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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Spesen?«
    Er sah sie mit einem liebevollen Blick an und schüttelte leicht den Kopf. »Es gibt Dinge, die sind unbezahlbar. So wie dieser Nachmittag mit dir.«
    »Ist das jetzt ein Abschied?« Bei dem Wort spürte sie eine plötzliche Trauer aufsteigen.
    »Willst du das?« Sein Blick wurde forschend.
    »Aber es ist doch dein Beruf.«
    »Nicht ganz.« Er lächelte. »Und das weißt du. Ich bin Volkswirt. Und manchmal helfe ich in einem Club in Zürich aus, der gehört einem Freund, und es macht mir Spaß. Da hat mich Marius angesprochen.«
    »Marius? In einem Club? Was ist denn das für ein Club?« Liane wurde hellhörig. Das wurde ja immer besser.
    »Ach, ich glaube, er wollte mal so richtig die Sau rauslassen, aber er ist nicht der Typ dafür.«
    »Und was heißt das?«
    »In der Bar war er der große Zampano, aber aufs Zimmer hat ihn keine gekriegt.«
    Liane verkniff sich ein Grinsen. Das hätte sie auch gewundert. Jahrelang hatte er ihr erzählt, was er von bezahlter Liebe hielt. »Ah. Und weil es bei ihm nicht klappte, hat er dich angeheuert?«
    »Keine Ahnung. Ich helfe an der Bar aus und spiele manchmal so ein bisschen den Animierboy, da hat er mich plötzlich gefragt, was ich sonst noch so draufhätte.«
    »Und?« Jetzt war sie wirklich gespannt.
    »Ich dachte zuerst, er ist schwul und hat deshalb keinen Appetit auf die Mädchen, aber dann erklärte er mir, dass es um dich ginge. Und dass ich dir den Sex des Jahrhunderts verschaffen soll.«
    »Ach …« Liane schaute ihm in die Augen. »Nur des Jahrhunderts, nicht des Jahrtausends. Das ist ja noch machbar.«
    »Er fragte nach meinen Qualifikationen. Irgendwie war es wie bei einem Einstellungsgespräch.«
    »Und dann?«
    »Dann wollte ich von ihm wissen, ob ich vielleicht auch noch ein paar Empfehlungsschreiben vorlegen sollte, Zeugnisse und so.«
    »Fand er das witzig?«
    »Nein, gar nicht. Er hat auch nicht darauf reagiert. Vielleicht hat er sich einfach auf seine Intuition verlassen.«
    Liane nickte. Ja, seine Menschenkenntnis hatte sie schon oft erstaunt. Bloß jetzt schien sie ihn im Stich gelassen zu haben. Oder Cindy hatte ihn betäubt. »Und dann?«, wollte sie wissen.
    »Dann zeigte er mir ein Foto von dir, und ich dachte, na, das geht ja eigentlich auch ohne Bezahlung.«
    Liane schüttelte den Kopf. »Ich glaub’s nicht. Ich glaub’s einfach nicht.«
    »Aber so ist es. Ich bekam ein Ticket, flog los, du warst schon da, wir trafen uns zufällig im Dampfbad, und den Rest kennst du.«
    »Hatte er die Idee mit dem Eisenbahnwaggon?«
    »Ja. Das fand er schon immer prickelnd.«
    »Und warum hat er es dann nie selbst mit mir gemacht?«
    »Er dachte, dass du es albern findest. Er hat sich nicht getraut.«
    Liane nickte. Ja, da brauchte er Cindy, um seine alberne Seite auszuleben, und sie brauchte Jochen, um Sex in einem alten Waggon nicht albern zu finden. »Ist das nicht schräg?«, fragte sie langsam und holte tief Luft.
    »Ja, manchmal spielt das Leben verrückte Spiele.« Er sah auf die Uhr. »Lass uns duschen, ich muss los. Ich habe heute noch einen Job.«
    »Ich hätte dich eigentlich gern zum Abendessen eingeladen, ins Seerestaurant nach Allensbach, mein Lieblingsrestaurant. Er kocht meisterlich, und sie ist das, was du eine perfekte Wirtin nennst, aufmerksam, von Herzen freundlich und immer zu einem Späßchen aufgelegt. Wir sind befreundet, Harry und Christine werden dir gefallen.«
    »Gehst du mit deinem Mann auch da hin?«
    »Ja, aber der ist gerade auf Ibiza.«
    Sie mussten beide lachen. »Und du lädst mich ein?«, fragte er nach.
    »Ich lade dich ein. Um ein bisschen anzugeben. Schließlich machst du eine gute Figur, und dann kann Christine wieder rätseln, woher ich so einen smarten Jungen wie dich kenne.«
    »Also bin ich nur ein Renommierobjekt?«
    Sie schmunzelte.
    »Gut, ich sage meinen Termin ab.«
    Wie immer war das Seerestaurant Leissner bis auf den letzten Platz ausgebucht, denn das schöne Wetter lockte hinaus, und viele Gäste verbanden einen Ausflug an den Bodensee mit einem abschließenden Besuch bei Harry und Christine. Und wie immer fand die Wirtin trotzdem noch einen Platz für sie. »Der Zweiertisch dort hinten wird gleich frei, den reserviere ich dir schon mal. Vielleicht zeigst du deinem Begleiter noch kurz die Seepromenade?« Und hinter seinem Rücken flüsterte sie: »Wo hast du denn dieses Prachtstück her?«
    Liane grinste, genau das hatte sie erwartet.
    Jochen und sie liefen am See entlang bis zum Anlegesteg, und er

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