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Ich komme von Charlie!

Ich komme von Charlie!

Titel: Ich komme von Charlie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Notwehr, und Sie haben
einen glaubwürdigen Augenzeugen dafür .«
    »Haben Sie Kublin erzählt, daß ich Golland umgelegt habe ?« sagte Luther heiser.
    »Ich habe ihm erzählt, daß Sie
damit gleichzeitig Larrys Leben gerettet haben«, sagte Charlie mit Festigkeit.
»Stimmt das vielleicht nicht, Larry ?«
    »Und ob«, pflichtete ich bei.
»Luther hat ihm auch die Chance gegeben, seine Waffe fallen zu lassen, aber er
fuhr zu ihm herum und schoß statt dessen .«
    »Sie sind der Typ des
Augenzeugen, den ich schätze«, sagte Luther.
    »Haben Sie ihm von Kate Dunne
erzählt ?« fragte ich.
    »Das habe ich versucht«, gab
Charlie zu, »aber er wußte bereits genau über sie Bescheid. Er hat auch einen
Haftbefehl für Eddie. Aber er schien recht erfreut, als er von Gollands Brieftasche und dem Erpressungsmaterial hörte. Die
Bullen wissen handfestes Belastungsmaterial, mit dem sie den Geschworenen vor
der Nase herumfuchteln können, immer zu schätzen .«
    »Glauben Sie, daß die Polizei
vor uns Eddies Haus erreichen wird, Charlie ?« fragte
ich lässig.
    »Nein, das glaube ich nicht«,
sagte er vorsichtig. »Wenn ich es mir recht überlege, so habe ich doch wirklich
vergessen, dem Lieutenant etwas mitzuteilen .«
    »Zum Beispiel, wohin Eddie
gefahren ist und warum ?« erkundigte ich mich.
    »Nun ja«, er seufzte befriedigt,
»niemand ist vollkommen .«
    »Wenn ich zwei Wünsche frei
hätte«, sagte ich träumerisch, »so würde ich mir wünschen, der Lieutenant würde geradewegs zum Hotel gehen und
Kate Dunne verhaften .«
    »Wie steht es mit dem zweiten ?« fragte Luther.
    »Daß der Lieutenant die
Feuertreppe hinaufsteigt und durch das Fenster klettert, bevor er sie
verhaftet«, sagte ich.
     
    Etwa zehn Minuten später kamen
wir durch den letzten Ortsteil und fuhren die ungeteerte Straße entlang, die irgendwo unauffindbar unter dem Schnee lag. Die ganze Fahrt
war ein Alptraum, und wir brauchten nahezu eine halbe Stunde, um die armseligen
fünf Kilometer hinter uns zu bringen. Ich seufzte erleichtert auf, als die
Scheinwerfer die Umrisse des drohend aussehenden elektrisch geladenen Zauns beleuchteten.
    »Das Tor wird von innen
elektrisch bedient«, sagte ich. »Sie müssen warten, bis der Wachmann auf den
Knopf drückt. Wenn Eddie die Besucher nicht zusagen, drückt der Wächter
vermutlich einfach nicht auf den Knopf .«
    »Es gibt Schlimmeres«, sagte
Charlie leichthin, »als in einem Auto zu sitzen und dabei alt zu werden .«
    »Klar«, sagte Luther und
nickte. »Jung zu sterben zum Beispiel .«
    Der Strahl der Scheinwerfer
fiel auf das Tor, und Luther hielt sachte etwa zwanzig Zentimeter davor. Er
lehnte sich bequem zurück und zündete sich eine Zigarette an.
    »Vermutlich hat niemand darüber
nachgedacht, was wir nun weiter unternehmen ?« sagte
er.
    »Ich bin ganz zufrieden damit,
dazusitzen und in Würde alt zu werden«, sagte Charlie. »Drücken Sie auf Ihre
verdammte Hupe, ja ?«
    »Das ist vermutlich Stufe eins
Ihres Plans ?« sagte Luther begeistert und drückte
ausgiebig auf die Hupe.
    »Es ist ein wirklich
ungewöhnliches Haus«, sagte ich nach ein paar Sekunden. »Es spielt sich selbst
Musik vor, gestattet keinen Staub in seinem Inneren, hat sogar seinen eigenen
Himmel und einen Hobbyraum und...«
    »Was, zum Kuckuck, versteht er
unter einem Hobbyraum ?« sagte Charlie.
    »Ich habe ihn nicht gesehen«,
gestand ich. »Aber es gibt noch mehr faszinierende...«
    »Still !« fuhr mich Luther an.
    Wir saßen eine Weile schweigend
da, und dann sagte Luther leise: »Haben Sie’s gehört ?«
    »Was ?« brummte Charlie.
    »Das Haus — wie Larry gesagt
hat, ich glaube, ich höre, wie es sich selber Musik vorspielt .«
    »Von hier aus ?« sagte ich. »Man muß vom Tor aus noch etwa vierhundert Meter weit fahren, bis
man zum Haus kommt .«
    »Ich werde den Motor
abstellen«, sagte Luther.
    In die plötzliche Stille danach
drang ein neues Geräusch. Der Klang von Musik, der durch die schweigende Nacht
drang, ließ mich schaudern.
    »Verrückt !« Luther lachte leise.
    Charlie preßte eine Weile die
Nase an die Windschutzscheibe und brummte dann triumphierend. »Ihr hört also,
wie sich das Haus selbst Musik vorspielt«, sagte er vergnügt. »Ich habe
inzwischen einen genaueren Blick auf das Tor geworfen und festgestellt, daß es
nicht ganz geschlossen ist. Bumsen Sie mal dagegen, Luther .«
    Der Wagen rollte sachte
vorwärts, und es gab einen leise klirrenden Laut, als er gegen das Tor prallte.
Es schwang

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