Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
schlieÃlich für Nick entschieden hatte, beschloà ich, sie nicht kampflos gehen zu lassen. Die Bibliothekarin in der Bücherei des Landgerichts hatte sich immer interessiert an mir gezeigt, aber ich war nie darauf eingegangen. Die Firma veranstaltete ein groÃes Picknick und Softball-Turnier, und ich bat Daphne, mich zu begleiten. Laura kam natürlich mit Nick. Aber es war mehr als befriedigend, ihre Verblüffung zu sehen, als sie merkte, daà ich jemanden mitbrachte.«
In ausgeglichenen Beziehungen sind solche Spielchen das Salz in der Suppe. Aber der Unterlegene verspürt den starken Drang, so zu tun, als mache es ihm nichts aus. Nicht nur, daà der Unterlegene den Ãberlegenen mit seiner Selbständigkeit verblüffen und beeindrucken will â nein, sehr oft möchte er ihm auch weh tun, ihn für den Schmerz bestrafen, den er ihm zugefügt hat. Natürlich befindet sich jetzt noch ein weiterer verwundbarer Spieler in der Arena â die dritte Partei.
Das Problem bei dem So-tun-als-ob ist aber, daà das â selbst wenn es funktioniert â nicht die unterschwelligen Probleme des Unterlegenen löst. Deswegen ist sein ausgleichender Effekt auf eine unausgeglichene Beziehung im allgemeinen flüchtig. Manche Unterlegene ziehen noch nicht einmal â wie Paul â kurzfristig Nutzen daraus, weil sie ihre wahren Gefühle einfach nicht verbergen können. Laura meinte zu Pauls Versuch:
»Es versetzte mir einen Schock, Paul mit Daphne beim Picknick zu sehen. Aber nach einer Weile schien es mir, als ob er eine Vorstellung für mich gab. Es lag etwas Gezwungenes in seiner Art, mit Daphne umzugehen, und dauernd schielte er zu mir herüber.«
Pauls Körpersprache arbeitete gegen ihn â sie verriet Laura,daà sein Interesse an Daphne nicht ernster Natur war. Paul war so frustriert, nachdem Laura mit Nick gegangen war, daà er Daphne früh heimfuhr, wobei er eine Magenverstimmung vorschützte.
Es wäre an der Zeit, schwanger zu werden â¦
Bei Unterlegenen, die sich Kinder wünschen, und sogar bei denen, die sich nicht so sicher sind, kann das Paradox das starke Verlangen, mit dem Ãberlegenen ein Kind zu haben, auslösen. Deborah erlebte eine solche Reaktion:
»Da ich dreiunddreiÃig war, war ich mir bewuÃt, daà meine âºUhrâ¹ ablief. Ich nehme an, deshalb war der Gedanke, mit Jonathan ein Baby zu haben, für mich so verführerisch. Ich stellte mir vor, wie unser Kind aussehen und wie er mir bei der Geburt beistehen würde. Ich erwähnte ihm gegenüber ein- oder zweimal Kinder, und er schien sehr dagegen zu sein, aber ich vermutete, daà alle Männer zuerst so denken.«
Ein Baby zu bekommen, könnte die perfekte Lösung für das Problem der Unterlegenen sein. Kinder repräsentieren die ultimative Bindung, sie binden den Partner unwiderruflich in biologischer â nicht nur in soziologischer â Beziehung. Und aus genau diesem Grund kann ein Ãberlegener »sehr dagegen sein«, Kinder zu bekommen.
Bei kinderlosen Partnern in einer unausgeglichenen Ehe plädiert die Unterlegene oft für Kinder, während der Ãberlegene dagegen ist. Aber in einer anderen Dynamik erkennt ein männlicher Ãberlegener, daà Kinder den emotionalen Mittelpunkt seiner unterlegenen Frau von ihm ablenken könnten, und genau das will er ja.
Manche weibliche Unterlegene â verheiratet oder nicht â werden nachlässig bei der Empfängnisverhütung, wobei sie bewuÃt oder unbewuÃt hoffen, daà sich ihre Baby-Phantasie in Realität verwandelt. Natürlich ist dieser Entschluà gefährlich, denn eine Schwangerschaft kann eine Unterlegene noch bedürftigermachen und beim Ãberlegenen das Gefühl, in der Falle zu sitzen, wecken.
Der Unterlegene explodiert
Wenn die Feindseligkeit des Unterlegenen kein Ventil findet und wenn die Frustration zu intensiv wird, könnte das Ergebnis eine Explosion gewalttätiger Wut sein. Peg liefert eine emotionale Darstellung des Vorfalls, der sie veranlaÃte, eine Therapie zu machen:
»Ich kam eines Abends spät aus dem Laden nach Hause, und Bill saà auf der Couch vor dem Fernseher und trank Scotch. Ich sagte hallo und entschuldigte mich dann, weil ich ins Bett gehen wollte. Plötzlich war er hinter mir, packte meinen Arm und wirbelte mich herum. Er sagte: âºDaà du es noch
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