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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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Es ist Mary.
    »Alice, was hast du denn da geschrieben?«, fragt sie mich und klingt eher enttäuscht als verwundert.
    »Mary, warte, das hab ich doch alles gar nicht geschrieben!«
    »Martina hat mich schon angerufen, sie ist stinksauer.«
    »Ich hab dir doch schon gesagt, das waren nicht meine Worte, der Artikel wurde verändert!«
    »Wie soll das denn gehen? Was heißt das? Ali, ich stehe doch wirklich immer auf deiner Seite, aber, verdammt …«
    »Mary, bitte, glaub mir. Ich kann jetzt nicht reden, aber ich erklär dir alles später.«
    Als ich an der Schule ankomme, hat das Treffen der Schülerzeitung schon seit einer halben Stunde begonnen. Als ich den Klassenraum betrete, in dem die Redaktion sich trifft, herrscht sofort Stille. Roberta steht vorn am Pult und hält die Zeitung in der Hand. Ich habe den Eindruck, dass ich mitten ins Vorlesen des Artikels hineingeplatzt bin.
    »Ach, da ist sie ja«, sagt sie dann auch.
    »Ich kann alles erklären«, versichere ich und bleibe in der Tür stehen.
    »Kannst du mir wirklich erklären«, fragt Roberta und betont langsam jedes einzelne Wort, »warum in diesem Artikel von Alice, der ›Leiterin der Schülerzeitung am Parini-Gymnasium‹ die Rede ist?«
    »Das habe ich nicht geschrieben, der Artikel wurde überarbeitet.«
    »Ach ja, und diese Überarbeitung betraf ausgerechnet die Definition deiner Position bei der Schülerzeitung.«
    »Nein, alles wurde verändert, völlig verzerrt, sodass daraus … eine Art Sensationsreportage wurde. Ich wurde über den Tisch gezogen.«
    »Nein, Alice, ganz bestimmt nicht«, unterbricht mich Roberta, und aus dem Schweigen im Raum muss ich schließen, dass die anderen genauso denken. Ich schaue mich nach Guido um in der Hoffnung, dass wenigstens er mir glaubt, aber ausgerechnet heute ist er nicht da.
    »Um im Namen der Schülerzeitung zu schreiben hättest du mit uns reden sollen, aber du musstest ja dein eigenes Ding durchziehen.«
    »Aber ich wollte doch gar nicht im Namen der Schülerzeitung schreiben, das wäre unsinnig gewesen, das war nur meine Angelegenheit.«
    »Ach, na dann ist ja alles klar«, meint Roberta eindeutig ironisch.
    Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, ich fühle mich geschlagen, betrogen, verarscht. Und mir kommen die Tränen bei dem Gedanken, dass ich wirklich niemanden verraten wollte. Ich wollte einfach nur losziehen und Interviews machen, diese dämlichen Artikel schreiben und … mit Guido zusammen sein. Oh mein Gott, wer weiß, was der jetzt denkt.
    Ich renne aus dem Raum. Es würde doch nichts bringen, mich weiter zu rechtfertigen.
    Als ich vor der Schule stehe, versuche ich sofort, Guido zu erreichen, aber er meldet sich nicht. Stattdessen erhalte ich eine SMS von Martina. Nur drei Worte: »Wir müssen reden.«

65  Luca
    »Also zunächst lassen wir mal ein richtiges Plakat drucken, das hier geht gar nicht.«
    »Was ist denn an unserem Plakat nicht in Ordnung?«
    »Das ist bloß eine Fotokopie, darauf erkennt man gar nichts.«
    Das Gothic-Girl schnaubt laut und sieht mich sichtlich beunruhigt an. Die anderen beiden hören schweigend zu.
    »Außerdem veranstalten wir nach dem Konzert noch eine Art After-Show-Party und zwar hier, mit geladenen Gästen, wo ihr noch ein paar ruhige Nummern spielen werdet, einfach unplugged  …«
    Jetzt lächeln die zwei anderen Mädchen, man könnte fast schon sagen, zustimmend.
    »Der Probenraum muss ordentlich geputzt werden und wir müssen mindestens zwei Tage lang lüften, damit der Marihuanageruch verfliegt.«
    »Okay, und dann?«, fragt das Gothic-Girl skeptisch. Von den dreien scheint sie sich am wenigsten damit anfreunden zu können. »Für so was haben wir doch gar kein Geld.«
    »Dafür braucht man auch kein Geld, also jedenfalls nicht sehr viel. Und außerdem: Soll ich jetzt euer Manager sein oder nicht? Dann werden wir Einladungen drucken und kostenlose Getränke anbieten. Die Eintrittskarte ist dann gleich der Gutschein für ein Freigetränk.«
    »Und der Vermieter ist damit einverstanden?«, fragt eins der zwei Mädchen.
    »Mit dem werde ich sprechen, macht euch deswegen keine Sorgen.«
    »Und wen laden wir ein?«, fragt das Gothic-Girl.
    »Wir müssen sie in den Kneipen hier im Viertel verteilen, den Leuten direkt in die Hand drücken. Aber auch in normalen Geschäften, überall, wir müssen einfach alle einladen.«
    Die Nirvana’s Sisters schauen mich mit einer Mischung aus Zweifel und Begeisterung an, man sieht ihnen an, was sie denken: dass

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