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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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ungehalten.
    „Wollen Sie nicht wenigstens Ihren Helm abnehmen, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe?“
    Allein auf einer einsamen Landstraße, Auge in Auge mit einem Unbekannten, der aussah, als würde er ihr am liebsten den Kopf abreißen? Nein, der Helm blieb auf und das Visier heruntergeklappt. Sollte der Mann sie ruhig für einen Halbstarken halten, einen mit einer sehr hohen Stimme.
    „Ist das Ihr Wagen dahinten?“
    „Scharf kombiniert, Sherlock.“
    „Ich muss mir das nicht anhören.“ Warnend ließ sie den Motor aufheulen, doch ihr Gegenüber verschränkte nur seelenruhig die Arme vor der Brust und musterte sie herablassend. Im Licht des aufgehenden Mondes war er jetzt deutlicher zu erkennen. Lizzy stockte der Atem.
    Der Fremde mochte eingebildet, arrogant und unverschämt sein, aber er war zweifellos attraktiv. Dichtes schwarzes Haar, vom Wind zerzaust, umrahmte ein markantes Gesicht mit dunklen Augen, stolzen, regelmäßigen Zügen und einem Mund, der jetzt schmal vor Missbilligung war, aber immer noch große Sinnlichkeit verriet.
    „Wie alt sind Sie?“
    Die Frage traf Lizzy völlig unvorbereitet. „Was geht Sie das an?“
    „Sie sind viel zu jung zum Motorradfahren, stimmt’s? Deshalb wollen Sie auch den Helm nicht abnehmen. Wissen Ihre Eltern, dass Sie hier im Höllentempo durch die Gegend rasen und andere Leute in Lebensgefahr bringen?“
    „Sie sind der einzige Fußgänger weit und breit. Das kann auch nur einem Touristen passieren“, erwiderte sie gereizt. „Wenn Sie sich schon in diesen Teil der Welt vorwagen, sollten Sie wenigstens ein zuverlässiges Fahrzeug dabeihaben.“
    „Erzählen Sie das dem Kerl von der Autovermietung am Bahnhof.“
    „Oh, verstehe.“ Fergus McGintys Geschäftsmethoden waren zuweilen etwas fragwürdig, vor allem, wenn er mit Touristen zu tun hatte. Wer den Range Rover mietete, musste sich auf einen wilden Ritt gefasst machen. Der Wagen war sicher seit Urzeiten nicht gewartet worden.
    „Ein Kumpel von Ihnen, nehme ich an. Dann kennt er ja sicher den Teenager, der hier auf einer schweren Maschine durch die Gegend brettert. Ich schlage vor, Sie bieten mir eine Mitfahrgelegenheit an. Sonst könnte es Ihnen passieren, dass Sie sich vor der Polizei wegen Fahrens ohne Führerschein verantworten müssen.“
    Lizzy hätte ihn beinahe ausgelacht. Er schien sie tatsächlich für einen Jungen zu halten. Aber sie beherrschte sich. Der Mann sah nicht aus wie jemand, der sich gern auslachen ließ.
    „Sie können den Wagen doch nicht einfach hier stehen lassen!“
    Er sah sich demonstrativ nach allen Seiten um, bevor er seine dunklen Augen wieder auf sie richtete. „Und warum nicht? Lauert hier jemand hinter den Büschen, der die alte Karre klauen will? Nur zu, meinen Segen hat er.“
    Lizzy zuckte mit den Schultern. „Wo wollen Sie eigentlich hin?“
    „Steigen Sie ab, und lassen Sie mich fahren, dann werden Sie es sehen.“
    „Absteigen? Wieso? Ich dachte, Sie wollen mit fahren.“
    „Sagte ich das? Muss ein Versprecher gewesen sein. Ich bin doch nicht lebensmüde. Glauben Sie, ich lasse mich von einem Teenager herumkutschieren, der eigentlich zu Hause über den Hausaufgaben sitzen müsste?“
    „Ich kann auch einfach weiterfahren.“
    „Das würde ich Ihnen nicht raten.“ Das war eindeutig eine Drohung.
    „Okay, wo wollen Sie hin? Wenn es allerdings ein zu großer Umweg ist, müssen Sie warten. Dann schicke ich jemanden vorbei, der Sie abholt.“
    Dass ich nicht lache, dachte Louis. Er hatte genug von der grandiosen schottischen Landschaft bei Nacht. Und er war sich keineswegs sicher, dass der Junge tatsächlich seiner bürgerlichen Pflicht nachkommen und jemanden benachrichtigen würde, anstatt auf Nimmerwiedersehen davonzubrausen.
    „Kommt gar nicht infrage. Ich will nach Crossfeld House, und Sie kommen mit.“
    Crossfeld House!
    „Das werden Sie doch wohl kennen? Allzu viele Herrenhäuser mit Golfplatz kann es ja hier nicht geben.“
    „Ja, ich kenne es. Was wollen Sie dort?“
    „Verzeihung?“
    „Ich meine … Sie können da nicht wohnen, das Haus steht zum Verkauf. Und der Golfplatz ist auch nichts Besonderes. Ziemlich heruntergekommen.“
    „Ach ja?“ Louis beobachtete, wie die schmale Gestalt geschmeidig vom Motorrad stieg. „Dann kann ich meine Golfschläger ja im Auto lassen.“
    „Richtig. Können Sie so ein Ding überhaupt fahren?“
    „Warten Sie’s ab. Ich will es mal so ausdrücken – wenn ich schon mein Leben riskiere, dann

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