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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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Raum.
    »Inzwischen machen sie sogar hier Stress … San Francisco ist nicht mehr so wie früher.«
    Im Fernsehen wird jetzt ein Quiz gesendet, anscheinend die amerikanische Version von »Wer wird Millionär?«. Ein fetter Kandidat rutscht nervös auf seinem Hocker hin und her und überlegt laut und stotternd, welche Antwort er geben soll. Die Frage lautet: Wann hat Mr McDonald sein erstes Fast-Food-Restaurant eröffnet?
    »Woher soll ich das wissen?«, antwortet sie gedankenversunken.
    »Also, ich heiße Luca«, werfe ich ein.
    »Dalila.«
    »Ein schöner Name.«
    Sie lächelt leicht.
    »Du arbeitest also als Kellnerin in dem Lokal?«, frage ich.
    Sie steht wieder auf und holt von einem Wandregal eine Flasche. Dann schenkt sie zwei Gläser ein und hält mir eines hin.
    Während ich das Glas an die Lippen führe, legt sich vor meinem inneren Auge ein Bild über die Situation, in der ich mich jetzt befinde: Ich sehe einen Bergsteiger vor mir, der in eine Lawine geraten ist und gerade von Helfern herausgeholt wurde, neben ihm ein Bernhardiner, der weiter im Schnee gräbt, und ein Typ mit Bart reicht ihm ein Glas und sagt: »Trink das, es wird dir guttun.«
    »Trink das, es wird dir guttun«, sagt Dalila.
    Das Bild löst sich auf wie eine kurze Fata Morgana. Dalila sitzt mir jetzt gegenüber. Sie hat ihr Glas schon ausgetrunken und das tue ich jetzt auch. In meiner Brust breitet sich Wärme aus. Ich hole tief Luft und als ich ausatme, bemerke ich den Alkoholgeruch aus meinem Mund.
    »Woher kommst du?«, frage ich sie.
    Auch diesmal antwortet Dalila nicht. Sie steht auf, öffnet einen Schrank, holt ein Sweatshirt heraus und hält es mir hin.
    »Nimm, das ist sauber«, sagt sie zu mir.
    Ich ziehe es über. Das Shirt ist mir etwas zu groß, also gehört es wahrscheinlich nicht ihr. Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll. Vielleicht sollte ich einfach aufstehen und gehen.
    »Warum bist du hierhergekommen?«, fragt sie mich.
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    In dem Augenblick merke ich, dass das Handy in meiner Hosentasche vibriert. Ich kontrolliere es, vier entgangene Anrufe, alle von Alice, und sogar eine SMS: Wo bist du??? Wir wollten gestern Abend telefonieren … Ich hab dich tausendmal angerufen!

12  Alice
    »Fabio kommt gleich, er wird dir alles zeigen«, sagt Lucas Vater zu mir. »Na, heute probierst du es einmal in aller Ruhe, dann wird man weitersehen. Wie geht es übrigens deinem Vater?«
    »Die Fabrik ist immer noch geschlossen und man hat erst mal alle nach Hause geschickt. Er macht sich Sorgen.«
    »Bei so einer Tochter braucht er sich doch überhaupt keine Sorgen zu machen. Du legst dich ja richtig ins Zeug, um zu Hause zu helfen.«
    »Na ja, nur am Wochenende.«
    »Alice, du tust etwas sehr Schönes, und dabei geht es nicht nur um das Geld. Deine Eltern werden bestimmt froh darüber sein …«
    Lucas Vater verstummt und senkt kaum merklich den Kopf.
    »Sag mal …«, fügt er dann unsicher hinzu und ich kann mir schon vorstellen, worüber er reden will. »Hast du was von Luca gehört?«, fragt er, aber dann gibt er sich die Antwort selbst. »Ach, natürlich hast du von ihm gehört. Was hält er davon, dass du jetzt hier arbeitest?«
    »Das habe ich ihm noch gar nicht erzählt, ich wollte mir erst sicher sein. Eigentlich arbeite ich ja heute Mittag nur probehalber, oder?«
    Er betrachtet mich misstrauisch, als würde ich ihm nicht die ganze Wahrheit erzählen, aber in dem Moment kommt Fabio, der Chefkellner, ein ungefähr dreißigjähriger Sonnenbankanbeter mit einem kräftigen Händedruck, und sagt mir, ich soll mitkommen.
    Fünf Minuten später stehe ich im Gastraum, bereit für meinen ersten Versuch. Fabio erklärt mir, wie man den Bestellcomputer benutzt.
    »Du tippst auf dem Bildschirm ein, was die Gäste wollen, dann drückst du auf ›Enter‹ und die Bestellung geht sofort mit deinem Namen an die Küche. Das ist alles, toll, was?«
    »Hört sich einfach an.«
    »Zuerst bringt man die Getränke und dann alles Übrige. Ach ja, du kannst auch zwischen Vorspeise und Hauptgang unterscheiden, das heißt, wenn jemand Tiramisu als Vorspeise will, brauchst du es nur auf Vorspeise zu buchen und es wird gleich zubereitet.«
    »Wer will denn schon Tiramisu als Vorspeise?«
    »Wart’s ab, du wirst schon sehen«, sagt er und wiegt den Kopf wie jemand, der im Leben schon viel gesehen hat.
    Das Restaurant liegt an den Navigli, den alten Kanälen von Mailand. In dem Viertel gibt es viele Lokale und an den

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