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Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete (German Edition)

Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete (German Edition)

Titel: Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babak Rafati
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hast, von Dir zu hören.
    Leider sind die Inhalte Deines Briefes in vielerlei Hinsicht für mich schwer nachvollziehbar.
    Natürlich möchte ich an dieser Stelle nicht auf Einzelheiten eingehen. Nur so viel: Nachdem im Mai 2010 die neue SR-Kommission unter Führung von Herbert Fandel angetreten ist, sind wir Tag und Nacht für JEDEN Schiedsrichter ansprechbar.
    Auch Du hättest mich, wenn Du im Glauben warst, ich hätte ein Prob lem mit Dir – was de facto niemals der Fall war –, jederzeit anrufen können.
    Angesprochen hast Du mich erst ein Jahr später, beim Sommerlehrgang des vergangenen Jahres in Altensteig. Spätestens nach diesem Gespräch hättest Du wissen müssen, dass Deine Annahme falsch war. Zum Ende unseres Gesprächs hattest Du mich gebeten, von mir alsbald beobachtet zu werden. In Köln ist es dann leider nicht mehr dazu gekommen. Und eine Bemerkung zu Herbert möchte ich an dieser Stelle nicht aussparen. Ich kann Dir versichern, dass gerade Herbert in unseren Besprechungen immer die Hand über Dich gehalten hat. Aber letzten Endes ist die Leistung ausschlaggebend. Hinzu kommt dann auch ein gewisser Druck von außen, dem wir alle unterworfen sind. Unabhängig ob am Ende noch Pech in Deinen Spielleitungen hinzukam, muss unter dem Strich ein Resümee gezogen werden. Unter Umständen steht dann eine Rückstufung an, über die sich handelnde Personen genauso wenig freuen wie der Betroffene selbst. Dass solche Entscheidungen immer zu den schwierigsten gehören, es sich damit niemand einfach macht, muss ich an dieser Stelle eigentlich kaum erwähnen.
    Wir alle bedauern diese Entwicklung sehr und hoffen, dass Du Dich alsbald wieder besser fühlst und einem normalen Alltag nachgehen kannst.
    Viele Grüße, mit besten Wünschen,
    Hellmut
    Für den, der nicht zwischen den Zeilen liest, klingt der Inhalt der Mails von Fandel und Krug nach einem großen Missverständnis zwischen Männern, die sich eigentlich gut verstanden, aber zu wenig miteinander gesprochen haben. Ich las die Mails als Beweis für meine damalige Vermutung, Fandel und Krug hätten dem Druck aus der Liga nachgegeben und mich geopfert, um selbst aus der Schusslinie zu geraten. Fandel spricht zweimal von der Belastung durch »den medialen Sturm«, der gleich in den ersten Monaten nach seinem Dienstantritt über ihn »hinwegfegte«. Und Krug von einem »gewissen Druck von außen, dem wir alle unterworfen sind.« Diesen Druck hatten beide an mich weitergegeben, um die Meute wieder zu beruhigen und jede Diskussion von sich abzulenken. Volker Roth – man kann von ihm halten was man will – war in seiner Funktion immer druckresistent und hat sich vor seine Schiedsrichter gestellt. Dieses Prinzip hatten Fandel und Krug aus Eigennutz kampflos fallengelassen. Damit war für mich alles klar. Ein Missverständnis aber bleibt am Schluss noch aufzuklären, dass der Mensch, wie Fandel schreibt und auffällig mehrfach in Interviews sagte, im System Schiedsrichter angeblich immer im Mittelpunkt stehe. Krug war in seiner knappen Mail sehr viel deutlicher: neben dem Druck von außen ist »… letzten Endes ist die Leistung ausschlaggebend.« Nicht der Mensch.
    Zumindest gab es auch zwei andere Menschen, die in dieser Schiedsrichter-Kommission eine andere Sichtweise vertraten, die sich mit meiner Philosophie des respektvollen Umgangs teilweise deckt.
    Lutz Michael Fröhlich schrieb mir u. a.: »Es gibt aber für alle Grund, die Geschehnisse zu reflektieren. Ich habe das getan und möchte das auch weiter tun, für mich, still und ohne weitere Einlassungen oder Kommentierungen dazu.
    Lutz Wagner schrieb später in einem Brief u. a., dass ich ein sehr nachdenklicher, feinfühliger und liebenswerter Mensch bin und vieles in beeindruckender Weise überspielt habe. »Vielleicht bist Du kein typischer Schiedsrichter wie ihn gern manche Leute sehen wollen, dafür aber ein toller Mensch. Du bist ein echt klasse Typ.«
    Nach diesem Mailwechsel wartete ich 37 lange Tage sehr gespannt, wie die Schiedsrichterkommission nun auch offiziell auf meinen Rücktritt reagieren würde, immerhin war ich 25 Jahre lang Schiedsrichter gewesen, davon 14 Jahre im DFB, und erhoffte mir wenigstens von offizieller Seite eine Würdigung meiner Arbeit und einen versöhnlichen Abschied. Es geht hier nicht um materielle Werte – sondern allein darum, ein Zeichen der Wertschätzung zu setzen, ein Zeichen, dass der DFB eine über Jahrzehnte geleistete Arbeit anerkennt. Nichts von alledem

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