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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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mehr an seinem Platz. Und vielleicht habe ich genau deswegen das Gefühl, dass etwas in meinem Inneren brennt. Ein Verlangen, das nicht vergeht, aber mich auch nicht glücklich macht, sondern Wut und Verbitterung in mir auslöst. Ich betrachte Guido vor mir, sehe in seine Augen, die mich voller Verlangen betrachten. Sterne sind keine Glühbirnen, sage ich mir. Man kann sie nicht auswechseln, wenn sie verlöschen. Oder habe ich vielleicht bloß ein falsches Bild gewählt?

63  Luca
    Inmitten der Instrumente sitzt Dalila auf einem Hocker und spielt Bass. Ihr Kopf ist über die Saiten gebeugt, die Haare fallen ihr ins Gesicht. Als sie meine Anwesenheit bemerkt, hört sie unvermittelt auf.
    »Was willst du hier?«, fragt sie mich.
    »Ich hab die Musik gehört. Was ist das?«
    »Ach, nichts. Einfach nur ein paar Töne.«
    »Wie geht es dir?«
    »So lala.«
    Dalila spielt weiter, als ob ich nicht da wäre. Das geht ein paar Minuten so, während ich sie still betrachte. Dann hört sie auf und starrt mich an.
    »Ich dachte, du wärst abgehauen«, sagt sie.
    »Dabei war ich im Gefängnis.«
    »Tut mir leid, das ist alles meine Schuld.«
    »Na ja, zum Teil schon. Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig.«
    »Habt ihr euch getrennt?«
    »Sie hat sich von mir getrennt, ja. Das war schließlich unvermeidlich …«
    Dalila betrachtet mich schweigend, und ich frage mich, ob es wirklich nichts zu sagen gibt.
    »Warum hast du das getan?«
    »Das weiß ich selber nicht«, erwidert sie. »Ich mag dieses Leben nicht mehr, nicht mal jetzt, wo es eigentlich ganz gut läuft. Ich schaffe es bloß nicht, es zu ändern … Ständig passiert etwas und ab und zu glaube ich, eine Richtung zu sehen, ich habe das Gefühl, alles läuft auf ein Ziel, auf irgendetwas hinaus. Dann wird mir klar, dass das nur eine Illusion ist, dass ich einem Fluss folge, der dann irgendwo verschwindet.«
    Ihre Worte erinnern mich an den Vortrag der alten Frau vom Red Vic.
    »Selbst wenn er verschwindet, heißt das nicht, dass er nicht existiert«, sage ich ihr.
    Meine Worte entlocken ihr nur ein skeptisches Lächeln.
    »Manchmal verschwinden Flüsse eben«, fahre ich fort, »und verlaufen kilometerlang unter der Erde. Und dann kommen sie irgendwo wieder nach oben.«
    »Wie kannst du dir so sicher sein, dass sie wieder zum Vorschein kommen? Woher weißt du, dass sie nicht für immer unter der Erde verschwinden?«
    »Ich … weiß es nicht. Aber ich finde, man sollte zumindest danach suchen.«
    Dalila senkt den Kopf wieder über den Bass und zupft ein paar zufällige Töne. Mein letzter Satz scheint sie nicht überzeugt zu haben.
    »Diese Geschichte vom Fluss gefällt dir nicht, oder?«, frage ich sie und bringe sie so zum Lächeln.
    »Metaphern sind nichts für mich. Irgendwo ist da immer ein Haken.«
    »Aber die war doch gar nicht so schlecht«, beharre ich und versuche, unser Gespräch nicht zu tiefsinnig werden zu lassen. »Denk doch nur an die Zuflüsse.«
    »Und was soll das sein?«
    »Leute, die du zufällig auf der Straße triffst, die dich eine Zeit lang begleiten, dir etwas geben oder vielleicht beschließen, dass sie den gesamten Weg mit dir gehen wollen.«
    »Nicht zu vergessen die toten Nebenarme, wenn der Fluss irgendwo ins Stocken gerät und versumpft.«
    »Hmm … Ich glaube, jetzt hast du mich erwischt«, gebe ich zu und sie lächelt wieder. »Halt, nein, Sümpfe sind total wichtig, in ihnen haben viele Lebensformen ihren Ursprung, es heißt, sie sind unbedingt notwendig für das Ökosystem …«
    »Dann ist es also ein Segen, wenn jemand im Sumpf versinkt?«
    »Okay, ich geb auf.«
    Dalila steht auf und lehnt den Bass an die Wand. Dann kommt sie auf mich zu und bleibt einen Meter vor mir stehen.
    »Du bist der erste Junge, bei dem ich mich geborgen fühle«, sagt sie und schaut mir in die Augen. »Du bist der erste, der den Bass in mir hören kann. Und auch der erste …«
    Dalila macht eine Pause und lässt den Kopf sinken, man könnte meinen, sie ist verlegen. »Der erste, der sich weigert, mit mir zu schlafen, weil er in eine andere verliebt ist.«
    Ich sage nichts. Mir geht jetzt zu viel durch den Kopf. War das etwa eine Liebeserklärung?
    »Durch dich ist es mir gelungen, die Zeit zurückzudrehen, dahin, bevor mein Leben vor die Hunde ging und ich auf einmal hier allein in San Francisco war.«
    »Aber so verkorkst ist dein Leben doch gar nicht, du bist erst vierundzwanzig, warum siehst du alles so schwarz?«
    »Ich hab einfach keine Lust

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