Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
Vom Netzwerk:
Windzug erreicht unseren Tisch. Ich blicke auf und sehe, wie Guido lächelnd auf uns zukommt.
    »Hallo, Alice. Wie geht es dir?«

47  Luca
    Und? Hat dir der Song gefallen? Heute wird er im Radio gespielt und alle werden ihn hören!
    Martinas SMS erreicht mich, als ich gerade das Zimmer aufräume und versuche, alle Spuren zu beseitigen, die auf meine Geschichte mit Dalila hinweisen könnten. Natürlich gibt es da gar nichts zu beseitigen, das Einzige, was helfen könnte, wäre ein Einlauf für mein schlechtes Gewissen.
    Der Song wird also im Radio gespielt. Na toll. Also wird ihn auch Alice hören, vielleicht hat sie das ja schon längst. Vielleicht kommt sie ja genau deswegen her. Aber natürlich, wie dumm von mir! Warum denn sonst?
    Plötzlich wäre es mir lieber, ich hätte ihren Anruf nicht angenommen. Widerstrebende Gefühle toben in mir. Tatsache ist, dass ich einfach keinen Ausweg aus dieser Lage sehe.
    Ich höre mir zum x-ten Mal den Song an und versuche mir einzureden, dass all diese schönen Sätze ihrem Freund Daniele gewidmet sind und nicht mir oder Alice oder sonst wem. Aber in meinem Kopf machen sich immer mehr Zweifel breit und ich stelle eine Vermutung nach der anderen auf.
    Die einzig gute Nachricht in all dem Chaos ist, dass man mein Einschreibungsgesuch an der Berkeley University doch noch akzeptiert hat. Damit hätte ich eigentlich einen Grund zum Feiern. Ich weiß, dass man sich normalerweise freut, wenn man angenommen wird, aber angesichts der Umstände bin ich nur froh, dass ich es überhaupt geschafft habe, mein Gesuch anzubringen.
    Eigentlich bin ich ja bloß deswegen hier.
    Es ist fünf Uhr nachmittags. Als ich die Haustür zuziehen will, um ins Restaurant zu gehen, fällt mir auf, dass in Dalilas Wohnung Licht brennt. Wir haben uns nicht mehr gesehen, seit unsere Unterhaltung durch Alices Anruf unterbrochen wurde, und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das Gespräch fortsetzen oder ihr »tschüs« einfach als endgültiges Lebewohl hinnehmen sollte. Alice kommt her, sage ich mir. Alles andere zählt nicht.
    Aber als ich an ihrer Haustür vorbeikomme, denke ich, dass es im Grunde sinnlos ist, sich vor dem Gespräch zu drücken und wir das besser gleich klären sollten, da wir uns ja bestimmt, ob wir wollen oder nicht, jeden Tag bei der Arbeit begegnen werden.
    Ich nutze die Gelegenheit, dass gerade jemand aus ihrem Haus kommt, halte die Tür auf, bevor sie ins Schloss fallen kann, und schlüpfe schnell hinein. Ich gehe hinauf und klingele an ihrer Wohnungstür. Ich warte ein paar Sekunden, doch niemand macht auf. Daher klingele ich noch einmal, aber es rührt sich wieder nichts.
    Um jeden Zweifel auszuschalten versuche ich, die Tür zu öffnen. Ich dreh am Knopf und sie geht auf. Ich schließe die Tür gleich wieder, weil ich Dalila nicht erschrecken möchte, und klingele erneut. Nichts.
    Daher versuche ich es mit Rufen.
    »Dalila, bist du da? Ich bin’s, Luca. Dalila?«
    Keine Antwort. Dieses Mal gehe ich hinein.
    Ein merkwürdiger Geruch liegt in der Wohnung, nicht der übliche von Räucherstäbchen oder Marihuana, es riecht irgendwie strenger, als wäre hier schon länger nicht mehr gelüftet worden. In dem Moment fällt mir wieder ein, dass ich ja noch ihren Beutel Marihuana in der Tasche habe. Ich nehme ihn und lege ihn auf den Wohnzimmertisch. Die Tüte muss wohl an einer Stelle geplatzt sein, denn es fallen ein paar Krümel auf den Boden. Ich hebe sie auf und stecke sie hastig zurück in die Tüte.
    Ich versuche erneut, Dalila zu rufen, aber wieder rührt sich nichts. Ich gehe in ihr Schlafzimmer, aber da ist sie auch nicht. Jetzt kann sie bloß noch im Bad sein, oder, und das ist eigentlich am wahrscheinlichsten, sie hatte es eilig, als sie das Haus verlassen hat, und hat daher vergessen, das Licht auszumachen und die Wohnungstür abzuschließen.
    Ich versuche, sie auf dem Handy anzurufen. Ich wähle ihre Nummer und warte. Ihr Handy klingelt, aber hier im Wohnzimmer. Kurz darauf halte ich ihr Mobiltelefon in der Hand. Es war auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa. Kann sie das auch vergessen haben?
    Meine Befürchtungen verwandeln sich jetzt in eine ganz präzise Angst. Es ist etwas passiert, sage ich mir, während ich Richtung Bad renne.
    Ich öffne die Tür, und da ist sie, sie liegt in der Badewanne, ihr Kopf ist zur Seite gesackt und sie ist bewusstlos.
    Ein merkwürdiges Kribbeln steigt mir einen Arm entlang hoch zum Kopf, während Panik jede Faser meines Körpers

Weitere Kostenlose Bücher