worden. Die angespannte Stimmung war so unerträglich, dass sie unwillkürlich in sich zusammensank. Molly entdeckte zwei Polizisten, die sich im Flur zu ihrer Linken herumdrückten. Offenbar wollte sich keiner das Schauspiel entgehen lassen.
    „Chief“, sagte Brenda förmlich und erhob sich ebenfalls. Sie wies mit einer ruckartigen Geste und einem boshaften Lächeln auf Cameron. „Das hier ist Sergeant Kasten vom Denver P. D. Wie es aussieht, ist er Ms Jennings Freund.“
    „Gar nicht wahr“, protestierte Molly, aber Cameron schob sich schon mit ausgestreckter Hand und funkelnden Augen an ihr vorbei. Sein Vertraumir-Lächeln saß noch immer wie angegossen.
    „Chief Lawson“, sagte er strahlend. Und dann nahmen die Dinge einfach ihren Lauf.
    Regel eins: Schaffe eine Atmosphäre der Normalität, dachte Molly, die von Cameron einiges über seine Arbeit gelernt hatte. Tja, was diesen Teil seiner Strategie betraf, würde sie ihm einen Strich durch die Rechnung machen.
    Sie wandte sich den händeschüttelnden Männern zu. „Ben, das hier ist Cameron, mein Exfreund. Mit Betonung auf Ex. Cameron, das hier ist Ben, der Mann, mit dem ich derzeit Sex habe. Eine Menge heißen, harten Sex. So oft, wie ich kann.“
    Brenda schnappte empört nach Luft. Ansonsten herrschte Grabesstille. Alle Anwesenden standen starr wie die Salzsäulen da. Bis auf Cameron, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ.
    „Chief“, sagte er freundlich, dann verdrehte er die Augen in Richtung Molly und lächelte gereizt. „Molly ist schon ein ziemlicher Teufelsbraten, nicht wahr?“
    Regel zwei: Gib dem Verhandlungspartner die Möglichkeit, sein Gesicht zu wahren.
    Ben zog hastig seine Hand aus Camerons.
    Doch der sprach unbekümmert weiter: „Hören Sie, Chief Lawson, könnten wir uns wohl für ein paar Minuten unter vier Augen unterhalten?“
    Regel drei: Isoliere den Verhandlungspartner.
    „Nein“, sagte Molly.
    Bens Miene war wie versteinert, aber der Blick, den er ihr zuwarf, sprach Bände. „Gerne.“
    „Nein“, wiederholte sie. „Lasst uns das hier und jetzt aus der Welt schaffen. Cameron, ich habe dich deutlich gebeten, nicht hierherzukommen.“
    „Aber Molly“, erwiderte er mit einem widerlich jovialen Lachen.
    Regel vier: Zeige Ruhe.
    „Molly, du hast mir doch versprochen, dass du mich heute Abend begleitest.“ Dann wandte er sich wieder an Ben. „Polizeiball. Ich habe die Ehre, eine kleine Auszeichnung in Empfang nehmen zu dürfen, und die noch viel größere Ehre, Molly als Begleiterin an meiner Seite zu wissen.“
    „Das war lange vor unserer Trennung. Ich habe dir letzte Woche schon gesagt, dass ich dich nie wieder sehen will. Es ist seit über sechs Monaten aus, Cameron.“
    „Nicht ganz sechs Monate.“ Sein Lächeln wirkte freundlich, aber in seinem Blick stand eine unausgesprochene Warnung.
    Regel fünf: Drohe mit Konsequenzen.
    Kein Problem.
    „Genau, Cameron“, höhnte sie. „Vor fünf Monaten gab es einen kleinen Zwischenfall. Willst du, dass ich den Leuten hier erzähle, was damals passiert ist? Na gut! Ich hatte einen Monat nach der Trennung Sex mit meinem Ex. Hach, irren ist menschlich.“
    „Komm schon, Molly“, seufzte er. „Wir wollen hier doch nicht alle Details ausbreiten.“
    Die zweite Warnung.
    „Ach, hab dich nicht so, Cameron. Bist du nicht extra den weiten Weg gekommen, um allen zu erzählen, was für ein Flittchen ich bin? Also, dann hört mal alle zu! Ich hatte Sex mit diesem Mann, in einer Gasse hinter einem Klub. Ich warbetrunken und wütend und einsam, weil Mr Magic hier mir alle meine Freunde weggenommen hat. Und da habe ich einen schrecklichen Fehler gemacht, den ich zutiefst bereue. So, was hast du noch auf Lager, Cameron?“
    „Ich bin doch nicht gekommen, um mit dir zu streiten!“
    „Nein, du bist hier, um mal wieder mein Leben zu ruinieren! Hast du immer noch nicht kapiert, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will?“
    Er hob eine perfekt geformte Augenbraue. „Molly, letzten Dienstag hast du mich mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt. Und zwei Tage davor hattest du mich auch schon angerufen. Wenn es wirklich aus ist, warum rufst du mich dann ständig an?“
    „Um dir zu sagen, dass du mich in Ruhe lassen sollst!“ Wieder schüttelte Cameron den Kopf, diesmal mit

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