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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Schleife?»
    «Daisy?» Ethan wollte seine Tochter entscheiden lassen.
    Sie überlegte einen Augenblick. «Auf jeden Fall das weiße Band.»
    «Aha, der klassische Tiffany’s-Stil», stimmte der Verkäufer mit einem Lächeln zu. «Unsere junge Dame hat Geschmack.»
    Daisy grinste und schaute vom Verkäufer zu ihrem Vater. «Meine Mum hat mir immer von hier erzählt», sagte sie schüchtern. «Sie hat mir erzählt, dass Tiffany’s ein ganz besonderes Geschäft ist, voller Zauber und Romantik.»
    Der Verkäufer warf Ethan einen Blick zu. Ethan lächelte und erkannte damit stillschweigend an, dass Daisy in einem Alter war, wo solche versponnenen Vorstellungen eine große Rolle spielten.
    «Daisys Mutter ist nicht mehr bei uns, aber sie war ein großer Fan von Tiffany’s», vertraute er dem Verkäufer an. Er konnte sich gut vorstellen, wie Jane bei ihren Erzählungen von New York von Tiffany’s geschwärmt hatte. Seine große Liebe war eine romantische Frau gewesen und hatte an das Schicksal und die Geheimnisse des Universums und anderes skurriles Zeug geglaubt.
    Und was hatte es ihr genützt?, dachte Ethan. Aber in letzter Zeit kamen bei Daisy ganz ähnliche Neigungen zum Vorschein. Allerdings war sie ja auch erst acht Jahre alt und tapezierte die Wände ihres Zimmers mit Bildern von Prinzessinnen und Einhörnern. In ihrem Alter war so was vermutlich normal.
    Jedenfalls war Ethan erleichtert, dass seine Tochter sich inzwischen auch von dieser phantasievollen Seite zeigte. Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Mutter war sie nämlich manchmal sehr ernst und ängstlich und machte sich Sorgen wegen nichts und wieder nichts.
    «Ach so.» Der ältere Mann nickte, als würde er das verstehen. Er ging in die Hocke, sodass er auf Augenhöhe mit Daisy war. «Ja, das hier ist wirklich ein ganz besonderes Geschäft, und du siehst ja, dass es hier sehr romantisch zugeht.» Er deutete auf die strahlenden Paare, die ganz mit sich und ihrem Liebesglück beschäftigt waren. «Und ich muss zugeben, auch ich habe in meiner Zeit hier zauberhafte Momente erlebt. Wie zum Beispiel heute, als ich dich kennengelernt habe, junge Dame», fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, und Daisy errötete vor Freude.
    Ethan wurde ganz leicht ums Herz, als er das Lächeln seiner kleinen Tochter sah.
    Als das Päckchen in einer kleinen Tragetasche verstaut war, die ebenfalls den typischen Tiffany’s-Blauton hatte, hielt der Verkäufer Ethan den Einkauf hin, aber Daisy war schneller. Sie fasste nach den weichen Griffen. «Darf ich das tragen?», bat sie und schaute auf die Tasche, als enthielte sie eine seltene Kostbarkeit.
    Was ja auch stimmte.
    «Na klar.» Eine schönere Reaktion hätte Ethan sich von ihr nicht wünschen können. Nun war er sich so sicher wie nie zuvor, dass ihr Urlaub zu dritt in New York nur der erste Schritt auf einer wunderbaren gemeinsamen Reise war, die Vanessa, Daisy und er vor sich hatten.
    Ethan wünschte dem freundlichen Verkäufer fröhliche Weihnachten und nahm sein Töchterchen an die Hand. Sie verließen Tiffany’s und mischten sich wieder unter die Menschenmenge auf der Fifth Avenue.

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Kapitel 2
    «Hey, meine Schöne, was gibt’s?»
    Gary Knowles befand sich im Bergdorf Goodman Men’s Store in einer Umkleidekabine und klemmte sich das Handy zwischen Ohr und Schulter, um beide Hände frei zu haben. Er drehte sich zur Seite und reckte die Schultern, um zu schauen, wie gut das Ralph-Lauren-Polohemd passte, das er gerade anprobierte. Dabei lächelte er seinem Spiegelbild zu.
    «Ja … schön, dass du Spaß hast», fuhr er abwesend fort und drehte den Kopf, um besser sehen zu können, wie das taillierte Hemd sich an seinen Rücken schmiegte. «Hmm? Ja, bin hier gleich fertig.»
    Anerkennend nickte Gary seinem Spiegelbild zu und strich sich ein paar blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht, die an den Spitzen gerade so stark mit Wasserstoffperoxid aufgehellt waren, dass es total cool aussah. Doch, dieses Hemd würde er definitiv mitnehmen, beschloss er. «Dürfte nicht mehr lange dauern. Du könntest dich doch schon für heute Abend fertig machen», schlug er vor, «und wir treffen uns dann nachher im Hotel. Kann’s nicht genau sagen … so um sieben vielleicht? Ich muss hier noch ein paar Dinge erledigen.» Er zog eine Augenbraue hoch. «Was, du bist mit deinen Sachen schon durch? Ist ja spitze – und für eine Frau erst recht!» Er lachte über seinen Scherz, schlüpfte aus dem Hemd und begutachtete

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