Ich will dich
ihn zu verstehen, „ist mir aufgefallen, dass du lediglich die Kinderzimmermöbel und nur ein paar andere Kleinigkeiten mitgenommen hast.” Er blickte über die Schulter zu dem Kartentisch, den Rena und die Kinder als vorläufigen Esstisch benutzten, und wandte sich dann wieder dem.
Berg schmutzigen Geschirrs zu. „Du kannst alles haben, was du brauchst. Ich habe sowieso keine Verwendung für die ganzen Sachen.”
„In Ordnung”, erwiderte Rena langsam, und ihre Hand zitterte leicht, als sie den nächsten Teller zum Abtrocknen nahm.
„Eigentlich”, fuhr Clayton fort und warf ihr dabei einen Seitenblick zu, „kannst du das ganze verflixte Haus haben. Du kannst dieses Haus verkaufen und zurück auf die Ranch ziehen.
Ich finde auch einen anderen Platz, wo ich leben kann.”
Dieses Angebot war sehr großzügig und schien auch wirklich ernst gemeint zu sein. Trotzdem ärgerte Rena sich ein bisschen darüber. Das Haus, das sie hier in Salado gekauft hatte, war für sie mehr als nur ein Ort, wo sie mit den Kindern wohnte. Es bedeutete für sie Unabhängigkeit, das Bedürfnis, ihr Leben selbst zu bestimmen.
„Ich will nicht auf die Ranch zurück. Das habe ich dir schon gestern gesagt. Mein Zuhause ist jetzt hier in Salado.”
Seufzend nahm Clayton die Hände aus dem Abwaschwasser und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. Dann stützte er sich auf der Spüle auf. „Ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest, aber …”
„Mommy?”
„Ich bin in der Küche, Brittany!”
Brittany kam hereingehüpft. „Diese Frau hat angerufen.”
„Welche Frau?” fragte Rena.
„Der Babysitter.”
Plötzlich besorgt, ging Rena vor ihrer Tochter in die Hocke.
„Was hat sie denn gesagt? Ist sie schon unterwegs?”
Brittany schüttelte den Kopf. „Nein. Sie hat gesagt, ich soll dir sagen, dass sie heute nicht kommt.”
„Was!” rief Rena. „Aber sie muss kommen! Ich habe doch Termine vereinbart!”
Clayton hatte sich von der Spüle weggedreht und beobachtete die Szene. Er hörte die Panik in Renas Stimme und fragte sich, was für Termine sie wohl hatte, die so wichtig waren, dass sie sie auf keinen Fall versäumen wollte.
„Ich kann bei den Kindern bleiben”, bot er an.
„Oh, nein”, sagte Rena und strich sich die Hose glatt, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte. „Das kann ich nicht von dir verlangen.”
„Brandon und Brittany sind auch meine Kinder. Es ist nicht gerade eine Strafe für mich, wenn ich ein paar Stunden mit ihnen verbringe.”
Clayton fuhr langsam die Hauptstraße von Salado entlang.
Die Zwillinge saßen sicher angeschnallt neben ihm. Er war immer noch neugierig, was für Termine Rena hatte, die einen halben Tag in Anspruch nahmen, und hielt nach ihrem Wagen Ausschau.
Nicht, dass ich ihr hinterherspionieren will, versicherte er sich im Stillen. Er wollte lediglich etwas fürs Mittagessen besorgen.
„Daddy?”
„Ja, Liebling?”, antwortete er, während er den Blick suchend über beide Straßenseiten wandern ließ.
„Dürfen ich und Brandon ein Eis in einer Waffel haben?”
Clayton sah zu seiner Tochter. „Eis? Es sind doch gerade mal zwei Stunden her, seit ihr beiden gefrühstückt habt.”
„Ich weiß”, sagte sie ernst und blickte ihn dabei mit ihren großen Kinderaugen an. „Aber ich hab Hunger und Brandon auch.”
Clayton schüttelte den Kopf über Brittanys Angewohnheit, ständig für ihren Zwillingsbruder zu denken und zu reden, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. „Also gut, bevor ihr beiden mir noch verhungert, könnt ihr ein Eis haben, aber ich muss erst ein Eiscafe finden.”
Ihre Miene hellte sich auf, und Brittany streckte sich, um über das Armaturenbrett zu schauen. „Gegenüber von Mommys Geschäft ist ein Eisladen”, informierte sie ihren Vater. „Da kannst du uns Eis kaufen.”
„Mommys Geschäft?” fragte Clayton erstaunt. „Welches Geschäft?”
„Na dort, wo sie arbeitet”, erklärte Brittany, die immer noch angestrengt über das Armaturenbrett lugte. „Da!” rief sie und deutete mit dem Finger. „Da ist der Eisladen.”
Clayton sah in die angegebene Richtung, wo sich tatsächlich ein Eiscafe befand, blickte dann auf die andere Straßenseite und entdeckte Renas Wagen, der neben einem kleinen, unscheinbaren Haus geparkt war. An einem Pfosten nahe dem Straßenrand hing ein Schild: „By Design”.
„Wann hat eure Mutter denn ein Geschäft aufgemacht?”
„Es ist doch noch nicht offen”,
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