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Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono

Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono

Titel: Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabetta Bucciarelli
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Autoschlüssel. Sie versuchte sich zu erinnern, während der zuvorkommende Barbar an ihrer Seite in überhöhter Geschwindigkeit über die Straße jagte. Dann machte es plötzlich klick in ihrem Gehirn. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm und klopft mit dem Finger auf seine Uhr: »Wie viel Uhr ist es?«
    Er nahm den rechten Arm vom Steuer und hielt ihn der Kommissarin unter die Nase. Viertel nach eins. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Sie erinnerte sich daran, wo sie ihr Auto abgestellt hatte, und bat ihn, sie einen Kilometer weiter abzusetzen. Der Mann nickte, ohne sie wirklich zu verstehen. Unverständliches vor sich hinplappernd und mit dem Grinsen einer Karnevalsmaske folgte er den Anweisungen der gestikulierenden Kommissarin.
    Kurven, Serpentinen. Dann zwang sie ihn ganz plötzlich anzuhalten, und er bremste ruckartig einen Meter vor ihrem roten Peugeot. Ein Mann stand daneben und telefonierte. Sie stieg aus, ohne ein einziges Wort gegenüber dem Fahrer zu verlieren. »Danke, Funi. Ich bin ohne Autoschlüssel und Geld, der Akku meines Handys ist leer, und ich habe brummende Schädelschmerzen. Ich glaube, hier muss genäht werden«, und tippte ungerührt auf eine blutende Stelle ihres Nackens.
    Er strich ihr vorsichtig die Haare beiseite und versuchte dabei zwischen ihnen eine Nähe zu schaffen. Doch statt einer einfachen Geste fielen ihm nur formelhafte Worte ein: »Ich habe es stundenlang versucht. Es kam immer ein Freizeichen, aber niemand hat abgehoben. Dann eine tote Leitung. Michele hat sich auch bei mir gemeldet, er war beunruhigt. Fahren wir nach Mailand zurück, besser Sie lassen sich dort nähen. Steigen Sie ein und erzählen sie mir, was passiert ist.«

88
    Ewiger Vater, ich bereue und bedauere meine Sünden, denn ich habe gesündigt und verdiene deine Strafe …
    Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge …
    Ich bin der Herr, dein Gott …
    Lasset die Kindlein zu mir kommen …
    »Dunkelheit, dann Geräusche wie metallene Stimmchen. Vom Tonband, glaube ich.« Sie starrte geradeaus ins Schwarze der lang gezogenen, scharfen Serpentinen. »Kinderstimmen, die danach flehen aufzuhören, die Gebete und Litaneien aufsagen. Weinen, um Wasser oder Essen betteln. Dann plötzlich kein Laut mehr.«
    »Ältere Kinder? Also nicht die, nach denen wir suchen? Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Ich weiß nicht, ich glaube schon … Vielleicht habe ich aber auch etwas gesehen, bin dann in Ohnmacht gefallen und habe das alles nur geträumt. Das wäre auch möglich.«
    »Was ist das überhaupt für ein Ort? Eine Höhle?«, fragte Funi.
    »Nein. Ehemalige Goldminen. Funi, halten Sie an, wir müssen zurück. Wahrscheinlich ist er noch da, und wir können ihn noch kriegen.«
    »Wie denn? Mit bloßen Händen? Ohne Taschenlampe, Hund oder Haftbefehl? Wir fahren erst mal nach Hause, und morgen sprechen wir noch mal darüber, einverstanden?«
    Es vergingen einige Minuten.
    »Sind Sie sich eigentlich sicher, dass es kein gewöhnlicher Überfall war? Dass jemand Ihnen einfach nur den Rucksack stehlen wollte? Vielleicht war es ja ursprünglich tatsächlich das Versteck des Priesters, und jetzt benutzt es jemand anderes. Oder vielleicht auch ein Tier? Alles ist möglich.«
    Na klar, vielleicht war es auch ein Bär , dachte Maria Dolores und schwieg. Sie hatte keine andere Wahl, als zu gehorchen. Sie war nicht im Dienst, ohne eigene Ausrüstung und mit einer blutenden Wunde. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die ganze Sache erst einmal zu vertagen.

89
    Die Torvai-Nutten hatten sich in Luft aufgelöst. Auf der Flucht vor einer Horde männlicher, behaarter Neandertaler, die wie lefzende Hunde hinter ihnen her waren, um Schadenersatz für einen rechtmäßigen Geschlechtsakt einzufordern, für den sie schließlich den vollen Preis bezahlt hatten. Verschwunden. Einfach so. Peng.
    Das Intermezzo der cleveren, galanten Albanerinnen war nicht ohne Folgen geblieben, und nach und nach bewahrheitete sich der Verdacht eines Betrugs von größerem Ausmaß.
    Warum bekamen die Freier beim Oralsex eigentlich die Augen verbunden? In den Bars der Gegend diskutierte man dazu die abenteuerlichsten Mutmaßungen. Von wegen »Mein Mädel hat einen Rosenmund«! Jedes Alternativwerkzeug kam ihnen gerade recht. Doch welche spielte falsch? Die Prostituierten rieben sich ihre geschickten Händchen und heizten damit auch die Stimmung gegen sich auf. Nicht etwa wegen

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