Ich will dich! (German Edition)
Ex mit dem gleichen Namen hatte, erwiderte Nick rasch: “Ich höre auf alles. Sie können mich nennen, wie Sie wollen.”
“ Egal wie?”
Er nickte, außerstande, den Blick von ihrem entzückenden Gesicht abzuwenden. Sie hatte die Art von Mund, der förmlich darum bettelte, geküsst zu werden. Es war lange her, seit er eine Frau so geküsst hatte, wie er es gerne tat: langsam, gründlich und sich alle Zeit der Welt für die Erkundung ihres Mundes nehmend.
Durch seinen aktiven Dienst war sein Liebesleben sehr eingeschränkt gewesen. Er hatte seit Jahren keine Beziehung mehr gehabt. Und der Sex, den er hatte, war gewöhnlich von der schnellen, einmaligen Art gewesen, bei der langsames, ausgiebiges Küssen nicht auf dem Programm stand.
Diese Frau hier aber könnte er Stunden küssen.
“Sie sind noch Single?”, fragte er, weil er das bestätigt sehen wollte.
Sie nickte, worauf ihr Pferdeschwanz in Bewegung geriet und der Schein einer nahen Kerze ihrem Haar braune und goldene Lichtreflexe verlieh, die Nicks Herz noch schneller schlagen ließen.
“Wie heißen Sie?”
Sie hob eine fein geschnittene Augenbraue. “Wir haben uns noch nicht darauf geeinigt, wie ich Sie nennen werde.”
“Na ja, wenn Sie meinen Vornamen nicht mögen, dann sprechen Sie mich doch einfach mit meinem Nachnamen an. Der ist Santori.”
Er wartete auf einen Ausdruck der Überraschung, einen schnellen Blick zu dem Schriftzug am Fenster mit dem Namen des Lokals.
Merkwürdigerweise reagierte sie jedoch überhaupt nicht. “Ich glaube, ich weiß schon, wie ich Sie nennen werde.”
Nick erwiderte nichts und wartete verblüfft.
“Idiot”, sagte sie und tippte sich mit dem Finger an die Stirn, als überlegte sie. “Obwohl das eigentlich gar nicht mehr richtig passt. Vor Jahren hätte es noch gereicht, aber heute wäre wohl eher … kompletter Schwachkopf angebracht.”
Nick fiel die Kinnlade herunter. Aber es kam noch schlimmer. “Und die Nummer, die Sie wollten? Hier ist sie, falls Sie sie notieren wollen … eins-acht-null-null-vergiss-es.”
Und ohne ein weiteres Wort schob sie ihn zur Seite und ging an ihm vorbei zur Tür.
Nick starrte ihr wie vom Donner gerührt nach.
“Das war wohl nichts.” Mark trat hinter ihn und sah der dunkelhaarigen Fremden nach, die über die Straße davonmarschierte, als hätte sie gerade jemandem einen Tritt versetzt.
Und das hatte sie ja auch. Ihm. Er verstand nur nicht, warum.
“Mist, verdammter.” Nick schüttelte den Kopf und rieb sich verwirrt das Kinn. “Ich weiß nicht, wie ich das derart vermasseln konnte.”
“Aber vermasselt hast du’s.”
Nick warf seinem Zwillingsbruder einen bösen Blick zu. “ Ich bin nicht verheiratet. Ich kann immer noch versuchen, eine heiße Fremde aufzureißen.”
Mark lachte. “Eine heiße Fremde! Oh, Mann, du wirst dich hassen, wenn du merkst, was du dir da geleistet hast! Hast du sie wirklich nicht erkannt?”
Was? Er hätte sie erkennen müssen?
“Mensch, Nick, sie ist eine Familienangehörige!”
Verdammt! Nick spürte, wie er blass wurde. “Warum hast du mich dann nicht aufgehalten?”
“Weil du losgerannt bist, als stünde dein Allerwertester in Flammen.”
“Wer ist sie? Bitte sag, dass sie nicht eine von Großonkel Vincenzas dreißig Enkelinnen ist. Denn sonst müsste ich wohl wieder meine Sachen packen und mich für die nächsten zehn Jahre vor ihm und seinen Mafiafreunden verstecken.”
“Mit Großonkel Vincenza hat sie nichts zu tun. Du denkst zu weit.”
Zu weit? O nein. “Sie ist bestimmt keine Cousine …”
“Nein.”
Gott sei Dank. “Wer dann?”
“Pass auf, ich geb dir einen Tipp. Hast du das Mehl in ihrem Haar gesehen?”
“Ja. Und?”
“Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff. Denk mal nach … die Bäckerei …”
“Natale’s? Glorias Familie?” Plötzlich dämmerte es Nick. “Oh, nein!”
“Oh, doch.”
Nein. Das war vollkommen ausgeschlossen. “Nicht Glorias kleine Schwester. Sag mir, dass das nicht die pummelige kleine Cookie war!”
“Sie ist nicht pummelig, und sie würde dich wahrscheinlich umbringen, wenn du sie Cookie nennst.” Mark legte tröstend den Arm um Nicks Schultern. “Aber du hast recht, die Frau eben war Isabella Natale.”
Nick war viel zu verblüfft darüber, wie sehr sie sich verändert hatte, um etwas zu sagen. Er hatte sie neun oder zehn Jahre nicht mehr gesehen. Damals war sie noch auf der Highschool gewesen, und er war ihr während eines Heimaturlaubs auf einer
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