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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tasche und wählte Beths Telefonnummer. Es klingelte zweimal, dann meldete sich Beth.
    »'n Abend, Beth. Wie geht's dir?« »Lilli?«
    Lilian nickte, doch dann fiel ihr ein, daß Beth sie nicht sehen konnte. »Ja«, antwortete sie eine Spur zu laut. »Es tut mir leid, daß ich dich so lange nicht mehr angerufen hab'. Aber ich hatte einfach zuviel um die Ohren.« »Ich weiß«, sagte Beth. »Was macht eure Sendung?« »Danke, sie ist wirklich gut geworden. In 'ner Stunde machen wir 'ne Probesendung für die Leute von der Intendanz und für die möglichen Sponsoren. Wir haben insgesamt drei Beiträge. Meiner kommt zuletzt dran. Die beiden anderen untersuchen Betrugsaffären in der Sozialfürsorge und diesen Skandal um die Freie Bühne in Second City.« Beth lachte. »Du bist also zufrieden?« »Ja«, sagte Lilian. »Dein Name wird überhaupt nicht erwähnt. Du kommst nur als ein ›Fall aus der jüngsten Vergangenheit‹ vor«, erklärte sie und betonte das Zitat. »Wie schnell das doch geht. Kaum ist's geschehen, und schon ist man ein Fall aus der Vergangenheit«, lächelte Beth. »Aber sicher macht's das leichter für David«, setzte sie hinzu.
    Lilian antwortete nicht. Auch Beth schwieg. »Glaubst du, du wirst es durchstehen?« fragte Lilian schließlich.                                                    
    »Tja, nachdem ich's bis jetzt geschafft hab', werde ich doch nicht so kurz vor dem Ziel schlappmachen.« »Steht der Termin für die Verhandlung schon fest?« »Donnerstag in drei Wochen.« Beth seufzte hörbar. »Bist du nervös?«
    »Nein«, erwiderte Beth. »Na ja, vielleicht ein bißchen. »Aber mein Anwalt ist das reinste Nervenbündel. Er versucht immer noch, mich zu überreden, meine Verteidigung zu ändern. Aber ich halte an meinem Recht auf Notwehr fest. Du, übrigens, ich bin direkt 'ne Berühmtheit in der Frauenbewegung geworden. Von allen Seiten gehen Geldspenden ein, ich krieg' laufend Unterstützungsangebote und Briefe von Prominenten.« Sie machte eine Pause. »Stell dir vor, Michael ist nach Hause gekommen.« »Oh?«
    »Ich weiß noch nicht, ob er hierbleiben wird«, fügte Beth eilig hinzu. »Er trägt immer noch diese komische Kutte, und vor unserm Haus treiben sich 'ne Menge merkwürdiger Typen rum. Aber... ich hab' mich nicht getäuscht, Lilli. Er hat wirklich was gemerkt. Anscheinend hat er in den letzten paar Jahren mehrmals mit angesehen, wie Al auf mich losging. Doch da ich gefesselt und geknebelt war, hielt er natürlich das Ganze für übertriebene Sexspielereien. Es war ihm schrecklich peinlich, und er genierte sich, darüber zu sprechen. Ihm mußte es ja so vorkommen, als sei seine Mutter pervers.« Sie stieß ein nervöses Lachen aus. »Mein armer Kleiner, kein Wunder, daß er sich zu diesen Betbrüdern geflüchtet hat.« Sie zögerte. »Er will vor Gericht für mich aussagen. Die Staatsanwaltschaft wird's bestimmt so hinstellen, als sei alles mit meiner Einwilligung geschehen, schließlich sei ich ja mündig und erwachsen, und wahrscheinlich hätten mir diese Spielchen auch noch Spaß gemacht. Jedenfalls kannst du dich auf einiges gefaßt machen. Mein Fall wird noch 'ne ganze Weile ein heißes Thema sein.« »Macht dir das was aus?«
    »Nein«, antwortete Beth schlicht. »Was auch immer die Leute jetzt über mich reden, es berührt mich nicht. Am schlimmsten für mich war die Woche, in der ich versuchte, mit mir und mit dem, was ich getan hatte, ins reine zu kommen. Die Entscheidung darüber, wie ich mich verhalten und was ich sagen sollte, ist mir furchtbar schwer gefallen. Schließlich wußte ich ja, wie viele Menschen die Wahrheit verletzen mußte. Und ich wußte auch, daß mir kaum einer glauben und daß ich vielleicht den Rest meines Lebens hinter Gittern verbringen würde. Aber komisch, wenn man sich endlich zu einem Entschluß durchgerungen hat, dann ist der Rest relativ einfach. Wenn man schließlich die Entscheidung trifft und dazu steht... na ja, dann geht's schon irgendwie weiter.« Nach einer Pause fuhr sie eindringlich fort: »In Panik gerät man nur, solange man nicht weiß, was man zu tun hat. Sobald die Entscheidung gefallen ist, kommt man zur Ruhe.« »Ist es wirklich so einfach?« fragte Lilian, die genau wußte, daß Beth all das um ihretwillen gesagt hatte. »Nein.« Beth lachte. »Aber es klingt doch gut, oder?« Lilian stimmte in das Lachen der Freundin ein. »Ich muß jetzt Schluß machen.« »Ruf mich wieder

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