Ich will dich noch mehr. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
schüttelte den Kopf.
»Ist es die Aufregung?«
Ein kurzes Nicken und ihr Blick glitt auf den Boden, dann zu ihm. Die Muskeln seiner Oberschenkel spannten sich, als er aufstand und auf sie zutrat. Er überragte sie um einen Kopf. Eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber. Die klassische Musik zauberte eine längst vergangene Zeit herbei.
Dann hob er die Hand. Unwillkürlich zuckte Irene zurück.
»Keine Angst.« Er legte ihr die Hand auf die Schulter und ließ sie liegen. Irenes Atem ging schneller. Sie glaubte, noch nie eine so erotische Energie gespürt zu haben, wie jetzt. Er beugte sich hinunter und küsste ihre Schulter dort, wo eben noch seine Hand gelegen hatte. Seine Lippen waren heiß. Die zweite Hand glitt über den Stoff, wo ihre Brust lag. Die kleinen steifen Nippel reckten sich seinen forschenden Fingern entgegen. Irene seufzte kaum merklich. Als seine Lippen sich um eine der Knospen legten und zart an ihr saugten, schloss Irene die Augen.
***
»Dalton & Smith, mein Name ist Irene Maxfield. Wir sind eine Werksvertretung von Stonepiper und bieten Drucker und Kopierer an. Ich wollte Sie fragen, ob Sie ...«
»Nein, wir brauchen keine. Wiederhören.«
Irene zog eine Grimasse. Eigentlich kannte sie diese Art der Reaktion von den Kunden zur genüge. Doch jedes Mal, wenn sie eine derart kalte Abfuhr bekam, ärgerte sie sich aufs neue. Irene seufzte, denn es war schwer, einen neuen Kunden zu werben. Im Grunde genommen hasste sie Kaltakquise. Zum Glück machte sie nur Vertretung, da ihre Arbeitskollegin für zwei Wochen in Florida war.
Irene blickte auf die Uhr: es war sechs. Das hieß, noch eine Stunde zu arbeiten. Sie atmete tief durch und nahm den Hörer wieder auf.
»Dalton & Smith, mein Name ist Irene Maxfield. Wir sind eine Werksvertretung ...«
»Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Haben Sie nicht eben schon mal angerufen?«
Irene stutzte, blickte auf die Nummer, unter der ihr Finger lag. Sie hatte tatsächlich die gleiche Nummer gewählt.
»Oh, sorry, das tut mir sehr leid, ich dachte ...«
Die Dame am anderen Ende der Leitung knallte den Hörer auf. Irene erhob sich, ging in die Firmenküche und kochte erst einmal einen grünen Tee.
Versonnen starrte sie aus dem Fenster und blickte zum gegenüberliegenden Wolkenkratzer. Die Sonne war schon halb hinter dem riesigen Gebäude verschwunden. Wie viele von den Leuten, die dort arbeiteten, litten wohl auch an der nervigen Aufgabe der Kaltakquise, fragte sich Irene.
Der Tee munterte sie auf und plötzlich hatte sie Lust, den nächsten Kunden anzurufen. Sie ging in ihr Zimmer zurück, nahm den Telefonhörer ab und sagte ihr Sprüchlein auf. Bei den nächsten drei Nummern nahm keiner ab, es war für Akquise eigentlich schon zu spät. Sie versuchte es noch einmal. Diesmal meldete sich eine Dame der Telefonzentrale. Irene verlangte dreist nach dem Chef der Firma. Die Dame, wahrscheinlich noch neu, fragte nicht nach, worum es denn ginge, oder ob sie einen Termin hätte. Mit klopfendem Herzen erwartete Irene einen barschen Geschäftsmann, der keine Zeit besaß und der sie unschön abservieren würde.
»Hamilton!«
»Guten Tag, Mr Hamilton, ich bin, ich wollte, ich biete Drucker an. Also, nicht nur ... ich, das heißt, wir ... äh, tut mir leid!« Irene war total verwirrt. Jetzt würde er schreien, warum sie seine Zeit mit Gestammel vergeuden würde und sie zum Teufel jagen. Aber sie täuschte sich.
»Ja?«, fragte er geduldig nach.
»Also, ich, wir sind eine Werksvertretung.«
»Aha, von wem?«
»Ich bin etwas aus dem Konzept geraten.«
»Das merke ich. Also, noch mal ganz von vorne. Sie sind eine Werksvertretung und bieten Drucker an?«
»Richtig, aber nicht nur, auch Kopierer und Scanner. Aber ich glaube, ich bin bei Ihnen völlig falsch.«
»Kann sein. Wen wollten Sie denn haben?«
»Äh, den Chef.«
Er lachte. »Dann sind Sie richtig. Aber das, was sie an uns verkaufen wollen, ist Sache meines EDV-Einkaufsleiters.«
»Sorry, ich war wohl ein wenig forsch. Ich weiß eigentlich, dass nur in kleinen Firmen der Chef entscheidet, was an technischem Material eingekauft wird.«
»So ist es wohl. Also können Sie sich ja nun ausrechnen, welche Größe unsere Firma hat, wenn ich die Technik-Käufe meiner rechten Hand im Einkauf überlasse.«
Irene nickte und schwieg.
»Welche Firma vertreten Sie denn nun?«, wollte Mr Hamilton wissen.
»Stonepiper.«
»Unsere Geräte sind alle von Stonepiper. Vielleicht brauchen wir gerade eins.
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