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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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den nötigen Glanz verleihen.
    „Wie bitte?“, fragte er pikiert.
    „Sie sind ein Snob, Mr Jumeau, und ich kann Snobs nicht ausstehen.“
    „Warum so förmlich?“, erwiderte er gelassen. „Nennen Sie mich doch Louis. Wir sollten unsere Unterhaltung im Haus fortsetzen, es ist bitterkalt hier draußen.“ Fasziniert beobachtete er, wie sie ihre windzerzausten Locken zu einem dicken Zopf drehte, der lang über ihre Schulter herabhing.
    Er hielt sich nicht für voreingenommen, aber von ein paar verstaubten Ansichten musste wohl auch er sich trennen. Warum sollte eine Frau keinen Spaß am Motorradfahren haben? Warum sollte sie dieses Gefühl von Freiheit und Abenteuer nicht ebenso genießen wie er damals zu seiner Studentenzeit? Und warum sollte sie ihm nicht offen ihre Meinung sagen? Obwohl, damit hatte er schon eher ein Problem …
    „Nein danke. Ich werde nicht mit hineinkommen.“ Abwehrend verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    „Wie Sie wollen.“ Ein gefährliches Glitzern trat in seine Augen. „Sie halten mich also für einen Snob?“
    „Weil Sie einer sind.“
    „Das höre ich gar nicht gern.“ Sein Blick wanderte zu ihrem schönen, trotzigen Mund. Unter der Lederjacke, den Jeans und den wadenhohen Stiefeln waren kaum weibliche Formen auszumachen. Er ertappte sich bei dem Gedanken, wie sie wohl unter ihrer Motorradkluft aussehen mochte …
    Aber er war nicht hier, um mit einer Dorfschönheit anzubändeln. Er war gekommen, um Crossfeld House zu begutachten. Und mögliche Glücksjägerinnen in die Schranken zu weisen.
    Lizzy hätte ihm gern eine höhnische Bemerkung über reiche Snobs an den Kopf geworfen, doch dieser attraktive Fremde brachte sie völlig aus dem Konzept. Dabei galt sie als die Blitzgescheite, Vernünftige unter ihren Schwestern, die sich ganz bestimmt von keinem Mann den Kopf verdrehen ließ.
    „Nicht mein Problem“, erwiderte sie spitz.
    „Mag sein, aber da wir gerade von Vorurteilen sprachen, sollten Sie vielleicht einmal Ihre eigene Haltung überdenken.“
    „Ich lasse mich ganz bestimmt nicht von Vorurteilen leiten.“
    „Und doch haben sie mich gerade als Snob bezeichnet, obwohl Sie mich gar nicht kennen.“
    Verlegene Röte überzog ihre Wangen. „Es ist wirklich bitterkalt hier draußen“, sagte sie steif. „Ich sollte jetzt lieber fahren. Die Nummer der Autowerkstatt finden Sie im Telefonbuch. Wissen Sie schon, wie lange Sie bleiben werden?“
    Sie hatte die leise Hoffnung, die Panne mit dem Mietwagen würde ihn dazu bewegen, schleunigst in die Zivilisation zurückzukehren, doch da hatte sie sich wohl getäuscht. Sein überlegenes Lächeln ließ vermuten, dass er ihre Gedanken erriet und sich köstlich darüber amüsierte.
    „Keine Ahnung.“ Er spähte über die Schulter auf das düster aufragende Gemäuer von Crossfeld House. „Kommt darauf an, wie lange ich brauche, um alle Räume zu inspizieren.“
    „Ist das nicht Nicholas’ Aufgabe?“
    „Man kann nicht vorsichtig genug sein.“ Er musterte sie forschend. „Haben Sie Angst, Sie könnten mir noch einmal über den Weg laufen? Damit müssen Sie tatsächlich rechnen. Und verbreiten Sie ruhig die Nachricht, dass ich jetzt hier bin und ein wachsames Auge auf diese Mrs Sharp und ihre Brut haben werde.“
    „Das können Sie Mrs Sharp morgen Abend persönlich sagen.“ Stolz warf Lizzy ihr Haar in den Nacken. „Und was die habgierige Brut angeht … einem Mitglied davon haben Sie Ihren Standpunkt gerade unmissverständlich klargemacht.“
    „Wie bitte?“
    „Darf ich mich vorstellen?“ Sie machte keine Anstalten, ihm die Hand zu reichen. „Mein Name ist Elizabeth Sharp, und Rose ist meine Schwester.“

2. KAPITEL
    „Er ist grässlich. Arrogant, anmaßend …“ Ungeduldig zerrte Lizzy am Schaft eines ihrer kniehohen Stiefel, den Blick in den Spiegel gerichtet. Rose, die perfekt gestylt und geschminkt auf dem Bett ruhte wie ein Model aus dem Modemagazin, fing ihren Blick auf und lächelte.
    „So schlimm kann er gar nicht sein. Er ist immerhin Nicholas’ Freund.“
    „Warum nimmst du immer alle in Schutz?“, murrte Lizzy. „Manche Leute haben dein Wohlwollen einfach nicht verdient, und Louis Jumeau gehört ganz sicher dazu.“
    Während sie den zweiten Stiefel anzog, verglich sie sich heimlich mit ihrer älteren Schwester. Das war ihr zur Gewohnheit geworden, seit sie im Alter von fünfzehn Jahren einmal mitbekommen hatte, wie ihre Mutter sich einer Freundin gegenüber beklagte: „Unsere Lizzy ist

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