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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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schillerndsten Farben zu schildern. Wenn sie nicht gerade stundenlang mit Freddy telefonierte, der sich bereits nach einem geeigneten Standort für das neue Hotel umsah.
    Maisie schlenderte missmutig von Raum zu Raum und jammerte, dass Pfirsichrosa modisch total out sei, bis Rose ihr befahl, den Mund zu halten.
    Überall lagen die Kleider der Brautjungfern herum. Lizzy war froh, dass ihres wie angegossen passte und keinerlei Änderungen bedurfte. Das Hochzeitskleid hing sicher verwahrt in einer Plastikhülle, doch Rose führte es ihr vor, ohne den Anflug von Traurigkeit zu bemerken, der sich in Lizzys bewunderndes Lächeln mischte.
    Louis’ Name fiel so oft in diesen Tagen, dass sie Kopfschmerzen davon bekam. Alle Welt schien ihn zum Lieblingsthema erkoren zu haben.
    Erst am Abend vor der Hochzeit, als alle anderen schon schliefen, fand sie Gelegenheit zu einem vertraulichen Plausch mit ihrem Vater. Er hatte sich tagsüber kaum blicken lassen, doch nun saß er gemütlich im Wohnzimmer vor dem Fernseher.
    „Endlich Ruhe.“ Lächelnd sah er auf, als sie eintrat. „Keine Angst, deinen Schönheitsschlaf zu verpassen, Püppchen? Nicht, dass du es nötig hättest. Du bist auch so schön genug.“
    „Ein Tollhaus ist das hier.“ Seufzend ließ sie sich in einen Sessel sinken. „Du bist sicher froh, wenn der ganze Zirkus endlich vorüber ist.“
    „Ich schon, aber deine Mutter ist ganz in ihrem Element“, erwiderte er gut gelaunt.
    „Dad, ich wollte mit dir über deine finanzielle Situation sprechen“, begann sie und sah zu ihrem Erstaunen, wie sein Lächeln noch breiter wurde.
    „Ganz im Vertrauen, Schätzchen … er hat mich zwar beschworen, es für mich zu behalten, aber dir kann ich es ja sagen: Dein Freund Louis hat mir aus der Klemme geholfen. Er hat es als Darlehen bezeichnet, aber er weiß natürlich, dass die Chance, sein Geld in vollem Umfang zurückzubekommen, verschwindend gering ist. Ein großzügiger Mann, alle Achtung.“
    Lizzy wurde flau im Magen. „Wann war das, Dad?“, fragte sie matt, obwohl seine Antwort nur bestätigte, was sie ohnehin schon ahnte. Der Deal war vor einigen Wochen über die Bühne gegangen. Da hatte sie Louis nun die heftigsten Vorwürfe gemacht, hatte ihm gesagt, sie wolle ihn nie wiedersehen und lege keinen Wert darauf, dass er ihrer Familie etwas schenke. Und er ging hin und gab ihrem Vater hinter ihrem Rücken das Geld.
    Warum tat er das? Er hatte nicht gewollt, dass sie davon erfuhr. Während sie mit halbem Ohr zuhörte, wie ihr Vater Louis in den höchsten Tönen lobte, wirbelten ihr tausend offene Fragen durch den Kopf.
    Eine Dreiviertelstunde später scheuchte ihr Vater sie ins Bett, damit sie noch etwas Schlaf bekäme – und er sich in aller Ruhe einen Single-Malt-Whisky genehmigen konnte. So guter Laune war er lange nicht mehr gewesen.
    Und Lizzy gehorchte. Schon aus Angst, sich weitere Lobeshymnen über Louis Jumeau anhören zu müssen.
    Am nächsten Morgen war sie erst recht durcheinander. Sie würde in ihrem langen pfirsichfarbenen Brautjungfernkleid in einer der Limousinen sitzen, die Louis bezahlt hatte, um die Gäste zur Kirche und später nach Crossfeld House zu befördern. Der Mann, in den sie unsterblich verliebt war und den sie, wie ihr erschreckend klar wurde, aus Gründen in die Wüste geschickt hatte, die bei ihr und nicht bei ihm lagen.
    Wie eine unbeteiligte Beobachterin sah sie sich vor der Abfahrt unter ihren Schwestern um. Rose sah fantastisch aus. Glückstrahlend und umwerfend schön. Leigh, die auf Freddys Ankunft wartete, war sehr viel stiller als gewöhnlich. Vivian, Hand in Hand mit ihrem Freund, trat längst nicht mehr so belehrend auf wie vor ihrer Abreise nach Afrika. Selbst Maisie, die Quirligste von allen, lächelte milde und hielt ihr Temperament im Zaum.
    Keine von ihnen musste sich mit Gedanken herumplagen, die wie Feuerameisen in ihrem Kopf umherflitzten. Nur ich, dachte Lizzy frustriert.
    Aber das hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Sie hatte einen Fehler gemacht. Eine ganze Reihe von Fehlern. Sie hatte versucht, Louis in eine Schublade zu stecken, und als er nicht recht hineinpasste, hatte sie ihre Vorurteile dennoch hartnäckig aufrechterhalten. Anstatt sich klarzumachen, dass sie sich wohl kaum in ihn verliebt hätte, wenn er tatsächlich so unausstehlich wäre.
    Sie zitterte vor Nervosität, als sie auf dem kiesbestreuten Vorplatz vor der Kirche aus dem Wagen stieg. Wie auch immer es ausgehen mochte, sie musste diese

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