Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Aber das Paradox sagt uns, daà es nicht mehr Liebe erzeugt, wenn man den Unterlegenen nach dem Geschmack des Ãberlegenen »ummodelt«. Diese Lösung verleitet den Unterlegenen nur zu gröÃerer Unterwürfigkeit.
Sie können etwas gegen ein Ungleichgewicht in der Anziehungskraft unternehmen. Die folgenden Schritte wurden entworfen, damit Sie die Dynamismen des Paradoxon zu Ihrem Wohl nutzen können. Deshalb bitte ich Sie, Ihre Angst zu tolerieren und weiterzulesen.
Die überaus wichtige Rolle der Selbstachtung.
Zwischen Paul und Laura klaffte eine deutlich sichtbare Lücke in der Anziehungskraft. Es war nicht so, daà Paul unattraktiv war. Er hatte ungeheuren Erfolg im Beruf und genoà hohes Ansehen â Schlüsselelemente für die Anziehungskraft eines Mannes. Er mochte kein Partylöwe sein, aber er war gewandt und sehr intelligent. Obwohl sein Aussehen guter Durchschnitt war, schien er wegen seiner GröÃe benachteiligt zu sein. Ihre Probleme resultierten aus der Tatsache, daà Laura so ungewöhnlich attraktiv war. Für Paul â und für alle Unterlegenen in seiner Lage â war es ungeheuer wichtig, Unsicherheit und andere klassische Reflexe von Unterlegenen zu erkennen und zu neutralisieren. Das war der Schlüssel zur Balance.
Ein Unterlegener mag nicht genau wissen, was vor sich geht, wenn ein Ungleichgewicht bei der Anziehungskraft auftritt. Aber er weiÃ, daà er wachsende Angst empfindet, die ein ungewöhnlich unangenehmes Ausmaà erreicht. Er kann übersensibelauf potentielle Rivalen reagieren, und er kann darüber auÃer sich geraten, daà die Beziehung kaputtgeht. Sein innerer Saboteur vernichtet seine Selbstachtung und gibt ihm das Gefühl, unattraktiv und langweilig zu sein. Er fürchtet, die Beziehung nicht mehr zu kontrollieren.
Erinnern Sie sich noch an die Weihnachtsfeier der Kanzlei, als Paul das erste Mal spürte, daà Laura mehr Anziehungskraft ausstrahlte als er? So wurde Paul das Opfer vorhersehbarer verdrehter Gedankengänge:
Pauls Wahrnehmung: Laura schenkt den jüngeren Partnern mehr Aufmerksamkeit als mir.
Pauls Reaktion: Normale Angst und Unsicherheit.
Pauls Ãberreaktion: Instinktive Panik, extreme Angst und Selbstzweifel, Pessimismus und SelbsthaÃ, der sich zu Selbstsabotage entwickelt: »Schade, Paul, aber diese jüngeren Typen sind viel aufregender und attraktiver als du. Das beweist, daà du wirklich ein langweiliger, unattraktiver Hampelmann bist. Früher oder später wird Laura das herausfinden und dich wegen einem dieser Kerle verlassen.«
Pauls Lösung: Ich muà mein Bestes tun, um mir Lauras Aufmerksamkeit zu sichern. Ich werde versuchen, diese Partner lächerlich zu machen, und wenn das nicht klappt, werde ich sie so schnell wie möglich aus der Gegenwart dieser Typen und von der Party entfernen, damit ich sie für mich allein habe. Morgen werde ich ihr ein teures Geschenk kaufen, damit sie mich noch mehr mag.«
Endergebnis: Laura hat das Gefühl, daà es Paul an Umgangsformen mangelt, und daà er übermäÃig besitzergreifend ist.
Paul hätte mit dieser Situation ganz anders fertig werden können. Bei einer Einzelsitzung bat ich ihn, er solle sich vorstellen, auf einer anderen Party zu sein, bei der Laura mit jedem auÃer ihm flirtet. Dann schlug ich ihm vor, mit seinen selbstschädigenden Gedanken aufzuhören und sie durch selbstbewuÃte Gedanken zu ersetzen.
»Da bin ich nun ⦠Ich fange an, mich sehr unsicher zu fühlen, während Laura sich mit ihren Freunden unterhält. In solchen Situationen gerate ich gewöhnlich in Panik. Ichübertreibe. Ich versuche, Witze zu machen und auf einem Gebiet konkurrenzfähig zu sein, auf dem ich mich nicht wohl fühle. Diesmal werde ich zuhören, meinen Beitrag zum Gespräch leisten, wenn es angemessen ist, und sehen, ob mich die Unterhaltung wirklich interessiert. Wenn das nicht der Fall ist, entschuldige ich mich höflich â ich traue Laura nicht zu, mich mit einem dieser Männer zu betrügen â, nehme mir ein Sandwich und spreche mit Lars über den Fall Butler.«
So konnte Paul entweder Lauras Unterhaltung genieÃen oder sich unabhängig genug fühlen, um etwas anderes zu tun. Sie hätte sich sicher nicht von ihm erdrückt oder schuldig gefühlt, und das hätte ihr geholfen, Liebe und Respekt für ihn zu empfinden.
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