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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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Gambino-Bosse eine Sitzung nach der anderen ab, um das Problem mit dem eigenmächtigen Mordversuch zu lösen. Joe Moray schied aus Gregs »Diensten« aus, und ich brachte Greg zu seinen Besprechungen. Von Nat erfuhr ich, dass unsere Informanten von weiteren Sitzungen berichteten, bei denen immer der Anschlag auf LaSorsa das Hauptthema war. Auch dieser war inzwischen zu einem Capo des Gambino-Clans aufgestiegen.
    Während er sich um die Lösung des Problems LaSorsa bemühte, festigte Greg seine Macht und half dem Clan, John Gottis Fehler auszubügeln. Greg war schlau. So sehr er Gotti geliebt hatte, erkannte er doch, dass dessen Vorliebe für das Rampenlicht dem Clan schwer geschadet hatte: Die Einnahmen waren gesunken, und die Privatsphäre, die das organisierte Verbrechen für seine schmutzigen Geschäfte brauchte, war nicht mehr gewährleistet.
    Also teilte Greg seine Soldaten in einzelne Zellen ein, fast wie kleine, individuelle Terrorzellen. Eine Gruppe wusste nie, was die anderen taten, und kannte nicht einmal deren Mitglieder. Nur Greg wusste alles und behielt alles im Auge. Auf diese Weise behielt er seinen Wert für die Bosse – es war eine Art Lebensversicherung. Greg DePalma hatte etwas geschafft, was in der Mafia unvorstellbar war: Er hatte seine Verbannung selbst aufgehoben. Er hatte die Macht. Aber eines wusste ich damals noch nicht – dass ich Teil der Pläne war, die seine Zukunft in der Mafia betrafen.
Kapitel 13
Auf der Liste
    Inzwischen sagten die Leute: »Big Jack, der Neue im Viertel, der ist in Ord nung. Er gehört zu Greg DePalmas Gang.« Obwohl Greg mich nicht offiziell aufgenommen hatte, brachte mich die kriminelle Szene immer häufiger mit ihm in Verbindung. Ich wusste, dass ich ihn am Haken hatte. Ich hatte ihm Geld gegeben – angeblich mit Zigaretten verdient ­– und dadurch seine Einstellung verändert. Ich war vom Jäger zum Gejagten geworden. Das wusste und spürte ich. Es war nur eine Frage der Zeit. Ich hatte ihn neugierig gemacht.
    Ende April 2003 aßen wir im Spaghetti Western zu Mittag. Plötzlich fragte Greg: »He, Jackieboy, brauchst du eine Krankenversicherung? Oder hast du schon eine?«
    Das ist ein wichtiges Thema unter Mafiosi. Da sehr wenige von ihnen einem ehrlichen Beruf nachgehen, ist eine erstklassige, preiswerte Kranken­versicherung für sie und ihre Familien unerlässlich. Greg sagte, er könne mich einem Gewerkschafter vorstellen, der mich versichern würde.
    »Ich bin interessiert«, bestätigte ich. »Weißt du, wie ich das hinkriege?«
    »Keine Sorge«, sagte er. »Ich regle das bald für dich.«
    Die nächsten paar Wochen verbrachte ich damit, mich bei den Ganoven beliebt zu machen, sowohl im Naked Truth als auch in den Restaurants in ganz New York, je nachdem, wo gerade etwas los war. Außerdem fuhr ich unter anderem nach Atlantic City und Miami, um an den Fällen zu arbeiten, die ich in anderen Kapiteln beschrieben habe. Ein paar Drogendelikte und andere kleinere Fälle kamen hinzu.
    Ich erzählte einigen Leuten, denen Greg vertraute, von gestohlenen Uhren, die ich zu einem guten Preis verscherbeln musste. Klar, dass er anbiss. Am 17. Mai rief er mich an. Wir sprachen nicht offen über Juwelen, aber ich sagte Greg, ich sei nicht nur mit Sonnenbräune aus Miami zurückgekehrt.
    Wir trafen uns zwei Tage später in einem Restaurant namens La Villetta im Westchester County. Ich zeigte Greg die Uhren und einen Diamant-ring. Wenn er interessiert sei, könne er sie vielleicht versilbern und da-mit etwas Geld verdienen. Er war ganz offensichtlich interessiert. Insgesamt legte ich ihm sieben Stücke vor: sechs Uhren und einen Diamantring, angeblich Diebesgut aus Florida. Die Uhren waren Rolex Presidents, ­Corums und Piagets, alle aus reinem Gold und wunderschön. Es han-delte sich um fast neue Stücke, die das FBI bei anderen Ermittlungen beschlagnahmt hatte. Greg fragte mich, was ich für die Sachen haben wolle, und ich verlangte 2 5 000 Dollar. Natürlich musste Greg mich herunterhandeln.
    »Marron!«, rief er und betrachtete die Juwelen. »Das ist eine Menge Geld. Es sind alte Stücke!«
    »Machst du Witze?«, fragte ich empört. Ich musste beweisen, dass ich wusste, wovon ich redete. Andernfalls hätte er mich als leichte Beute betrachtet.
    »Sie sind aus purem Gold!«, protestierte ich. »Schön und fast neu!«
    »Das glaube ich nicht«, meinte er abschätzig.
    »Schau mal«, erklärte ich, »ich habe einen potenziellen Käufer für die Dinger; aber ich wollte

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