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Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete (German Edition)

Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete (German Edition)

Titel: Ich pfeife auf den Tod!: Wie mich der Fußball fast das Leben kostete (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babak Rafati
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was mit Volker Roth zu tun hatte, ausgeräumt werden müsse. Zufall oder nicht: Pauly musste kurz danach von einem Tag auf den anderen gehen. Und das zu einem Zeitpunkt – wie Fandel und Krug nicht entgangen sein musste – der für Pauly aus menschlichen Gründen total ungünstig kam. Es hätte sie nichts gekostet, Pauly eine Zeitlang weiter zu beschäftigen und ihn nicht derartig würdelos fallen zu lassen, wie es dann geschah. Sie taten es einfach. Nach 50 Jahren für den Fußball. Auch bei Pauly hatten sie Fehler gesucht, die als Begründung herhalten mussten, um diesen so verdienten Mann einfach rauszuwerfen. In der Einleitung seines Abschiedsbriefes, der an alle Schiedsrichter der oberen Ligen herausging, schrieb Pauly an alle, die ihn über all die Jahre begleitet hatten:
    »Liebe Schiedsrichter, liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren, FIFA, UEFA und DFB haben als ihre wichtigste Eigenschaft Respekt angemerkt. Nachfolgende Bemerkungen geben ein bemerkenswertes Bild dieser Vision ab.
    In diesem Monat habe ich 50 Jahre SR-Tätigkeit vollendet. Normalerweise ein besonderer Anlass, um mit Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet zu werden und auch die erworbenen Verdienste zu würdigen – aber vielleicht habe ich auch keine.
    Der neue Vorsitzende der Kommission H. Fandel hat sich aber zu diesem Anlass etwas ganz Besonderes einfallen lassen, nämlich just zu diesem Zeitpunkt meine Demission als DFB- und UEFA-Beobachter zu verkünden. Da er aber wohl zu feige war, mir das Ende meiner Tätigkeit persönlich mitzuteilen, beauftragte er [ einen Dritten ] damit, mich telefonisch zu informieren, da er mich angeblich nicht erreichen könne. Bei [ dem Dritten ] war das allerdings kein Problem, da mein Handy 24 Stunden geöffnet ist. Nebenbei bemerkt gibt es ja auch noch SMS oder E-Mail. Ich würde gerne mal sein Telefonverzeichnis sehen, wo ja alle Gespräche oder Versuche festgehalten werden. Dieser H. Fandel, der ja das Klavierspielen so ›großartig‹ beherrscht, verwechselte diesmal mehrfach die Tasten und die Misstöne kamen dann ganz von selbst. Er verstand es ja auch in seiner aktiven SR-Laufbahn oftmals ganz geschickt, seine Fehler zu kaschieren und auch vorgekommene Fehlentscheidungen als richtig zu verkaufen.
    Respekt Herr Fandel,
    als Gründe für meine künftige Nichtnominierung wurden 2 Punkte angegeben.
    Ich würde keine oder nur wenig Bereitschaft zeigen auf Veränderungen einzugehen. Hierzu kann ich nur sagen, dass in den letzten neun Monaten niemand mit mir über Derartiges gesprochen hat. Lediglich bei einer Sitzung im vergangenen Jahr habe ich in einem Kommentar bezüglich einer Nachbearbeitung durch eine besonders produzierte DVD 3 Tage nach einem BL-Spiel zu Coachingzwecken davon abgeraten. Dieser Vorschlag wurde im übrigen von H. Krug gemacht, der entgegen den strengen Auflagen der UEFA Konvention inzwischen maßgeblichen Einfluss auf SR-Entwicklungen im DFB hat. Laut Konvention ist dies strengstens untersagt und es wird nicht gewünscht, dass Mitglieder der Liga – er ist ja dort als Angestellter tätig – sich aktiv im SR-Bereich betätigen. Aber man setzt sich einfach darüber weg und beschäftigt ihn sogar als Beobachter und Coach in der 1 u. 2 BL. (…) Die Unabhängigkeit ist durch die Installation und aktive Mitarbeit von Krug in größter Gefahr. Er wird von der Liga fürstlich entlohnt, also muss er doch dafür sorgen, dass deren Interessen entsprechend vertreten werden. Das Ergebnis kann sich jetzt schon jeder ausmalen. Noch ein Wort zum Coaching. Ich habe über vier Jahre im Auftrage der UEFA 4 internationale SR betreut und ausgebildet. Und auch hier in der BL habe ich in den letzten zwei Jahren Guido Winkmann, ich denke auch erfolgreich gecoacht und weitergebracht. Aber Krug hatte ja schon vor zwei oder drei Jahren im Kicker ver kündet, Veteranen wie Pauly, Amerell oder Strigel müssten entfernt werden.
    Respekt Herr Krug,
    (…) Nachdem man Volker Roth schon übelst mitgespielt hat, war es letztlich nicht verwunderlich, dass ich als sein jederzeit loyaler Mitstreiter zum Wohle des SR-Wesens und auch sicherlich einer seiner besten Freunde eliminiert werden musste.
    (…) Nicht mal der Versuch eines persönlichen Gespräches (H. Fandel) vor der Sitzung, um mit mir diese Dinge abzuklären, wurde unternommen. Es wäre mit Sicherheit zu einem für alle Beteiligten befriedigenden Kompro miss und versöhnlichen Ergebnis gekommen – zumindest von meiner Seite.
    (…) Was bleibt, ist

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