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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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gar nicht. Du musst eben die positiven Seiten sehen.«
    »Und welche sollen das sein?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. Aber du weißt selbst, dass es welche gibt.«
    Ihre Worte klingen im Moment völlig hohl für mich, aber sie beruhigen mich trotzdem. Eine dieser banalen Weisheiten, wie von einem Facebookforum: »Für all die, die auch in den schwierigsten Momenten noch versuchen, das Positive zu sehen.« Doch manchmal können Banalitäten tatsächlich guttun … Heute Abend werde ich ein neues Forum ins Leben rufen: »Für alle, die auf Banalitäten stehen.«
    »Mary, wie schaffst du es bloß, so zu sein?«
    »Was meinst du mit ›so‹?«
    »So heiter, unbekümmert, man hat den Eindruck, als ob es für dich keine Probleme gäbe.«
    In dem Augenblick meldet sich mein Handy. Mary schaut mich an und nickt, als wollte sie sagen: »Geh dran.«
    »Ach nein, Mary, das pack ich nicht.«
    »Geh dran«, drängt sie mich.
    Okay, dann geh ich eben dran. Aber noch während ich diese Entscheidung treffe, kocht in mir wieder diese Wut hoch. Ich habe keine Lust, ans Handy zu gehen. Am liebsten würde ich es ihm an den Kopf werfen. Ich drücke die grüne Taste und führe das Mobiltelefon zum Mund.
    »Du bist einfach ein Arschloch!«
    Die Worte sind einfach so aus mir herausgesprudelt. Mary schaut mich besorgt an und zwei Mädels, die gerade vorbeikommen, kichern.
    »Alice, bist du das? Hier ist Guido, wo bist du?«
    »Ach so, du bist gar nicht … Okay.«
    »Alice, hörst du mich?«
    »Ja, ja, entschuldige, ich dachte, du wärst …«
    »Hör mal, morgen ist die Demo, ich wollte bloß Bescheid sagen … Also, wenn du willst, können wir auch zusammen hingehen.«
    »Ach so, okay, und die anderen von der Zeitung?«
    »Jeder geht für sich hin. Ich fahr mit dem Moped, wenn du willst, hol ich dich ab.«
    »Okay, in Ordnung.«
    »Dann sehen wir uns morgen.«
    Ich beende das Gespräch, immer noch etwas verwirrt wegen des Missverständnisses. Mary schaut mich an, selbstverständlich ist sie superneugierig.
    »Wer war das denn?«, fragt sie mich anzüglich.
    »Guido, der Typ von der Schülerzeitung.«
    »Ach so, perfekt.«
    »Was heißt hier ›perfekt‹?«
    »Ach nichts, ich sage nur: perfekt«, wiederholt sie und lächelt. »Du wirst schon sehen, dass diese Zeit doch noch ihre positive Seite hat.«
    »Oh Mary, ich könnte dich umbringen«, sage ich, aber einen Moment später muss auch ich losprusten.

25  Luca
    Betreff: lies das bitte zu Ende
    Liebe Alice, der Schein trügt …
    Okay, nein, neuer Versuch …
    Liebe Alice, das Mädchen, das du gesehen hast, heißt Dalila …
    Und wen interessiert das? Nein, ich brauche schon einen wirksameren Anfang.
    Alice, bestimmt denkst du, dass jetzt bloß die üblichen Sprüche kommen, aber: Es ist wirklich nicht so, wie du denkst. Zwischen mir und dem Mädchen ist nichts passiert, auch wenn die Situation zugegebenermaßen ziemlich zweideutig war.
    Tatsache ist, wenn ich so eine Mail bekäme, würde ich kein Wort glauben. Außerdem, was kann ich ihr denn erzählen? Dass Dalila und ich die ganze Nacht geredet haben und dass sie dann eingeschlafen ist und ich sie einfach hab schlafen lassen? Das wäre die klassische Ausrede in so einer Situation. Nur dass es in meinem Fall genau so war. Was soll ich also tun? Mir eine glaubwürdigere Rechtfertigung ausdenken, weil die Wahrheit sich nach einer Ausrede anhört? Ich bin zu Hause, und während ich überlege, was ich Alice schreiben kann, ziehe ich mich zu Ende an. Der Chef des Lokals hat mir gesagt, dass ich heute Abend nicht in der Küche, sondern im Service arbeiten soll. Als ich ihm erklärt habe, dass ich dafür nichts Passendes zum Anziehen habe, hat er mir gesagt, ich solle mir deswegen keine Gedanken machen, er würde sich schon darum kümmern. Heute Morgen hat dann jemand geklingelt und mir eine Tüte mit einem funkelnagelneuen Smoking ausgehändigt. Also eigentlich ist es gar kein Smoking, denn das Hemd hat keine Ärmel und Hosenträger sind auch dabei. Die Hose spannt am Po und alles in allem komme ich mir darin reichlich lächerlich vor.
    Als ich mich gerade in dem ramponierten Spiegel des Kleiderschranks betrachte, klingelt es an der Tür.
    Ich gehe öffnen.
    Es ist Dalila.
    Man sieht ihr deutlich an, dass sie ein schlechtes Gewissen hat.
    »Es tut mir leid.«
    »Das ist doch nicht deine Schuld.«
    »Erklär ihr doch, wie alles war.«
    »Sie geht nicht ans Telefon, ich schreibe ihr gerade eine E-Mail.«
    »Warst du an der

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