Ich weiss, dass du luegst
durchdacht, denn aus ihnen ging nicht hervor, welche Art von Lügen man eigentlich untersuchen wollte. Normalerweise wird eine zu erforschende Lüge danach ausgewählt, wie leicht sie sich im Labor arrangieren lässt. So wurden zum Beispiel Studenten gebeten, eine Meinung über die Todesstrafe oder über Abtreibung, die nicht ihrer eigenen entsprach, überzeugend zu vertreten. Oder man bat sie, zu sagen, ob sie Personen auf einem Foto mochten oder nicht mochten. Anschließend sollten sie die gegensätzliche Einstellung vortäuschen. Normalerweise berücksichtigen diese Experimente nicht die Beziehung des Lügners zum Forscher und dass dieser Faktor den Lügner hinsichtlich seines Erfolgsstrebens beeinflussen könnte. Meistens waren Lügner und Zielperson nicht miteinander bekannt und hatten daher keinen Grund zu der Annahme, sich jemals wieder zu begegnen. Manchmal gab es auch gar keine eigentliche Zielperson, stattdessen gab der Lügner seine Antwort einer Maschine. Eine aktuelle, aber nicht hinreichend kritische Besprechung dieser Experimente stammt von Miron Zuckerman, Bella M. DePaulo und Robert Rosenthal: «Verbal and Nonverbal Communication of Deception», in Advances in Experimental Social Psychology 14(1981).| weiter lesen
g. Leider hat keiner der anderen Forscher, die Täuschungsmanöver untersuchten, unsere Befunde zu emblematischen Ausrutschern in eigenen Experimenten nachgeprüft. Ich bin optimistisch, dass andere Wissenschaftler dieses Experiment wiederholen. In einem Zeitraum von mehr als fünfundzwanzig Jahren habe ich zweimal ein Durchsickern aufgrund emblematischer Ausrutscher gefunden.| weiter lesen
h. Häufig bringen Einwandererfamilien aus Kulturen, die häufig Illustratoren einsetzen, ihren Kindern bei, nicht mit den Händen zu sprechen. Sie warnen sie vor dem Gebrauch von Illustratoren, weil man sie sonst für Abkömmlinge der Alten Welt hielte. Verzichteten sie auf Illustratoren, würde man denken, sie wären eher nordeuropäischer oder älterer amerikanischer Abstammung.| weiter lesen
i. Dieses Emblem hat eine völlig andere, obszöne Bedeutung in einigen südeuropäischen Ländern. Embleme sind nicht universell, ihre Bedeutungen variieren von Kultur zu Kultur.| weiter lesen
j. Eine Täuschungsstudie kaum zu dem ergebnis, dass Leute glauben, wer seine Haltung häufig verändere, lüge. Doch es stellte sich heraus, dass Körperhaltung in keiner Beziehung zur Wahrhaftigkeit steht. Siehe Robert E. Kraut und Donald Poe «Behavioural Roots of Person Perception: The Deception Judgements of Custom Inspectors and Laymen», in Journal of Personality and Social Psychology 39 (1980), S. 784-798.| weiter lesen
Fünf
Das Gesicht gibt Täuschungshinweise
Das Gesicht kann eine wertvolle Quelle für den Lügenermittler sein, weil es lügen und die Wahrheit «sagen» kann und häufig beides gleichzeitig tut. Das Gesicht vermittelt oft zwei Botschaften: was der Lügner zeigen will und was er verheimlichen möchte. Manche Mienen dienen der Lüge und täuschen den Betrachter. Andere jedoch geben die Lüge preis, weil ihr Blick falsch wirkt und Gefühle trotz der Bemühung, sie zu verheimlichen, manchmal durchsickern. Gelegentlich ist es sogar möglich, sowohl das Gefühlte als auch das Gefälschte in unterschiedlichen Gesichtspartien in einer einzigen Ausdrucksmischung zu erkennen. Den meisten Menschen gelingt es nicht, Lügen im Gesicht zu entdecken, weil sie die empfundenen von den gefälschten Gesichtszügen nicht unterscheiden können.
Ein wahrer, tatsächlich empfundener, emotionaler Ausdruck wird gezeigt, weil Gesichtsbewegungen unwillkürlich, also ohne Absicht, erzeugt werden. Bei vorgetäuschten Emotionen werden die Gesichtszüge vorsätzlich kontrolliert, um in das Gefühlte einzugreifen und etwas vorzuspiegeln. Das Gesicht ist ein «duales System», zu dem Gesichtszüge gehören, die absichtlich gewählt werden, und solche, die spontan passieren. Manchmal ist es Menschen gar nicht bewusst, was auf ihren Gesichtern vor sich geht. Das Terrain zwischen dem Vorsätzlichen und dem Unwillkürlichen ist von einmal gelernten Ausdrücken besetzt, die nun automatisch und unwillkürlich einsetzen oder sogar gegen den eigenen Willen geschehen, wobei es der Person normalerweise nicht bewusst ist. Beispiele dafür sind Eigenarten des Gesichtsausdrucks und Gewohnheiten, die den Ablauf bestimmter Mienenspiele bestimmen, wie etwa die Unfähigkeit, Autoritätspersonen gegenüber Wut zu zeigen. Hier geht
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