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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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das alles zwar ganz toll klingt, aber so nicht funktionieren wird.
    »Und was fällt für dich dabei ab?«, fragt mich das Gothic-Girl genau in dem Augenblick, als – mit perfektem Timing – Dalila zur Tür hereinkommt.
    »Ich kann dir schon verraten, was für ihn dabei abfällt!«, sagt eine der anderen beiden laut, und alle drei prusten los.
    »Was geht denn hier ab?«, fragt Dalila.
    »Wir haben dir eine wichtige Mitteilung zu machen«, antwortet das Gothic-Girl feierlich. »Luca wird jetzt wirklich unser neuer Manager.«
    Dalila lächelt und schüttelt den Kopf. »Dann sind wir geliefert!«
    Die drei lachen wieder los. Dann informieren sie Dalila über meine Pläne für das Konzert. Sie hört aufmerksam, aber sichtbar misstrauisch zu.
    »Und dann?«, fragt sie schließlich.
    »Dann was?«
    »Wozu der ganze Aufwand?«, fragt sie erneut, während ihr Lächeln unvermittelt erlischt.
    »Was soll das denn heißen?«, fragen die anderen Mädels beinahe im Chor.
    »Wir werden also berühmt, wir geben auf der ganzen Welt Konzerte, ein großer Produzent wird auf uns aufmerksam und beschließt, eine Platte mit uns herauszubringen und wir verdienen einen Haufen Kohle?«
    »Ja und, was gefällt dir denn nicht an der Idee?«, fragt das Gothic-Girl, während ich den anderen beiden von der Band die Enttäuschung deutlich ansehe.
    »Ach, das ist es nicht. Aber ihr wisst selbst genau, dass das völlig unmöglich ist. Wir schmieden hier Pläne für Plakate und Einladungszettel, die man auf der Straße verteilen könnte, aber glaubt ihr wirklich daran? Glaubt ihr tatsächlich, dass uns das irgendwie weiterbringt?«
    Ihre Fragen treffen ins Leere. Im Probenraum breitet sich ein mit Wut und Enttäuschung aufgeladenes Schweigen aus. Ich betrachte die Bühne, an der die Instrumente lehnen, sehe nacheinander die Mädchen aus der Band an und fühle plötzlich eine seltsame Verbundenheit zwischen ihnen und mir. Als wäre mein Leben jetzt irgendwie untrennbar mit ihrem Schicksal verknüpft. Ich muss an die Worte der alten Frau aus dem Red Vic zurückdenken, als sie mir gesagt hat, wir wären alle miteinander verbunden, und dass die Leute in unserer Umgebung viel mehr über uns aussagen als das, was in unseren Köpfen steckt.
    Was sagen die Nirvana’s Sisters über mich aus?
    Und was Dalila?
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie die Antworten darauf aussehen, aber wenn ich den Worten der Alten vom Red Vic glauben will, ist es auch gar nicht so wichtig, eine Antwort zu finden, sondern sich mit den Fragen zu befassen.
    Dalila dreht sich ruckartig um und geht in die Küche, die drei Mädels und ich bleiben zurück und schauen uns einen Moment an.
    »Oh Mann!«, schnaubt das Gothic-Girl.
    »Ich rede mit ihr«, sage ich und stehe vom Sofa auf.
    Ich gehe zur Küche und klopfe an die Tür.
    »Komm rein!«, sagt Dalila ganz leise.
    Sie steht wieder vor dem Fenster und kehrt mir den Rücken zu, so wie an dem Tag, als Alices Anruf unsere Aussprache unterbrochen hat.
    »Das kommt mir wie ein Déjà-vu vor«, bemerke ich und bereue diesen Satz sofort.
    Sie dreht sich kaum wahrnehmbar nach mir um, dann sieht sie wieder aus dem Fenster.
    »Ich mag solche zufälligen Zusammentreffen«, fahre ich fort, »dabei kommt es mir vor, als wäre alles perfekt, als wäre das Leben eine Art Puzzle, auch wenn das natürlich nicht zutrifft.«
    Dalila sagt nichts, aber diesmal erkenne ich an der Art, wie ihre Schultern zucken, dass sie schluchzt.
    »Und außerdem ist das so, als bekäme ich eine zweite Chance«, fahre ich fort, während aus dem Probenraum ein schräger Akkord zu uns herüberschallt, »um etwas anders zu machen, um es noch mal zu versuchen.«
    An dieser Stelle dreht sie sich um, lehnt sich mit dem Po an die Fensterbank, hebt den Kopf und wischt sich dabei mit dem Handrücken eine Träne ab.
    »Entschuldige«, sagt sie zu mir.
    »Warum denn?«
    »Na wegen der Schwierigkeiten, in die ich dich gebracht habe.«
    »Es ist eben so gelaufen.«
    »Denkst du das wirklich?«
    Ich überlege kurz, ehe ich antworte. Dalila lächelt, weil sie überzeugt ist, dass ich jetzt ganz sicher Nein sagen werde.
    »Ich denke bloß, dass die Dinge eben so gelaufen sind, aber wir sind immer noch hier und leben. Und dann habt ihr doch ein Konzert geplant, und deshalb sollten wir es auch durchziehen, und wo wir schon mal dabei sind, können wir es auch gut machen.«
    Dalila lächelt und schüttelt den Kopf.
    »Ist das die Antwort?«, fragt sie mich. »Ist das Leben so? Wo

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