Ich will dich fuer immer
von Anfang an hatte sie gewusst, dass es nicht nur um Sex ging. Doch sie hatte nicht geahnt, wie viel mehr es sein würde … für sie. Und das jemand anderem zu erklären, wo sie es sich doch selbst nicht eingestehen wollte … nein. Diese Geschichte mit Levi war … anders. Aber er war genau das, was sie gerade brauchte und wollte. Es war nur so, dass sie fürchtete, womöglich mehr für ihn zu empfinden.
Trotzdem hatte Ally es nicht verdient, sich ausgeschlossen zu fühlen. Glücklicherweise hatte Elise etwas, womit sie ihre Schwester von dem Thema abbringen konnte. „Bevor ich vergesse, es dir zu sagen: Levi sagt, dass er jemanden gefunden hat, der Bruno nehmen würde. Wir treffen ihn am Samstag.“
Allys Augen leuchteten auf und wurden feucht, als sie Elises Hand ergriff. „Wirklich? Weißt du irgendetwas über ihn?“
„Er läuft gern. Und wohnt etwa eine Stunde außerhalb der Stadt … Levi, meinte, er ist etwas älter … vielleicht Anfang fünfzig. Er hatte eine Deutsche Dogge, die letztes Jahr gestorben ist. Er wollte erst einmal abwarten, bevor er sich einen neuen Hund anschafft, aber er meint, dass er jetzt so weit ist.“
„Das klingt, als wäre er perfekt.“
Als Elise daran dachte, wie stolz Levi gewesen war, als er ihr erzählt hatte, dass der Vater eines seiner Angestellten Interesse an Bruno hatte, wurde ihr ganz warm ums Herz. „Ich weiß. Ich war völlig baff, dass er sich so sehr ins Zeug gelegt hat, um jemanden für Bruno zu finden.“
„Ich habe nicht von Levi gesprochen … aber dass ich jetzt weiß, dass du ihn für perfekt hältst, befriedigt meine Neugierde in Bezug auf ihn. Zumindest für einen Tag oder so“, sagte Ally schmunzelnd.
Elise Mund wurde trocken, und sie brachte kein Wort des Widerspruchs hervor. Und auch wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre – was hätte es ihr denn gebracht? Ally hätte sich nur gefragt, warum ihre Schwester sie unbedingt davon überzeugen musste, dass Levi nicht perfekt war – oder ob sie nur sich selbst zu überzeugen versuchte.
„Versprichst du, ganz brav zu sein?“ Levi hockte vor Bruno und klopfte ihm den Hals.
Bruno schnupperte und scharrte mit den Hinterläufen.
Elise sah der Unterhaltung zu. Die kleinen Hüpfer, die ihr Herz machte, und der Umstand, dass ihr Arm sich in Levis Richtung bewegen wollte, bereiteten ihr Unbehagen.
Sie wandte sich ab, ging den gepflasterten Weg, der am Museum entlangführte, ein Stück hinunter, sah auf den Lake Michigan hinaus und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie durfte Levi nicht so sehr mögen. Aber was sollte sie dagegen tun, wenn ihr Levi bei jeder Gelegenheit zeigte, was für ein wundervoller Mann er war? Und sie so dazu brachte, ihn sich in all jenen Situationen vorzustellen, von denen sie gemeint hatte, dass sie nichts für ihn wären?
Ein Stück weiter den Weg hinunter standen zwei kleine Jungs an einem Trinkbrunnen. Der eine versuchte, den anderen hochzuheben, damit er an den Hebel käme, doch er war viel zu klein dafür. Ein paar Schritte weiter stand Hand in Hand ein Paar, beide lächelten. Nachdem sie eine Weile den erfolglosen Versuchen der Kleinen zugesehen hatten, küsste der Mann die Frau auf die Schläfe, ging zu den Jungs hinüber und hob sie hoch, damit sie trinken konnten.
Eine Familie.
Sie hatte immer davon geträumt, einmal eine Familie zu gründen. Wenn man sie gefragt hätte, was sie vom Leben erwartete, hätte eine Szene wie diese im Park dazugehört.
Mit Eric hätte es etwas werden können. Aber der Zeitpunkt hatte nicht gepasst, und als klar wurde, was es sie gekostet hätte, hatte sie das Opfer nicht bringen wollen.
„Du kannst mich nicht vor die Wahl stellen.“
„Und du kannst nicht von mir verlangen, dass ich bei dir an zweiter Stelle stehe. Wenn du mich liebst, gehst du mit mir …“
Levi legte seine große Hand auf ihre Schulter und zog Elise einen Schritt zu sich. Sie spürte seinen Atem in ihrem Haar.
„Woran denkst du?“
An das, was ein anderer Mann, der weggezogen war, zu ihr gesagt hatte. An etwas, von dem sie seit letztem Jahr dachte, dass sie es nicht wolle, aber über das sie in den vergangenen zwei Wochen immer häufiger nachgedacht hatte.
Sie entzog sich Levis Griff, setzte ein Lächeln auf und drehte sich zu ihm um. „An nichts. Nichts Wichtiges.“
Levi runzelte die Stirn und sah sie mit seinen knallblauen Augen durchdringend an, als wolle er ergründen, was sie nicht preisgeben wollte.
Als er jemanden seinen Namen rufen
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