Ich komme um zu schreiben
streichelte seine nackte Haut, dann presste sie die Fingernägel an seine Haut, genauso wie beim … „Warte mal.“
„Du bist ein Weltwunder. Ich hätte es wissen müssen!“
„Molly.“ Er räusperte sich, weil er sachlich und autoritär klingen wollte. Aber am Ende klang er dann doch nur erregt. „Molly, warum war er wirklich hier?“
Sie biss ihm in die Schulter und schlang ihre Beine ein bisschen fester um ihn. „Um mein Leben zu zerstören.“
„Was?“ Er ließ sie abrupt los, aber sie war kräftig genug, um sich ohne seine Hilfe an ihm festhalten zu können. Sie rutschte gerade weit genug nach unten, dass ihre Hüften gegen seinen Schritt gepresst wurden. „Nein, wag es nicht. Nicht schon wieder! Diesmal wirst du nicht vom Thema ablenken.“
„Keine Sorge, es dauert nur eine Minute.“
Er schob Molly von sich wie eine widerspenstige Klette.
„Es wäre schön, wenn du mal für ein paar Sekunden aufhören könntest, blöde Witze zu reißen. Das Ganze ist wirklich kein Spaß.“
Ihre Laune verschlechterte sich schlagartig. Mit verschränkten Armen und finsterem Blick stand sie da. Schluss mit der Heldenverehrung.
„Warum sollte Cameron vorhaben, dein Leben zu zerstören?“
Sie zuckte mit den Achseln wie ein rebellischer Teenager. Fehlte nur noch, dass sie laut Kaugummi kaute und genervt die Augen verdrehte. „Er hat mich gestalkt.“
Ihre Worte trafen ihn wie ein Vorschlaghammer. „Was?“ Stalking? Nein, das konnte doch nicht stimmen – weil sie mir davon erzählt hätte, wenn jemand in ihr Haus eingebrochen ist!
„Er war es nicht.“
Er durfte sie nicht erwürgen. Erstens wäre das einfach nicht richtig gewesen, und zweitens hätte jeder gewusst, dass er der Täter war. Aber was dann? Erst mal ganz tief durchatmen. „Bitte. Bitte, bitte sag irgendetwas, das einen Sinn ergibt! Irgendetwas!“
„Er war es nicht! In Denver hat er niemals etwas Ähnliches getan, und außerdem habe ich ihn doch nur angerufen, um herauszufinden, wo er sich gerade aufhält. Er kann es nicht gewesen sein. An dem Morgen, als bei mir eingebrochen wurde, saß er in Denver an seinem Schreibtisch.“
„Verdammt, bist du dir da sicher? Und was heißt überhaupt Stalken? Wusste ich doch, dass ich diesen gruseligen Typen einfach hätte einbuchten sollen.“
„Du findest Cameron gruselig?“ Sie fing an zu lachen. „Meine Güte, Ben, ich glaube, ich liebe dich.“
Die Luft entwich genauso schnell aus seinen Lungen wie das Blut aus ihrem Gesicht.
„Ich meine … du weißt schon …“, stammelte sie, während sein Magen einen Salto schlug. „Ich meine nicht Lieben im Sinne von Liebe, ich wollte nur …“
Ben nickte und hoffte, dass dieser schreckliche Augenblick so schnell wie möglich vorbeiging. „Ich hab’s kapiert.“
„Weißt du, alle finden Cameron toll. Die Leute beten ihn förmlich an. Er hat diese Ausstrahlung … Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich ihn überhaupt jemals mochte, aber irgendwie hat er mich einfach … angesogen wie ein schwarzes Loch. Und eines Tages bin ich dann morgens alleine aufgewacht und musste feststellen, dass ich unendlich erleichtert war, dass er nicht über Nacht geblieben war. Aber jedes Mal, wenn ich versucht habe, Schluss zu machen …“ Sie schüttelte den Kopf. „Er hat es mir einfach ausgeredet.“
„Aber irgendwann hast du dann doch Schluss gemacht.“
„Ja! Nachdem ich mir angesehen habe, wie er arbeitet, und begriffen habe, dass er mich ständig manipuliert! Er hat mich einfach in Grund und Boden geredet!“
„Er hat dich bearbeitet“, fügte er hinzu, als er sich daran erinnerte, wie dieser Mistkerl von Anfang an versucht hatte, ihn wie seinen besten Freund zu behandeln.
„Ganz genau, er bearbeitet einen! Als ob ich ein Übungsobjekt für seinen Job wäre! Und als mir klar wurde, dass ich ihn satthatte … ach, ich weiß auch nicht. Er braucht das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Deswegen liebt er seinen Job auch so sehr. Aber als er begriffen hat, dass ich mich ihm entziehe, ist er durchgedreht.“
Bens Magen krampfte sich vor Sorge zusammen. „Was hat er getan?“
Sie ließ sich in einen Küchenstuhl fallen und stützte ihr Kinn in die Hand. „Es fing mit ganz kleinen Sachen an. Plötzlich ist er an all meinen Lieblingsorten aufgetaucht. In der Bar in dem Haus, in dem ich gewohnt habe. In meinem Lieblingsrestaurant. Dem Café gegenüber. Und meine Freunde haben alle den Kontakt zu ihm aufrechterhalten. Sie haben ihn auf ihre
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