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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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hatte –, er habe sich vier Tage lang nicht rasiert und sich zugedeckt auf eine Trage gelegt. Obendrein machte er sich auch noch über den Richter lustig, und das schadete ihm am meisten.
    »Er gab mir mildernde Umstände«, erzählte er. Damit spielte er darauf an, dass ein Richter das Strafmaß verringern kann, wenn ein Angeklagter krank ist. »Ich hätte den Oscar bekommen sollen! Er gab mir fünf Jahre anstatt zwölf!«
    Ich glaube, dies war der Moment, in dem die Geschworenen Greg verurteilten, genau dort im Gerichtssaal. Greg wurde rot, als das Band abgespielt wurde. Dann sagte der Staatsanwalt: »Wir haben keine weiteren Fragen an Mr. Garcia.«
    Als Richter Hellerstein sagte: »Okay, Mr. Garcia, Sie dürfen gehen«, musste ich an Greg vorbeigehen. Es war das erste Mal seit Beginn des Prozesses, dass er mich ansprach. Ich hörte ihn murmeln: »Du Schwanz­lutscher!«
    Ich musste lachen.
    Denken Sie daran, dass die Reporter nichts davon sahen und mich nie zu Gesicht bekamen. Alle 15 Bänder, die wir dem Richter vorspielten, hatte ich beim Essen aufgenommen. Einmal fragte mich der Richter, wie viel ich im Laufe der Ermittlungen zugenommen hatte, und ich sagte es ihm: 36 Kilo. Für die Presse war das ein gefundenes Fressen. Die Reporter nahmen an, ich sei ein normalgewichtiger Mann, der 36 Kilo zugenommen hatte. Sie wussten nicht, dass ich schon vorher ein Schwergewicht gewesen war. Am nächsten Tag verkündeten die Schlagzeilen: »Dicke Burschen – Verdeckter Ermittler nimmt 36 Kilo zu, während er sich mit Ganoven durch New York isst.« Der Artikel von Thomas Zambito in den Daily News vom 17. Mai 2006 war hysterisch:

    Der Mann, der die Mafia unterwanderte, nahm in seinen ersten zwei ­Jahren 36 Kilo zu und musste erfahren, dass die Goodfellas [Mafiosi] eher FatFellas [Dickwänste] sind und sich durch ganz New York fressen. Auf ihrem Speiseplan standen jeden Tag Steaks, Nudeln und frische Meeresfrüchte. Sie speisten in Lokalen wie La Villetta in Larchmont, Westchester, wo sie überlegten, ob sie Schweinefilet mit Portobello-Pilzen und Balsam­essig oder Risotto mit Steinpilzen und weißem Trüffelöl bestellen sollten.
    Wenn sie Lust auf blutiges Fleisch hatten, gingen sie ins Ye Olde Tollgate Steakhouse in Mamaroneck, ebenfalls in Westchester, über das die New York Times einst schrieb, es serviere »Steaks, wie ein Sumoringer sie lieben würde«.
    Wenn sie Appetit auf einfachere italienische Gerichte hatten, zogen sie ins Spaghetti Western in Bronxville, wo sie unter einem italienischen Plakat von The Good, The Bad and The Ugly speisten.
    Und nach nur 24 Monaten musste der einst schlanke verdeckte Er­mittler des FBI plötzlich feststellen, dass er Hosen mit weiterer Taille brauchte – viel weiter.

    Zugegeben, mir gefiel die Behauptung, ich sei einst schlank gewesen! Aber das ist lange, lange her, Mr. Zambito!
    Ebenfalls in den Daily News schrieb David Hinckley, es sei keine Überraschung, dass ich im Laufe der Ermittlungen 36 Kilo zugenommen hätte: »Die Ernährungsgewohnheiten der Mafiosi sind vielleicht die schlimmsten, die es gibt. Wenn die Soprano s … am Drehort erscheinen, kippt New Jersey.«
    Greg DePalma kehrte ins Gefängnis zurück.

Kapitel 21
Kopfgeld
    Nach Abschluss des Falles Royal Charm, bei dem es um die asiatischen Fälscher und potenziellen Waffenschmuggler ging, rief mich mein Kollege Lou Calvarese mit überraschenden Nachrichten an. Auf ihn und auf mich waren Kopfgelder ausgesetzt worden!
    Ein kanadisches Mitglied der Schmugglerbande wurde in den Vereinigten Staaten eingesperrt. Er erzählte seinem Zellengenossen, er habe Kontakt mit der organisierten Kriminalität und einen Killer beauftragt, Lou und mich umzubringen. In solchen Fällen ist beim FBI eine »Risikobeurteilung« vorgeschrieben. Meist wird ein anderer Gefangener mit einer Wanze ausgestattet, damit er die Drohung aufzeichnet. Dann können wir abschätzen, wie ernst die Lage ist, und denjenigen anklagen, der das Leben eines FBI-Agenten bedroht. Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, den Agenten zu verständigen, dessen Leben bedroht wird, damit er die notwendigen Vorkehrungen zu seinem Schutz treffen kann. Mich ließ man völlig im Dunkeln, und ich weiß bis heute nicht, ob jemals eine Risikobeurteilung anberaumt wurde. Wenn Lou mich nicht angerufen hätte, wäre ich vielleicht nie informiert worden.
    Am 8. August 2005 wurde bekannt, dass auf mich ein Kopfgeld von 25 0 000 Dollar ausgesetzt worden war. Die

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