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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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nicht sein, sage ich mir. Das war doch nicht heute. Ich gehe zu meinem Rucksack mit meinen Unterlagen und wühle nervös darin herum, bis ich das Blatt finde, nach dem ich gesucht habe: Einschreibungstermine. Ich überfliege es hastig, bis zu der fettgedruckten Zeile, in der der letzte Tag zur Vorlage des Aufnahmeantrags steht: Heute!
    Ich renne aus dem Haus.
    Ich kann doch nicht an einem einzigen Tag mein Liebesleben und meine berufliche Zukunft vermasseln. Das ist wirklich zu viel des Guten, selbst für eine ausgeprägte Ironie des Schicksals.
    Ich nehme den Bus zum Bahnhof, wo die Züge nach Berkeley abfahren. Ich springe aus dem Bus und renne los. Es sind nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt, mir bleibt keine Zeit, eine Fahrkarte zu lösen, deshalb sprinte ich gleich zum Bahnsteig.
    Direkt vor meiner Nase schließen sich die Zugtüren, dabei ist das Sekretariat nur noch eine Stunde geöffnet und nur so lange kann ich meine Bewerbung abgeben. In dem Moment geht mir nur ein Gedanke durch den Kopf, nämlich dass ich einen Riesenbockmist gebaut und null Ahnung habe, wie ich da wieder rauskommen soll.
    Zum x-ten Mal versuche ich, Alice auf dem Handy anzurufen, aber sie meldet sich nicht. Ich weiß nicht, wie spät es gerade in Italien ist, ich kann jetzt nicht einmal darüber nachdenken. Hastig schaue ich auf dem Fahrplan nach dem nächsten Zug. Er geht erst in einer Stunde, zu spät. Daher renne ich nach draußen, denn mir bleibt nur eins, ich muss jetzt ein Taxi nehmen.
    »Berkeley University«, sage ich zu dem Fahrer.
    Er dreht sich um und schaut mich an.
    »It’s a long way, it will cost you …«
    »No problem« , sage ich nur, während ich denke, dass das sehr wohl ein Problem darstellt, und was für eins. Ich zähle das Geld nach, das ich noch im Portemonnaie habe. Fünfunddreißig Dollar, das Trinkgeld von gestern im Restaurant.
    Das Taxi fährt durch die Stadt und dann auf die Autobahn oder die Schnellstraße oder was auch immer. Ich schreibe Alice eine SMS, in der ich versuche, so überzeugend wie möglich zu klingen. Alice, ich schwöre dir, es ist nicht, wie du denkst, glaub mir, lass es mich bitte erklären.
    Aber noch während ich sie abschicke, weiß ich bereits, dass sie mir nicht glauben wird. Und wer könnte es ihr verübeln? Sie hat mich am Vormittag in meiner Wohnung mit einer anderen Frau überrascht, die gerade aus meiner Dusche kam. Bei all den Problemen, die ich mir für unsere Fernbeziehung ausgemalt hatte, ist das wirklich das Letzte, woran ich gedacht hätte.
    Das Taxi hält vor dem Eingang der Universität. Das Taxameter zeigt vierunddreißig Dollar an. Aber als ich zahlen will, wird mir klar, dass man ja auch noch das Trinkgeld dazurechnen muss. Man kann geben, so viel man will. Aber mindestens fünfzehn Prozent. Und hier muss man auf jeden Fall ein Trinkgeld geben! Und so werden aus den vierunddreißig Dollar neununddreißig Dollar und zehn Cent.
    »Ich habe nicht genug Geld«, stammele ich, während mir die Zeit davonläuft.
    Nur noch zwanzig Minuten, bis das Sekretariat zumacht.
    Der Taxifahrer, ein Sikh mit einem riesigen Turban, dreht sich um und sieht mich wütend an.
    »Ich habe … Ich habe nur fünfunddreißig Dollar«, erkläre ich.
    »Das ist ein Problem, mein Freund.«
    »Was kann ich machen? Ich, ich weiß nicht …«
    »Hast du keine Kreditkarte?«
    »Ja, schon, aber ich weiß nicht, wo ich hier Geld abheben kann … Außerdem bin ich schrecklich spät dran …«
    Der Mann schaut mich an und seufzt. Jetzt wirkt er auf einmal nicht mehr zornig. Er zeigt auf den kleinen Monitor auf der Rückseite des Beifahrersitzes. Dort wird der Fahrpreis angegeben.
    »Du kannst hier bezahlen, mein Freund.«
    »Wie denn?«
    »Mit der Kreditkarte. Alles klar? Du steckst sie hier rein und bezahlst. Wo kommst du denn her?«
    Sobald ich den Zahlvorgang erledigt habe, springe ich aus dem Wagen und empfinde plötzlich eine tiefe Zuneigung zu amerikanischen Taxis, wo man mit Kreditkarte bezahlen kann. Ich fange an zu rennen. Als ich das Haupttor durchquere, erwartet mich die erste Überraschung. Berkeley ist so groß wie ein kleines Dorf. Die Umzäunung begrenzt ein großflächiges Gebiet voller Gebäude und englischem Rasen. Ich laufe den Weg entlang, der mitten durch das Gelände führt und komme an ein Rondell, wo es Hinweisschilder gibt: library , shop , office und so weiter.
    Als ich zwei Studenten anhalte, um sie nach dem Weg zu fragen, sind es nur noch fünf Minuten, bis das

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