Ich will dich fuer immer
beliebter, und ich war schnell voll ausgelastet.“
„Hattest du dich schon für ein Hauptfach entschieden?“
„Ja, für Wirtschaftslehre“, antwortete sie mit einem schwachen Lächeln.
„Dafür hast du ein Händchen“, sagte Levi mit einem Blick auf die Unterlagen auf dem Tisch.
„Ich glaube, wir sollten erst mal abwarten und sehen, was dabei herauskommt. Aber ich hoffe, du hast recht.“ Sie sah auf ihre sich berührenden Hände hinab und fragte sich, was das zwischen ihnen eigentlich war. Es war unkompliziert. Ehrlich. Entspannt. Gut. Sie konnte gut mit ihm reden. Eigentlich konnte sie ihm auch den Rest erzählen. Andererseits gab ihr die Tatsache, dass er es nicht wusste, eine gewisse Ruhe, auf die sie nicht verzichten wollte. Wenn sie zusammen waren, konnte sie es vergessen. Und darum beschloss sie, dass die halbe Wahrheit fürs Erste ausreichen musste.
„Irgendwann hole ich meinen Abschluss nach. Aber bis dahin ist das Studio alles für mich. Es läuft eben nicht immer alles so, wie man es gerne hätte. Aber ich möchte etwas Eigenes aufbauen. Etwas, für das ich mich einsetzen muss. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir wünsche, dass es klappt.“
Levi zog sie an sich und streichelte ihren Rücken. „Du hast jedenfalls schon einen guten Anfang gemacht, meine Süße!“
Elise atmete tief ein und ließ sich in seine Wärme und Kraft, die sie umgaben, hineinsinken.
Wie gut sie sich in seinen Armen fühlte!
So sicher und geborgen.
Dies war wohl das, wovon Ally immer redete.
Jemanden zum Anlehnen haben. Jemanden, der sie in den Arm nahm, wenn sie ein wenig Unterstützung brauchte.
Aber das war auch schon alles. Zwischen ihnen gab es keine gefühlsmäßige Verbindung. Levi wusste, wie es war, ein Unternehmen zu gründen. Und er teilte seine Erfahrungen mit ihr und bot ihr Unterstützung an, weil er – auch wenn er das selbst vielleicht anders sah – ein netter Kerl war. Aber eben nicht die Art netter Kerl, bei dem sie bleiben würde.
Aber solange sie das, was sie taten, nicht aus dem Ruder laufen ließen, konnte sie es genießen – und es würde keinem von beiden schaden.
„Ich sage ja nur, dass ich es seltsam finde.“ Ally legte ein paar Scheiben Putenbrust auf ein Brötchen, bedeckte sie mit einem Blatt Kopfsalat und sah über ihre Schulter. „Ich will ihn ja nicht zwingen, gleich die ganze Familie zu treffen, aber man wird diesen Levi ja wohl einmal kennenlernen dürfen!“
Elise, die mit Dexters Füßen, der auf ihrem Schoß lag, spielte, schüttelte den Kopf. „Versuch nicht, mich zu überreden, Ally.“
Ally stellte ihrer Schwester einen Teller mit dem Brötchen und ein paar Karotten vor die Nase. „Ich frage ja nicht nach seiner Sozialversicherungsnummer. Ich würde ihn nur gerne einmal treffen. Und gucken, ob man ihm trauen kann.“
„Nein.“ Behutsam hob Elise Dexter hoch und übergab ihn seiner Mama.
„So, mein Kleiner. Zeit fürs Bettchen!“, sagte Ally, legte Dexter in das Babykörbchen neben dem Tisch, deckte ihn zu und streichelte ihm über den flaumigen Kopf.
Nachdem sie sich hingesetzt hatte, setzte sie erneut an. „Wenn du mich so sehr im Dunkeln lässt, fange ich an, mir Gedanken zu machen, warum du nichts über ihn erzählst. Ist er vielleicht ein Junkie? Ein ehemaliger Häftling? Ein Trickbetrüger?“
„Ein Trickbetrüger?“ Lachend nahm Elise eine Karotte. „Nein, mal im Ernst, du weißt ganz genau, wer er ist und was er macht. Bei den Schlagzeilen, die seine Clubs machen, ist er selbst schon fast eine Berühmtheit.“
„Das ist, was er macht. Nicht, wer er ist.“ Allys neckischer Tonfall war verschwunden, und sie sah ihre Schwester ernst an. „Wir haben uns immer alles erzählt. Wir beide haben immer zusammengehalten. Aber jetzt, wo du mit Levi zusammen bist, erzählst du mir immer weniger. Wieso?“
„Das hat nichts mit dir zu tun. Ich muss mir einfach erst über etwas klar werden.“
„Wo das mit eurer Beziehung hinführen soll?“, fragte Ally. „Weil es doch ernster ist, als du dachtest?“
Ja und nein. Sie wusste genau, wo ihre Beziehung hinführte – nirgendwohin. Aber es war tatsächlich ernster, als sie es gedacht hatte.
In der vergangenen Woche hatten sie jede Nacht miteinander verbracht. Und als sie gestern Abend darauf gewartet hatte, dass er Feierabend machte, hatte sie an nichts anderes gedacht als daran, wie gut es sich anfühlte, in seinen Armen zu schlafen. Zu schlafen!
Ganz und gar unangebracht.
Fast
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