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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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unwiderstehlich sein – besonders für den Autoritären (siehe Kapitel 14). Er muß eine Beziehung kontrollieren, möchte aber gleichzeitig einen Partner, der der Welt ein erfreuliches Bild von ihm vermittelt. Wenn die Beziehung erst einmal gefestigt ist, nimmt der Überlegene an, daß es sich seine Partnerin in ihrer unterwürfigen Rolle bequem macht. Selbstzufrieden wendet er sich dann wieder seinen eigenen Zielen und Belangen zu. Daher nimmt der Überlegene nicht wahr, daß seine Partnerin unglücklich ist. Sie ist weiter unterwürfig, aber durch ihr Gefühl der Machtlosigkeit, durch Abhängigkeit und emotionale Unzufriedenheit macht sich eine Verstimmung breit. Sie kann keinen Weg aus dem Dilemma finden, einerseits wütend und frustriert zu sein und andererseits Angst davor zu haben, sich zu behaupten. Sie kann etwas Erleichterung darin finden, ihre Gefühle an anderen auszulassen. Aber zu dem Zeitpunkt, wenn sie ihre wachsende Feindseligkeit kaum noch ertragen kann, schließt sie unbewußt einen Kompromiß: Sie drückt ihre Wut indirekt aus, so daß sie ihre Unterwürfigkeit beibehalten kann. Ihr Haupttrumpf ist ihr guter Instinkt dafür, welche indirekten Handlungen ihn »da treffen, wo es weh tut«.
    Flirten ist eine gebräuchliche Taktik des Rächers. Bei Gesellschaften würde sie zum Beispiel unter den Augen des Partners offen andere Männer bestricken. Ihr Partner fühlt sich dann beschämt und mißbraucht. Danach schimpft er sie wegen ihres unziemlichen Verhaltens aus. Sie sagt darauf, daß sie nur freundlich sein wollte. Auch Seitensprünge sind bei Rächern gebräuchlich.
    Barbaras und Stuarts Beziehung zeigt, daß sich das Verhaltensmusterdes Über- und Unterlegenen immer wieder selbst nähren kann. Barbaras Kauforgien brachten Stuart zu immer autoritäreren Handlungen – er fühlte sich zum Beispiel »gezwungen«, ihr die Kreditkarten wegzunehmen. Aber seine Kontrolle gab ihr nur das Gefühl, noch abhängiger und machtloser zu sein – und sie wollte sich rächen.
    Das Gleichgewicht halten.
    Hegen Sie Ressentiments gegenüber Ihrem Partner, haben aber Angst davor, ihm zu sagen, was Sie so aufregt? Treten Ihre Ressentiments in Form von Racheakten an die Oberfläche? Wenn dem so ist, dann leben Sie wahrscheinlich nach dem interpersonellen Motto: Halt dich zurück. Rächer, die glauben, daß eine direkte Konfrontation Liebesentzug zur Folge hat, inszenieren verdeckte Aktionen gegen ihre Partner, und das schafft immer größere Probleme.
    Damit Sie anfangen können, sich zu ändern, geben Sie sich dieses neue Motto: Behaupte dich. Sagen Sie es sich oft. Erkennen Sie, daß Sie schon den halben Weg geschafft haben. Sie besitzen die gesunde Fähigkeit, Wut zu empfinden. Jetzt müssen Sie nur noch lernen, das auf hilfreiche, nicht auf schmerzliche Art auszudrücken.
    Studieren Sie Kapitel 8, um kritiklose Kommunikation zu lernen. Praktizieren Sie das allein, indem Sie ausprobieren, was Sie Ihrem Partner das nächste Mal, wenn Sie wütend sind, sagen könnten. Barbara zum Beispiel müßte lernen, Stuart – ohne ihn zu beschuldigen – zu sagen, wann sie sich lieblos behandelt fühlt. Wenn Sie wirkliche Probleme bewußt angehen, werden Sie Ihre Impulse, sich zu rächen, kappen und ein Gleichgewicht in Ihrer Beziehung schaffen.
    Barbara und Stuart waren intelligente Menschen. Sie begriffen schnell, welche Zusammenhänge für ihre Entfremdung verantwortlich waren. Es war lohnenswert zu sehen, wie jeder seine Schwächen erkannte und anfing, sie zu beseitigen – denn Stuart brauchte ebenso wie Barbara mehr Ausgeglichenheit. Während Barbara lernte, sich zu »behaupten« und ihre Wut auszuleben, wurde Stuart sensibler dafür, wie seine »autoritären« Entscheidungen Barbaras Frustration schürten. Während sie gemeinsamdaran arbeiteten, die Balance zu finden, besserte sich ihre Beziehung merklich.
    Der mißhandelte Unterlegene
    Jeder extreme Unterlegene ist ein Kandidat für körperliche oder seelische Mißhandlung. Das schließt die Typen ein, über die ich bereits gesprochen habe: Die liebe Unterlegene, das Echo und den Rächer. Sie sind keine Masochisten. Sie genießen eine Mißhandlung nicht. Aber sie haben zwei ernste Probleme: Ihr geringes Selbstwertgefühl läßt sie eine Mißhandlung

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