Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen

lacht Konrad. » Das ist jetzt aber dein Problem. Außerdem: Die alte Anrichte ist genau genommen keine alte Anrichte, sondern ein wurmlöchriger, verrotteter Kasten, von dem die Farbe abblättert.«
    » Das ist Patina«, ereifere ich mich.
    » Wie auch immer. Deal ist Deal. Du kriegst die unermesslich hässliche Anrichte, ich ein neues Teil.«
    » Aber«, ich bin verzweifelt, » bei › neuem Teil‹ dachte ich eher an so was wie… na ja, eine Zitronenpresse oder so.«
    Konrad biegt sich vor Lachen. » Juli, mein Herz, was du dachtest, ist mal echt nicht mein Problem!«
    » Pah! Dass du für das hässliche Ding so viel Geld ausgegeben hast!«
    » Dass WIR für dieses hässliche Ding so viel Geld ausgegeben haben, meinst du wohl.«
    » Wir?« Ich atme einmal kurz durch, dann werde ich sehr leise. » Was hast du getan?«
    » Die Steuerrückzahlung, Hasenzähnchen!«
    Ich höre ihn lachen. Lege auf. Angefressen.
    Ich sehe hinüber zu der alten Anrichte, die in unserer neuen Küche steht. Von wegen wurmlöchrig! Sie ist wunderschön! Gut, das Glas der Schranktüren muss dringend erneuert werden, die Scharniere quietschen bestialisch, und die Lackierung in Ocker finde selbst ich fragwürdig– aber ich sehe etwas in ihr, etwas Kostbares, Erhaltenswertes!
    Beleidigt schlappe ich zurück ins Wohnzimmer und lasse mich neben Sydney auf das neue Sofa fallen.
    Scheiße. Es ist bequem.
    Das sage ich Konrad aber besser nicht.