Ich will dich
ziemlich allgemein. Was für ein Geschäft?”
„Ein Geschäft für Inneneinrichtung.”
„Dann hast du wohl das auf dem College studiert, nicht wahr?”
Rena sah ihn erneut an. „Innenarchitektur?” Als Clayton nickte, lachte sie. „Du liebe Zeit, nein! Mein Vater hätte das niemals erlaubt. Er erwartete, dass ich nach meinem Abschluss für ihn arbeiten würde. Deshalb habe ich als Hauptfach Betriebswirtschaft studiert.”
„Du hast Betriebswirtschaft studiert, bloß weil dein Vater das wollte?”
„Weil er das wollte?” wiederholte sie und schüttelte den Kopf. „Weil er das befahl, kommt der Wahrheit wohl näher.”
Nun verstand Clayton ein bisschen besser, was Rena damit gemeint hatte, dass sie sich ihr ganzes Leben nach den Regeln und Vorschriften anderer habe richten müssen.
„Mommy?”
Rena und Clayton drehten sich zur Tür. Dort stand Brittany und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Rena stellte ihren Kaffeebecher ab und sprang auf.
„Was ist, mein Kleines?” fragte sie besorgt, öffnete die Fliegengittertür und nahm ihre Tochter auf den Arm.
„Ich habe Hunger”, sagte sie und klang vorwurfsvoll.
„Möchtest du einen Doughnut und ein Glas Saft?”
Brittany zog einen süßen Schmollmund und zupfte an Renas T-Shirt. „Nein. Ich will Eier. Und Schinken.”
„Aber der Herd ist doch noch nicht angeschlossen”, erinnerte Rena ihre Tochter und strich ihr sanft das zerzauste Haar aus der Stirn. „Wie wäre es mit Getreideflocken?”
Brittany wich der Hand ihrer Mutter aus. „Ich mag keine Getreideflocken”, erklärte sie verdrossen.
„Doch, du magst sie.”
Brittany presste ihre Faust gegen ein Auge. Ihre Unterlippe begann zu zucken. „Will keine Getreideflocken. Will Eier.”
„Aber ohne Herd kann ich keine Eier braten, Brittany. Das weißt du doch. Also, was möchtest du? Doughnuts oder Getreideflocken?”
Brittany fing an zu weinen. „Ich hasse Getreideflocken”, heulte sie und fing an, sich in den Armen ihrer Mutter hin und her zu winden. Sie sah aus, als würde sie sich gleich in einen heftigen Trotzanfall hineinsteigern. „Ich will Eier!”
Rena war sichtlich ratlos, und Clayton hatte eine Idee, wie er möglicherweise helfen und gleichzeitig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen konnte.
Er stand auf und kam auf die Veranda. „Ist es ein Gasherd?”
Rena nickte, während sie sich bemühte, Brittany zu beruhigen. „Der Mechaniker vom Kundendienst ist bis jetzt aber noch nicht gekommen, um ihn anzuschließen.”
„Ich werde das erledigen.”
Clayton merkte, dass Rena zögerte, und trat rasch zur Tür.
„Das dauert nur eine Minute, Kleines”, verkündete er und gab Brittany einen liebevollen Klaps auf den Rücken. „Dann kann deine Mommy dir Eier braten.”
Die Arme bis zu den Ellbogen im Abwaschwasser, stand Clayton in der Küche und spülte Geschirr.
„Ist Brittany jetzt zufrieden?” fragte er Rena, als sie zurück in die Küche kam.
Rena wunderte sich, warum er immer noch blieb. Da er jedoch so viel geholfen hatte, zögerte sie, ihn darauf anzusprechen. Sie griff nach einem Geschirrtuch und nahm einen Teller aus dem Abtropfgestell. „Ja. Sie schaut sich jetzt mit Brandon einen Zeichentrickfilm an.” Als sie den Teller abgetrocknet hatte, hob sie sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf das oberste Regalbrett des Geschirrschranks zu stellen.
„Wenn du die Scheidung willst, werde ich es dir nicht unnötig schwer machen”, sagte Clayton unvermittelt.
Rena drehte sich um, weil sie nicht sicher war, ob sie Clayton richtig verstanden hatte. „Was hast du gesagt?”
„Ich werde dir die Scheidung nicht unnötig schwer machen.
Wenn du willst, reiche ich sie sogar ein.”
Obwohl sie die Scheidung wollte, hörte sich alles plötzlich viel endgültiger an, weil Clayton sich jetzt damit einverstanden erklärte. Rena schluckte und nahm rasch den nächsten Teller vom Abtropfgestell. „Das ist nicht nötig”, sagte sie. „Ich mache das schon.”
„Wie du willst”, antwortete er. „Du brauchst dir übrigens auch keine Sorgen zu machen, dass ich keinen Unterhalt für die Zwillinge zahle. Ich werde mich auch weiterhin um meine Kinder kümmern.”
Rena kämpfte mit den Tränen. „Daran habe ich nie gezweifelt.”
Clayton stellte einen weiteren Stapel schmutziger Teller in die Spüle. Eine Weile lang schwiegen sie, bis die Stille immer bedrückender wurde.
„Als ich auf der Ranch war”, sagte Clayton so leise, dass Rena sich anstrengen musste, um
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