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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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Bilderrahmen in die Hand und erwartete, ein Foto von den Zwillingen zu sehen. Doch stattdessen war es eine Aufnahme von ihm und Rena.
    Total verblüfft, dass sie ein Foto aufgestellt hatte, das auch ihn zeigte, sank er auf das Bett und versuchte, sich zu erinnern, wann diese Aufnahme entstanden war. Da Renas Bauch schon deutlich gewölbt war, vermutete er, dass es zwei oder drei Monate nach ihrer Hochzeit gewesen war. Als er das Foto näher betrachtete, fiel es ihm wieder ein. Im Hintergrund war die Rodeoarena von Brady in Texas zu sehen. Pete Dugan hatte die Aufnahme gemacht und scherzhaft darauf beharrt, dass Rena ein Bild von ihm, Clayton, brauchen würde, um sich an sein hässliches Gesicht zu erinnern, sobald die Zwillinge geboren seien und sie ihn auf seinen Rundreisen nicht länger begleiten könne.
    Clayton sah aus dem Fenster und dachte an Pete, seinen Kumpel vom Rodeo mit dem merkwürdigen Sinn für Humor und seiner väterlichen Art. Pete hatte während der letzten Jahre mehr als ein Mal Krach geschlagen, genauso wie Troy, weil er versäumt hatte, zu Hause anzurufen und sich zu erkundigen, wie es Rena und den Kindern ging, wenn Pete das für nötig gehalten hatte. Ihm war zwar klar gewesen, dass Pete Recht hatte, doch er war trotzdem nicht in der Lage gewesen, diese Anrufe zu erledigen - was Pete nur noch wütender gemacht hatte.
    Aber Pete hatte ja auch nicht geahnt, wie schwer ihm solche Anrufe fielen. Pete kannte nicht die Vorgeschichte, die ihn, Clayton, davon abhielt, seiner Frau und seinen Kindern seine Liebe und überhaupt seine Gefühle zu zeigen. Falls Pete Bescheid gewusst hätte, hätte er ihn vielleicht in Ruhe gelassen oder zumindest damit aufgehört, ihm seine Versäumnisse als Ehemann und Vater ständig vorzuwerfen.
    Seufzend betrachtete Clayton wieder das Bild in seiner Hand und dachte an die ersten Monate seiner Ehe mit Rena und wie schön sie gewesen waren. Auf dem Foto strahlte Renas Gesicht, und er erinnerte noch gut, mit wie viel Wärme und Zärtlichkeit sie den Arm um seine Taille geschlungen hatte, kurz bevor die Aufnahme gemacht worden war.
    Was ist bloß schief gelaufen? fragte er sich. Wann hatte sich alles verändert? Sie waren doch so glücklich, so zufrieden miteinander gewesen. Wie hatten sie all das verlieren können?
    Er stellte das Bild zurück auf das Tischchen, stand auf und strich sich mit der Hand durchs Haar. Als sie damals geheiratet hatten, war er davon überzeugt gewesen, die Vergangenheit endlich hinter sich lassen zu können und eine Familie zu haben, nach der er sich immer so sehr gesehnt hatte. Die Zwillinge waren geboren worden und …
    Das Läuten des Telefons unterbrach seine Gedanken. Er betrachtete den Apparat und überlegte, ob er abnehmen sollte.
    Beim nächsten Läuten stand er auf und meldete sich. „Hallo?”
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen, bevor eine unsicher klingende Frauenstimme sagte: „Entschuldigen Sie bitte.
    Ich muss mich verwählt haben.”
    „Wollten Sie mit Rena sprechen?” fragte er schnell.
    „Nun, ja”, erwiderte die Frau überrascht.
    „Sie ist im Augenblick nicht hier”, erklärte er. „Kann ich ihr etwas ausrichten?”
    „Bitte tun Sie das.” Die Frau klang nun erleichtert. „Sagen Sie ihr, Mrs. Givens hat angerufen und dass ich mindestens auch noch die nächsten zwei Wochen nicht auf ihre Zwillinge aufpassen kann. Meine Tochter, die in Houston lebt, ist schwanger, und es gibt Komplikationen. Der Arzt hat ihr Bettruhe verordnet, so dass sie mich braucht, damit ich mich um ihr zweijähriges Kind kümmere.”
    „In Ordnung”, erwiderte Clayton, der langsam begriff, was diese Neuigkeiten bedeuteten.
    „Ich hoffe, das bringt Rena nicht in Schwierigkeiten”, meinte Mrs. Givens besorgt. „Sie ist so eine nette Frau, und ich weiß, sie hat sich auf mich verlassen. Aber ich kann ihr einfach nicht helfen”, fuhr sie seufzend fort. „Meine Tochter braucht mich, und ich kann leider nicht an zwei Orten zur gleichen Zeit sein.”
    Clayton dachte an die Zwillinge unten im Wohnzimmer und an Rena in ihrem neuen Geschäft und daran, wie sie das alles allein schaffen wollte. „Ich bin sicher, sie versteht das”, erklärte er Mrs. Givens und fand, dass das Schicksal ihm gerade einen perfekten Vorwand bot, noch ein wenig länger zu bleiben.
    Vielleicht reichte ja die Zeit, damit er es schaffte, Renas Meinung über eine Scheidung zu ändern.

7. KAPITEL
    „Wie bitte?”
    „Mrs. Givens kann ihren Job in den nächsten

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