Ich will dich
beiden Wochen nicht anfangen”, wiederholte Clayton. „Ihre Tochter ist schwanger und …”
Rena machte eine ungeduldige Handbewegung und schnitt ihm damit das Wort ab. „Ich habe gehört, was du gesagt hast”, erklärte sie und schien dann in sich zusammenzusinken. „Was soll ich bloß tun?” Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen.
„In so kurzer Zeit werde ich niemals einen anderen Babysitter finden.”
„Ich bin sicher, es gibt jemanden”, meinte Clayton gelassen.
Rena nahm die Hände vom Gesicht und sah ihn an. „Wen denn? Ich habe Wochen gebraucht, um Mrs. Givens zu finden!
Ausgerechnet jetzt habe ich auch noch so viel zu tun”, sagte sie verzweifelt. „Morgen kommt der Tischler, um Regale und Gestelle für meine Stoffe und Muster zu bauen.” Nervös begann sie, auf und ab zu gehen. „Und am Freitag kommen die Maler.
Ich könnte die Kinder ja mitnehmen. Aber ich weiß genau, ich bekomme nichts geregelt, wenn ich mich ständig darum sorge, sie könnten sich an einer Säge verletzen oder krank werden, weil sie Farbdämpfe einatmen.” Abrupt blieb sie stehen und legte eine Hand auf die Stirn. „Ausgerechnet jetz, wo ich so viel zu tun habe!”
„Ich könnte bleiben und auf die Zwillinge aufpassen”, bot Clayton ruhig an.
Rena ließ die Hand sinken und sah ihn erstaunt an. „Bleiben?” wiederholte sie ungläubig. „Hier?”
„Na ja, ich bleibe natürlich nur hier, solange ich mich um die Kinder kümmere.”
„Aber das geht nicht!” sagte Rena entschieden, weil sie sich klar war, wozu diese erneute Nähe zwangsläufig führen würde.
Was Clayton betraf, war sie viel zu schwach. Das hatte sie bereits zur Genüge bewiesen. Doch sie würde es nicht ertragen, wenn er ihr erneut das Herz brach.
„Warum nicht? Das Haus ist groß. Bestimmt gibt es ein leeres Schlafzimmer, das ich benutzen kann. Oder ich stelle mir eine Liege ins Kinderzimmer.”
„Aber…”
„Aber was?”
Sie suchte nach einem Grund, den er akzeptieren würde.
„Deine Karriere! Du kannst doch nicht einfach so kurz vor den Rodeoendkämpfen aussteigen.”
Clayton zuckte die Schultern. Dann drehte er sich zum Herd, um den Eintopf umzurühren, den es zum Abendessen geben sollte. „Ich kann es mir leisten, ein oder zwei Rodeos auszulassen.”
„Nein”, erwiderte Re na, während sie die Fingerspitzen gegen die Schläfen presste. Unmöglich würde sie standhaft bleiben können, wenn Clayton so nah war, mit ihr sogar unter einem Dach lebte. „Clayton, du kannst hier nicht bleiben. Das würde nicht funktionieren.”
„Und warum nicht?”
„Weil…” Krampfhaft suchte sie nach einer Ausrede, weil sie ihm den wahren Grund nicht verraten wollte. „Das geht einfach nicht.”
„Nun, da gibt es noch eine andere Möglichkeit.”
„Welche?” fragte sie sofort nach, sicher, dass alles besser wäre, als mit Clayton unter einem Dach zu wohnen.
„Ich könnte die Kinder für eine Weile mit mir zurück auf die Ranch nehmen.”
Rena machte einen Schritt nach hinten, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Nein”, sagte sie leise und schüttelte den Kopf. „Du kannst die Kinder nicht von mir trennen. Ich bin ihre Mutter. Sie brauchen mich.”
Clayton klopfte mit dem Kochlöffel auf den Rand des Topfes, um das Gemüse, das daran hing, abzuschütteln. „Warum nicht?” entgegnete er, warf den Kochlöffel auf die Anrichte und drehte sich um. „Du hast sie von mir getrennt. Die Kinder brauchen genauso einen Vater, wie sie eine Mutter brauchen. Also komm mir nicht mit so einem Argument, weil es nicht …” Er unterbrach sich mitten im Satz und stemmte die Hände in die Hüften. „Jetzt, wo ich darüber nachdenke, wäre es vielleicht wirklich am besten, wenn ich sie zurück auf die Ranch bringe.
Sie sind genauso meine Kinder wie deine.”
Ungläubig sah Rena ihn an, während Panik sie erfasste und ihr fast den Atem raubte. Die Möglichkeit, dass Clayton mit ihr um die Kinder kämpfen könnte, war ihr noch gar nicht in den Sinn gekommen. Doch falls er das tat, würde ein Gericht ihm dann das alleinige Sorgerecht zusprechen? Das erschien ihr eigentlich sehr unrealistisch, da Clayton so viel unterwegs war, aber sie hatte schon von Fällen gehört, wo sich Eltern monatelang, manchmal sogar jahrelang um das Sorgerecht gestritten hatten, bis endlich eine Entscheidung gefällt worden war, die nicht immer zu Gunsten der Mutter ausgefallen war.
Ihr wurde ganz übel bei dem Gedanken, die Zwillinge einem solchen
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