Ich will dich fuer immer
hörte, wandte er widerwillig den Blick von ihrem Gesicht ab. „So, das war’s, Bruno. Jetzt beginnt dein neues Leben“, sagte er und tätschelte dem Welpen den Kopf.
Die Übergabe hatte nicht lange gedauert. Als Bruno und sein neuer Besitzer einander zu Gesicht bekamen, war sofort klar, dass sie gut miteinander auskommen würden. Eine halbe Stunde später gingen Levi und Elise alleine nach Hause.
Auf dem Weg schien Elise abwesend. Mit verschränkten Armen ging sie neben ihm her, und Levi hatte das unangenehme Gefühl, dass sie ihm etwas vorenthielt. Aber obwohl es ihn verrückt machte, dass sie nicht mit ihm reden wollte, konnte er nachvollziehen, wie schwer der Abschied von Bruno für sie gewesen sein musste. Und unglücklicherweise konnte er nichts tun, was es ihr leichter gemacht hätte. Abgesehen davon, ihr einen neuen Hund zu besorgen – was allerdings nicht besonders sinnvoll war, wenn man bedachte, dass sie diesen ja hatte loswerden wollen.
Egal, wie sehr sie an ihm gehangen haben mochten, weder er noch Elise waren bereit, sich rund um die Uhr um einen Hund zu kümmern.
Natürlich hatte er sich nicht gerade darauf gefreut, Bruno wegzugeben, aber jetzt, nachdem es passiert war, fühlte er sich befreit – so, wie wenn er einen seiner Clubs übergab, die Schlüssel einer Wohnung, in der er gelebt hatte, zurückgab oder in einen anderen Bundesstaat zog.
Als wäre eine Last von ihm genommen.
Vielleicht sogar eine Last, die er nicht als solche wahrgenommen hatte … noch nicht. Früher oder später hätte er es getan. Das war immer so. Und egal, wie angenehm ihm etwas war – sobald er daran festzuhalten versuchte, erdrückte es ihn, wie eine Bettdecke, von der er sich nicht freistrampeln konnte.
So war er eben.
Mit Elise würde es genauso sein. Ja, er empfand etwas anderes für sie als für die Frauen, mit denen er vorher zusammen gewesen war. Weil sie anders war. In tausenderlei Hinsicht … und noch wusste er längst nicht alles über sie. Was einer der Gründe war für diese wahnsinnige Anziehungskraft, die sie auf ihn hatte.
Noch immer war sie eine Herausforderung. Noch immer war sie ihm ein Rätsel.
Ständig gab sie ihm etwas Neues, an dem er sich die Zähne ausbeißen konnte. Sie hielt ihn auf Trab. Aber irgendwann würde die Herausforderung – oder was immer es war, das ihn bei ihr hielt – verschwinden, und er würde sie verlassen müssen, ganz egal, ob er Chicago verlassen würde oder nicht. Er würde die Affäre, von der sie beide wussten, dass sie nicht lange dauern würde, beenden.
Aber bis dahin …
Er legte seinen Arm um sie. Vielleicht tröstete es sie, einfach nur bei ihm zu sein.
5. KAPITEL
Elise zog ihre Kellnerschürze aus und stopfte sie unter den Tresen. Ihr Rücken und ihre Füße schmerzten. Müde lächelnd lehnte sie sich an die Spüle und zählte ihr Trinkgeld. Wieder einmal dachte sie darüber nach, ob sie nicht einen besser bezahlten Zweitjob suchen sollte, bis ihr wieder einfiel, dass sie diesen Job hauptsächlich der flexiblen Zeiteinteilung wegen angenommen hatte. Und so schlecht war ihr Trinkgeld auch wieder nicht – die Stammkunden aus der Gegend um Dearborn Park waren großzügig. Außerdem konnte Elise zu Fuß hierherkommen, wodurch sie keine Kosten für die Anfahrt hatte.
Das war definitiv ein Vorteil.
Normalerweise war ihr die Schicht im Café selbst dann nicht zu anstrengend, wenn sie davor von fünf Uhr morgens bis zwei Uhr mittags im Fitnessstudio gearbeitet hatte. Doch heute hatten das Zischen des Dampfaufschäumers, das Klirren des Geschirrs und die zugerufenen Bestellungen von Anfang an an ihren Nerven gezerrt.
Die Situation zu Hause bei ihren Eltern wurde zusehends schlechter.
Ihre Schwester hatte es letzte Woche schon erwähnt, aber da Ally zur Übertreibung neigte, hatte Elise nicht allzu viel darauf gegeben. Doch als sie gestern Abend mit einer Tüte Lebensmitteln bei ihren Eltern vorbeigeschaut hatte, wurde sie mit einem unverbindlichen Lächeln und der Information, dass es gerade nicht passte, wieder weggeschickt. Ein Besuch würde gerade stören, und es sei besser, wenn sie später telefonieren würden.
Natürlich war es nicht das erste Mal, dass sie ihre Mutter nicht sah, weil diese einen schlechten Tag hatte. Das Problem war nur, dass Ally zwei Tage vorher mit der gleichen Antwort abgewiesen worden war. Und bei dem Telefonat mit ihrer Mom heute Morgen hatte Elise nur knappe Antworten auf ihre Fragen bekommen. Außerdem hatte ihre
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