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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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denken, zum Teufel. Als ich Laura das nächste Mal allein sah, bliebsie dabei, daß sie mit ihm nichts hatte, was ja rein technisch gesehen durchaus gestimmt haben mag. Egal – ich redete Quatsch über Nick, der einen guten Ruf bei Frauen hat und unglücklicherweise ein sehr guter Anwalt ist. Ich erzählte ihr, daß ich ihn für ein hohlköpfiges, manipulierendes, eitles und korruptes Subjekt halten würde. Von da an konnte ich nachts kaum noch schlafen, weil ich immer daran dachte, daß Nick und Laura zusammen sein könnten.«
    Es mag seltsam erscheinen, Eifersucht als »Lösung« anzusehen, aber es kann durchaus ein Weg sein, mit dem der Unterlegene versucht, die Wut auf den Überlegenen in andere Kanäle zu leiten. Paul lud seine ganze Eifersucht auf Nick ab, warf Laura aber nicht vor, daß sie versuchte, Nick zu umgarnen. Zumindest war Paul fähig, seiner Wut Luft zu machen, ohne sich Laura zum Gegner zu machen. Aber der Preis, den der Unterlegene bezahlen muß, um den Druck zu verringern, ist hoch. Eifersüchtiges Verhalten ist für alle Überlegene in Acht und Bann, weil es die Abhängigkeit und das emotionale Klammern des Unterlegenen versinnbildlicht.
    Der Besitzanspruch
    Der erste direkte Ausdruck von Wut des Unterlegenen gegenüber dem Überlegenen ist eine Forderung nach mehr Zweisamkeit. Weil liebevolles und schmeichlerisches Verhalten nicht funktioniert, ist er/sie bereit zu versuchen, dem Überlegenen mehr Nähe abzupressen. Da der Unterlegene permanent unsicher ist, bringt er seine Forderungen meist in einem klagenden Tonfall vor. Später könnte der Tonfall wütender werden. Miles meinte zu Beth’ besitzergreifender Haltung:
    Â»Eine der Sachen, mit denen ich nur schwer zurechtkam, war die, daß Beth dauernd auf meinem späten Heimkommen herumritt. Sie konnte nicht verstehen, daß ich in meinem Leben mehr brauchte als nur das Restaurant und mein Zuhause – ich mußte auch Freunde sehen, Golf spielen, einfach normale Dinge tun. Aber wenn ich mir etwas Zeitnahm, um etwas anderes zu tun, als sie mit Beth und Chloe zu verbringen, wurde Beth verrückt.«
    Selbst dann, wenn der Überlegene den Forderungen des Unterlegenen nachgibt, ist es ein Pyrrhussieg. Besitzansprüche sind der offene Ausdruck des Verlangens der Unterlegenen, die Überlegenen zu monopolisieren. Das macht die Überlegenen oft auf den emotionalen Hunger der Unterlegenen aufmerksam – wie es bei Miles der Fall war. Und das wird – wie wir wissen – die Überlegenen automatisch den Rückzug antreten lassen.
    Besitzansprüche sind deshalb nicht gut, weil sie der Wut der Unterlegenen auf die Überlegenen Ausdruck verleiht. Der Unterlegene möchte, daß der Überlegene für ihn »da ist«, ohne daß man es ihm sagt, aber er ist es nur selten. Diese Forderungen sind eine Art, dem Überlegenen mitzuteilen, wie sich ein liebevoller Partner verhält. Das ist eine Lektion, die den Widerspruch des Betroffenen weckt.
    Anstrengungen mit letzter Kraft
    Der Unterlegene mag sich elend fühlen und verzweifelt sein, aber sein Instinkt, emotional zu überleben, bleibt intakt. Und während er wahrscheinlich nicht in Worten ausdrücken kann, warum seine Beziehung ins Stocken geraten ist, ahnt er jetzt, daß neue Taktiken benutzt werden müssen, wenn er die Liebe seines Partners/seiner Partnerin wieder erringen will. Zu diesem Zeitpunkt kann der Unterlegene willens sein, das Risiko einzugehen, den oder die Überlegene zu verlieren. Die Strategien, die er jetzt benutzt, werden aggressiver und durchtriebener sein – eine Art Kampf bis zum letzten Atemzug.
    So tun, als ob man es nicht schwernimmt
    Das schwerste Geschütz in seinem neuen Arsenal ist, so zu tun, als ob man es nicht schwernimmt. Die Universalität dieser Lösung bedeutet, daß die meisten Menschen instinktiv Kenntnisvon der paradoxen Leidenschaft haben. Der Unterlegene, der so tut, als ob er es nicht schwernimmt, hofft, dem überlegenen Partner zeigen zu können, daß er in Wirklichkeit nicht die Kontrolle über ihn hat. Es geht ihm gegen den Strich, und der Risikofaktor macht ihm angst, aber der Unterlegene hat nicht mehr viel zu verlieren. Das dachte sich Paul, als er den Plan entwickelte, Laura eifersüchtig zu machen, nachdem sie ihre stürmische sechsmonatige Beziehung abgebrochen hatte.
    Â»Als Laura sich

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