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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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er ein wenig den Kopf und saugt die Luft ein, als hätte er etwas gerochen. Der Kollege sieht ihn fragend an.
    »Was ist?«, fragt er ihn.
    Der Polizist antwortet nicht, sondern starrt mich an.
    »Hast du was geraucht?«, fragt er mich.
    »Nein, nein, ich rauche nicht.«
    Der Mann betrachtet mich misstrauisch. Er mustert mich von Kopf bis Fuß und dann bleibt sein Blick an meiner Jacke hängen, auf Höhe der Innentasche.
    »Was hast du da drin?«
    Ich bin verwirrt und antworte nicht sofort. Daher streckt er eine Hand aus und öffnet langsam den Reißverschluss meiner Jacke.
    In dem Moment kommt eine Krankenschwester und flüstert dem Arzt etwas zu. Er lächelt, sieht die Polizisten an und sagt ihnen leise etwas wegen der »Frau«.
    »Wie bitte? Geht es Dalila gut?«, frage ich. »Ich muss mit ihr reden! Lasst mich mit ihr reden, nur eine Minute!«
    Ohne zu bemerken, was ich da tue, wende ich mich der Tür zu, aus der die Krankenschwester gekommen ist. Ich habe nicht die Absicht, die beiden Polizisten zu übergehen, aber meine instinktive Bewegung wird missverstanden. Einer der beiden packt mich heftig am Arm und hält mich fest. Er fährt mit einer Hand in meine Jackeninnentasche und holt ein paar Krümel Marihuana heraus.
    »Du gehst nirgendwohin!«, sagt er knapp.
    »Nein, okay, okay, ich will ja bloß wissen, wie es Dalila geht.«
    »Hast du nicht gerade gesagt, dass du nicht rauchst?«, fragt der andere Polizist provozierend.
    »Ich rauche nicht!«, wiederhole ich, aber gleichzeitig fühle ich mich ertappt. »Das Zeug gehört mir nicht.«
    »Schön, und wem gehört es dann?«
    »Es gehört … äh … nicht mir.«
    »Was hast du mit der Frau gemacht? Ihr habt zusammen gekifft, stimmt’s?«
    Mir fällt nichts mehr ein. Nun zieht der Polizist die Handschellen aus der Tasche und ich denke, dass das doch alles nicht wahr sein kann. Aber es ist wahr. Die Handschellen schließen sich um meine Handgelenke, während ich durch die halb geöffnete Tür Dalilas Gesicht zu erkennen meine.
    Mit auf den Rücken gefesselten Händen werde ich den Krankenhausflur entlanggeführt, über den ich vor wenigen Stunden schon in die andere Richtung neben Dalilas Trage hergelaufen bin.
    Als ich in den Streifenwagen steige, schießt mir noch ein Gedanke durch den Kopf: In knapp zwölf Stunden landet Alice in San Francisco!

50  Alice
    Er ist nicht da. Das glaub ich jetzt nicht. Das Flugzeug ist vor etwas über einer Stunde gelandet und Luca lässt sich nicht blicken. Ich habe hundert Mal versucht, ihn anzurufen, aber sein Handy ist ausgeschaltet.
    Es ist sechs Uhr abends, ich stehe allein in San Francisco und weiß nicht, wo ich schlafen soll. Ich habe nichts als einen Zettel mit Lucas Adresse.
    Ich schaue mich um. Der Flughafen kommt mir riesig vor. Der Lärm von all den Leuten, die miteinander reden, sich verabschieden, weinen oder glücklich lachen, die Lautsprecheransagen, das alles verschmilzt in meinem Kopf zu einem einzigen Klangbrei, in dem ich keine einzelnen Worte unterscheiden kann.
    Ich bin mutterseelenallein in Amerika. Meine Eltern haben keine Ahnung, dass ich hier bin, und der Mensch, bei dem ich übernachten soll (der rein zufällig auch mein Freund oder Exfreund ist), hat mich nicht abgeholt. Plötzlich wird mir klar, auf was für einen Wahnsinn ich mich eingelassen habe. Ich würde am liebsten in das nächste Flugzeug springen und nach Hause fliegen und Luca aus meinem Gedächtnis löschen, mit allem, was dazugehört. Das würde ich jetzt gern, aber es geht nicht.
    Mein Herz klopft immer heftiger. Ich atme tief durch, jetzt keine Panik. Ein Typ rempelt mich mit seinem Koffer an, ich fahre ruckartig herum, er sagt etwas zu mir, das ich nicht verstehe, und verschwindet.
    Ich kriege gleich die Krise.
    Okay, sage ich mir, jetzt muss ich Vernunft bewahren. Ich habe mich in diesen Schlamassel gebracht, also hol ich mich da auch wieder raus.
    Zunächst werde ich es bei ihm zu Hause versuchen. Wenn ich ihn dort auch nicht antreffe, suche ich mir eben eine Übernachtungsmöglichkeit. Geld habe ich ja, obwohl ich eigentlich nicht vorhatte, alles auszugeben, was ich im Restaurant verdient habe.
    Ich verlasse den Flughafen und frage das erste junge Paar, das mir über den Weg läuft, wie ich ins Zentrum komme. Sie merken, dass ich nicht gut Englisch spreche, aber vor allem erkennen sie (all meinen Bemühungen zum Trotz), dass ich ziemlich aufgelöst bin, und bringen mich bis zu einer Bushaltestelle. Nach zwanzig Minuten auf

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