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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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die Mädels begeistert Beifall klatschen und damit meinen Eindruck bestätigen, dass in diesem Haus alle durchgeknallt sind.
    »Und das sind meine Schwestern«, erklärt Dalila und zeigt auf die anderen.
    »Was? Ihr seid alle Schwestern?«
    »Nein«, antwortet sie belustigt. »Wir sind die Nirvana’s Sisters, so heißt unsere Band. Komm, setz dich her, dann bist du heute mal unser Publikum.«
    Während sie das sagt, deutet Dalila auf einen Sessel, von dem aus man die Bühne gut sehen kann.
    »Hier, nimm«, sagt sie und reicht mir einen Zettel, »das ist das Programm, hinterher sagst du uns, wie wir waren.«
    Ich gieße mir noch eine Tasse Kaffee ein, wie ich es in so vielen Fernsehserien gesehen habe, und beschließe, höchstens fünf Minuten zu bleiben. Aber nach dem ersten Stück haben sie mich gepackt. Sie spielen Songs, die mir bekannt vorkommen, obwohl ich nicht sagen könnte, wie sie heißen. Schnelle Rhythmen wechseln sich mit ruhigeren Melodien ab. Ich versuche den Zettel zu lesen, den mir Dalila gegeben hat, um zu sehen, ob ich einen Song davon kenne: About a girl , Smells like Teen Spirit  …
    Irgendwann hören die Mädchen auf zu spielen. Als ich auf dem Handy nachsehe, wie spät es ist, stelle ich fest, dass ich drei Anrufe verpasst habe. Alle von Alice. Seltsam, dass sie mich auf dem Handy anruft. Ob etwas passiert ist? Ich versuche sofort, sie zurückzurufen, aber eine Bandansage erklärt mir, dass mein Guthaben erschöpft ist. Ich werde später versuchen, mich über Skype einzuwählen.
    »Kaffeepause«, sagt Dalila und gießt sich aus der Glaskanne ein, die anderen machen es ihr nach. Zwei Mädchen setzen sich auf die Stufen zu der kleinen Bühne, wo die Instrumente stehen, das fette Gothic-Girl setzt sich auf den anderen Sessel und Dalila auf die Lehne des Sessels, in dem ich sitze.
    »Also, was meinst du?«, fragt mich Dalila, während eines der beiden Mädchen auf den Stufen sich einen Joint dreht.
    »Na ja, ich hasse euch immer noch, weil ihr direkt unter meinem Schlafzimmer spielt, aber … Ich mag eure Musik, ich mag sie wirklich. Sind das eure Songs?«
    »Machst du Witze?«, knurrt das Gothic-Girl.
    »Nein, ich hab mich halt gefragt … Keine Ahnung, sind das Coverversionen?«
    »Wir spielen die Songs von Nirvana«, sagt eine von den anderen, völlig baff über mein Unwissen, während sie sich ihren Joint anzündet. »Nur die. Was meinst du wohl, warum wir uns so nennen?«
    »Ach ja, okay, okay, die kenne ich nicht so gut. Ist ja, glaub ich, schon eine Weile her …«
    Das Eingeständnis meiner Unkenntnis sorgt für einigen Unmut, den ich mit dem Versprechen besänftige, dass ich mich schlau machen werde: Ich werde mir alle Songs von Nirvana anhören und so meine Bildungslücke schließen. Wir reden weiter über Musik und die Konzerte, die sie geben, obwohl nie jemand kommt, bis Dalila sich schließlich von der Lehne des Sessels gleiten lässt und in meinen Armen landet. Die drei Mädchen platzen fast vor Lachen, während sie mich mit glänzenden Augen ansieht.
    »Jetzt bist du dran«, sagt Dalila und sieht mich durchdringend an. Sie hat einen Arm um meinen Hals gelegt, der andere liegt auf der Lehne.
    »Was wollt ihr wissen?«, frage ich.
    Dalila dreht sich zu den anderen Mädchen um, als erwarte sie von ihnen ein paar Vorschläge für Fragen.
    Schließlich ergreift das Gothic-Girl das Wort: »Was spielst du?«, fragt sie mich.
    »Ich? Nichts. Ich spiele kein Instrument.«
    »Schön, was machst du dann?«, fährt sie fort, als ob jemand, der kein Instrument spielt, keiner glaubhaften Tätigkeit nachgehen könnte.
    »Ich bin mit der Schule fertig und jetzt versuche ich nach Berkeley zu kommen, um dort Wirtschaft zu studieren.«
    »Wieso das denn?«, fragt sie mich, als hätte ich gesagt: »Ich habe ein Schaumbad gekauft und breche jetzt nach Nebraska auf.«
    »Weil … Na ja, einfach so«, sage ich schulterzuckend.
    Dalila sieht mich an und nickt mit ernstem Gesicht, dann wendet sie sich an ihre Freundinnen. »Er kann unser Manager werden!«, ruft sie aus und die drei kichern laut.
    »Mit ihm kann uns nichts mehr passieren«, ergänzt das Gothic-Girl und lacht noch einmal.
    »Ich glaub, da komm ich nicht mit«, gebe ich zu.
    »Wir hatten einen Manager«, erklärt mir eines der Mädchen. »Aber der ist weggeflogen.«
    Dazu flattert sie mit den Händen und wieder prusten die anderen los.
    »Der hatte echt einen Vogel«, sagt Dalila.
    »Warte mal, dann weiß ich jetzt, wen du meinst«,

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